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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green
Autoren: Karen Hawkins
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und in Venetia schien etwas zu explodieren. Sie bäumte sich auf und hob sich ihm mit einem Aufschrei entgegen.
    Unfähig, sich auch nur eine Sekunde länger zurückzuhalten, taumelte Gregor gemeinsam mit ihr über den Rand des Abgrunds.

20. Kapitel
    Ach, meine Mädchen! Was für einen Spaß ihr haben werdet, wenn ihr einen Mann ganz für euch habt, den ihr quälen könnt...
    ...so sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.
    Venetia tauchte langsam aus dem Schlaf auf und spürte ihren Körper warm und weich unter den Laken. Sie und Gregor hatten sich in der vergangenen Nacht noch zwei weitere Male geliebt, und jedes Mal war ebenso leidenschaftlich und fordernd gewesen wie das erste Mal. Es war, als könnten sie nicht genug voneinander bekommen. Sie hatten nicht viel gesagt, sondern einander nur immer wieder voller Verwunderung und Scheu angesehen. Irgendwann war Venetia in einen tiefen, glücklichen, entspannten Schlaf gesunken.
    Nun, nach dem Erwachen, streckte sie sich und zuckte zusammen, als sie spürte, wie wund sie zwischen den Schenkeln war, dann streckte sie die Hand nach ihm aus ... doch er war fort.
    Sie richtete sich in den Kissen auf und strich sich das Haar aus den Augen.
    Ein leises Klirren neben dem Kamin weckte ihre Aufmerksamkeit. Dort stand Gregor neben einem großen Tablett. Bereits vollständig bekleidet, sah er gefasst und vornehm aus und glich kaum noch dem wilden Liebhaber, der ihr nur wenige Stunden zuvor noch so unglaublich viel Vergnügen bereitet hatte. Plötzlich fühlte sie sich unsicher, doch dann verschlangen seine Augen sie mit demselben Hunger, der sie fast die ganze Nacht über wachgehalten hatte.
    „Einen Augenblick dachte ich, du wärest fort“, erklärte Venetia lächelnd.
    „Nur kurz, um mich zu waschen und anzuziehen. Ich habe das Frühstück hierherbestellt, weil ich dachte, das wäre dir lieber, als im Frühstückszimmer allen Blicken ausgesetzt zu sein.“
    Venetia rutschte zur Bettkante und bewegte ihre Schultern, um sie zu lockern.
    „Bist du steif?“, erkundigte er sich besorgt.
    „Ein bisschen. Ich würde dich dasselbe fragen, aber ich nehme an, steif ist das Einzige, was du nicht bist“, erwiderte sie mit einem verschmitzten Blick.
    Er lachte.
    Sie schlüpfte in ihren Morgenmantel und hatte das Frühstückstablett fast erreicht, als ein Gedanke sie innehalten ließ. „Hat Raffley das Tablett gebracht, Gregor?“
    „Ja. Warum?“
    „Die Diener werden tratschen, und ...“
    „Das spielt keine Rolle“, erklärte er mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Wenn wir heiraten ..."
    „Warte, Gregor“, unterbrach sie ihn hastig. „Wir haben miteinander das Bett geteilt, das stimmt, aber dadurch ändert sich nichts.“
    Sein Mund wurde schmal. „Wir müssen heiraten, Venetia. Ich lasse nicht zu, dass du dich deiner Zukunft, die nach den Ereignissen der vergangenen Woche mehr als ungewiss ist, allein stellen musst.“
    Es war also tatsächlich nichts als Ritterlichkeit? Venetias Hände verkrampften sich zu Fäusten. Dann tauchte ein anderer Gedanke in ihrem Kopf auf. „Hast du in der vergangenen Nacht gedacht, wenn du mir erst einmal die Unschuld genommen hättest, würde ich deinen Antrag nicht mehr ablehnen?“
    Gregors Blick verdunkelte sich. „Das war nicht der einzige Grund.“
    Ihr Herz wurde schwer. „Und welchen Grund gab es noch?“
    „Wir haben uns immer besser verstanden als jedes andere Paar, das ich kenne, Venetia. Nachdem das hier passiert ist“, er deutete auf das Bett, „sollten wir Nägel mit Köpfen machen.“
    Wie schutzsuchend schlang sie die Arme um ihren Körper.
    „Wir haben das Bett geteilt, Gregor, aber sonst hat sich nichts geändert.“
    „Wir könnten ein wunderbares Leben führen, Venetia.“
    „So lange, bis du dich für eine andere Frau interessierst. Oder bis ich jemanden kennenlerne, von dem ich glaube, er würde mich wirklich lieben.“ Sie sah zu ihm auf und spürte, wie sehr ihr Herz schmerzte. „All die Jahre habe ich meine Eltern erlebt, Gregor. Trotz all ihrer Irrwege und der Schmerzen, die sie sich manchmal gegenseitig zufügen, lieben sie einander immer noch so sehr und sind einander immer noch treu wie am ersten Tag ihrer Ehe.“
    „Unsere Freundschaft hat viele Krisen überdauert. Unsere Ehe würde das auch tun.“
    „Das wäre unwahrscheinlich, wenn wir heiraten, ohne uns zu lieben. Aber es gibt noch mehr, was gegen eine Ehe spricht, Gregor. Ich liebe
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