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Eingesperrt mit der Versuchung

Eingesperrt mit der Versuchung

Titel: Eingesperrt mit der Versuchung
Autoren: Jan Colley
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eine Sauerstoffmaske, sodass er nicht sprechen konnte. So setzte Dani sich neben ihn, nahm seine Hand, streichelte sie und war glücklich, wenn John ihr ein mühsames Lächeln zuwarf.
    Um drei Uhr morgens schließlich verließ sie vollkommen übermüdet die Intensivstation. Zu ihrer Verblüffung saß Quinn im Wartezimmer und sah ihr besorgt entgegen.
    „Wie geht es ihm?“
    Erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. „Ganz gut. Er wird morgen wieder entlassen. Der Anfall ist überwunden.“
    „Bist du froh?“
    „Ja, ich bin froh.“ Sie würde ihn wiedersehen, sie würden sich näher kennenlernen. Und das war gut. Sie hob den Kopf und sah Quinn mit einem schwachen Lächeln an. „Wie bist du auf die Idee gekommen, mich am Strand zu suchen? Und woher hattest du das Motorrad?“
    „Geliehen. Und der Strand? Ich wusste doch, dass du dich dahin zurückziehst, wenn du Trost brauchst.“ Er schwieg kurz und sah sie eindringlich an. „Ich dachte, du würdest es dir nie verzeihen, wenn …“
    „Deshalb bin ich auch losgerannt. Danke.“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen.
    „Dani“, fing Quinn schließlich wieder an, „es tut mir sehr leid, dass ich dich so enttäuschen musste.“
    „Ach Quinn“, sagte sie leise, „in der letzten Nacht hatte ich viel Zeit nachzudenken. Ich weiß jetzt, du konntest nicht anders. Du hast deiner Frau ihren Wunsch kurz vor ihrem Tod nicht erfüllen können. Diesmal wolltest du nicht versagen.“
    „Ja. Außerdem wusste ich, wie begrenzt Johns Zeit ist. Mit dir dagegen habe ich alle Zeit der Welt und kann hoffentlich alles wiedergutmachen.“
    Alles wiedergutmachen? Das war ziemlich viel verlangt.
    „Du bist sicher ein sehr treuer Freund, Quinn, das hast du bewiesen. Aber ob du ein treuer Geliebter sein kannst?“
    „Natürlich!“ Seine Stimme war voller Überzeugung. „Das musst du mir einfach glauben. Laura war nicht der Grund, dass ich mich in den letzten Jahren nicht wieder verliebt habe. Nein, ich habe einfach nichts vermisst, ich war glücklich mit meinem Leben als Junggeselle. Aber als du kamst …“
    „Was war da?“ Ihr Herz klopfte plötzlich wie verrückt. Wollte er damit sagen, dass mit ihr alles anders war? Dass ihre Beziehung vielleicht doch eine Zukunft hatte?
    „Du hast gesagt, du liebst mich“, sagte er kaum hörbar.
    „Tatsächlich?“ Ja, jetzt erinnerte sie sich wieder. „Ich habe aber auch gesagt, dass ich dich hasse.“
    „Dani …“ Beschwörend sah er sie an. „Obwohl ich nicht gesucht habe, habe ich dich gefunden. Und ich liebe dich, sosehr ich mich auch dagegen gesträubt habe.“
    „Du … du liebst mich?“ War das die Wahrheit?
    „Ja, von ganzem Herzen. Du bist intelligent, sexy, witzig und voll Energie, gleichzeitig unglaublich talentiert, wenn auch sehr stur.“ Er lachte leise. „Glaub mir, so jemand wie du ist mir noch nie begegnet. Und so etwas wie jetzt habe ich noch nie empfunden.“ Zärtlich streichelte er ihre Wange. „Kannst du mir vergeben Liebste? Für die fehlende Offenheit? Ich schwöre dir, ich mache alles wieder gut. Wir haben doch noch unser ganzes Leben vor uns.“
    Mit angehaltenem Atem hatte sie ihm zugehört. Sollte all das, was sie sich immer gewünscht hatte, tatsächlich in Erfüllung gehen? Denn er war alles, was sie sich immer gewünscht hatte, und sie liebte ihn von ganzem Herzen.
    „Ja, ich vergebe dir.“ Sie schmiegte sich an ihn. „Und ich liebe dich so sehr, dass ich es kaum aushalten kann.“ Lachend drückte sie ihm einen Kuss auf den Mund. „Aber wie soll das alles werden? Du lebst in Sydney und ich hier. Außerdem bist du doch ständig auf Reisen.“ Fragend sah sie ihn an.
    „Keine Sorge, das kriegen wir schon hin. Ein halbes Jahr leben wir hier. Du arbeitest an deinen Schmuckentwürfen und ich von hier aus. Ich habe gute Leute, auf die ich mich verlassen kann. Und ein halbes Jahr leben wir in Sydney und bringen deine Kostbarkeiten unter die Leute. Mit Ausstellungen, Pressearbeit und allem, was dazugehört. Du hast es verdient, dass deine Arbeiten international bekannt werden.“
    Ihr war schwindelig vor Glück, und so schloss sie für einen Moment die Augen. Mit Quinn an ihrer Seite konnte sie die Welt erobern, das fühlte sie genau. Erfolg oder Misserfolg – mit Quinn zusammen nahm sie jede Herausforderung an.
    – ENDE –
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