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Eingesperrt mit der Versuchung

Eingesperrt mit der Versuchung

Titel: Eingesperrt mit der Versuchung
Autoren: Jan Colley
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kleines Problem. Sie waren sich total unsympathisch. Also konnte ihr ein solcher Auftrag nur Ärger bringen.
    Sie sah ihm direkt in die Augen. „Nein.“
    „Was soll das heißen?“
    „Diamanten sind nicht mein Ding, wie Sie selbst wissen.“ Nie würde sie vergessen, wie er sie und ihre Arbeit vor vier Jahren bei einem Designerwettbewerb abgekanzelt hatte: Ein Schmuckdesigner sollte bei dem bleiben, was er kann und beherrscht. Ms. Hammond mag sich bemühen, mit Diamanten zu arbeiten, aber das ist wohl eine Nummer zu groß für sie. Sie scheint wenig Verständnis für das Besondere dieser Steine zu haben.
    Und das war nicht die einzige Herabsetzung, mit der Quinn Everard sie öffentlich gedemütigt hatte. Dani vermutete, dass sein Zorn auf Howard Blackstone etwas damit zu tun hatte. „Sie erinnern sich doch sicher?“, fragte sie und lächelte süffisant.
    Kühl sah er sie an. „Ich kann Ihnen ein sehr großzügiges Honorar anbieten.“
    Hm, das hörte sich interessant an. „Wie großzügig?“ Ein bisschen extra Bargeld konnte sie gut gebrauchen. Dann könnte sie endlich den Rest des Darlehens zurückzahlen, das der verstorbene Howard Blackstone ihr seinerzeit gegeben hatte. Vielleicht blieb auch noch etwas für neue Ausstellungskästen übrig.
    Langsam zog Quinn einen goldenen Füllfederhalter aus der Brusttasche, schrieb etwas auf die Rückseite der Visitenkarte und schob sie ihr hin.
    Dani stockte der Atem. „Was? So viel wollen Sie mir für ein einziges Schmuckstück zahlen?“, brachte sie schließlich mit Mühe heraus.
    Er nickte.
    Die Summe war gigantisch hoch. Mit dem Geld konnte sie sich ein neues modernes Ladenlokal mit angeschlossener Werkstatt leisten. „Das ist viel mehr, als man normalerweise für eine solche Arbeit bezahlt, das ist Ihnen doch klar, oder?“
    „Ja oder nein?“
    Sie schüttelte den Kopf. Hier konnte es sich nur um einen üblen Scherz handeln. „Nein.“
    Verärgert beugte Quinn sich vor und starrte Dani an. „Ich warne Sie. In letzter Zeit sind Sie und Ihre Familie mit guten Nachrichten nicht gerade verwöhnt worden. Ich spreche von Howards mysteriösem Tod vor drei Monaten, von seiner Begleiterin auf dem Flug gar nicht zu reden. Das alles hat in der Öffentlichkeit viel Staub aufgewirbelt.“
    Wem sagte er das! Niemand hatte den Flug überlebt, als das Flugzeug, das Howard Blackstone gechartert hatte, an einem Januartag ins Meer stürzte. Als sich herausstellte, dass Marise Hammond mit an Bord gewesen war, war das für die Medien ein gefundenes Fressen gewesen. Denn Marise war mit Howards Erzfeind Matt Hammond verheiratet, dem Chef vom House of Hammond, dem Konkurrenzunternehmen in Neuseeland. Matt war außerdem Danis Cousin, allerdings war sie ihm nie persönlich begegnet. Immerhin waren sich die Hammonds und die Blackstones schon seit dreißig Jahren spinnefeind. Und Danielle Hammond war im Haus von Howard Blackstone aufgewachsen.
    Howards Testament war ein erneuter Schock für die Familien gewesen. Denn Marise Hammond war eine der Haupterben. Und nicht nur das. Für ihren Sohn Blake hatte Howard einen Trust Fund eingesetzt, was natürlich die Gerüchteküche ordentlich angeheizt hatte. Hatten Howard Blackstone und Marise Hammond ein Verhältnis gehabt? Wer war der Vater von Blake? Vielleicht nicht Matt Hammond, sondern Howard Blackstone? Alle Feindseligkeiten der letzten drei Jahrzehnte waren wieder hochgekocht und wurden in der Presse breitgetreten.
    Dani tat unbefangen. „So?“
    „Und auch Ric und Kimberley tun mir leid“, fuhr er fort. „Bei all dem Medienrummel können sie ihre Hochzeit kaum genossen haben.“
    Das war noch untertrieben. Dani war mit ihrer Mutter, Cousine Kimberley und Cousin Ryan in dem Herrenhaus von Howard Blackstone aufgewachsen. Kim hatte kürzlich noch einmal ihren Exmann Ric Perrini geheiratet, und die Hochzeitsfeier auf der großen Jacht im Hafen von Sydney war von Journalisten gestürmt worden.
    Wie genau wusste Quinn Everard darüber Bescheid?
    „Ich bin Ryan offiziell noch nicht begegnet“, meinte Quinn jetzt, „aber ich kenne Jessica ein wenig. Sie wird sicher eine strahlende Braut abgeben, glauben Sie nicht?“
    Dani wollte ihm schon zustimmen, als ihr einfiel, dass die bevorstehende Hochzeit zwischen Ryan und Jessica noch als Familiengeheimnis gehandelt wurde. „Keine Ahnung, wovon Sie sprechen“, erwiderte sie abweisend.
    Ryan war sehr scheu, was die Öffentlichkeit betraf. Deshalb hatte er Dani gebeten, die Trauung im Norden
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