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Eingesperrt mit der Versuchung

Eingesperrt mit der Versuchung

Titel: Eingesperrt mit der Versuchung
Autoren: Jan Colley
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John neben seine Frau, Quinn dicht neben Dani. Er sah sie nicht an und wirkte so verkrampft, wie sie ihn noch nie erlebt hatte.
    Was war nur los? Dani sah von einem zum anderen. Warum sagte keiner etwas? Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. „Ist mit dem Collier etwas nicht in Ordnung?“
    Quinn ergriff ihre Hand, blickte aber immer noch geradeaus. Mrs. Knowles räusperte sich und flüsterte etwas, das sich wie „armes Kind“ anhörte.
    Dann endlich hob Sir John den Kopf, atmete schwer und sah dabei seine Frau und Quinn an. „Würdet ihr uns bitte allein lassen?“ Seine Stimme war leise, aber fest.
    Mrs. Knowles stand sofort auf. Auch Quinn erhob sich, nachdem er Dani noch einmal die Hand gedrückt hatte. Verwirrt kam auch sie aus dem tiefen Sessel hoch.
    Doch Quinn drückte sie sanft wieder zurück. „Du nicht.“
    Jetzt wusste Dani überhaupt nicht mehr, was hier gespielt wurde. Hilfesuchend blickte sie Quinn hinterher, der mit Mrs. Knowles den Raum verließ und leise die Tür hinter sich zuzog.
    Was sollte das alles? Wenn Sir John das Collier nicht gefiel, brauchte er es doch nur zu sagen. Sie konnte es nach seinen Wünschen ändern. Alles war möglich, schließlich zahlte er genug Geld.
    „Quinn ist ein guter Mann“, meinte Sir John, der ihren Blick bemerkt hatte.
    Dani ging nicht darauf ein, sondern kam gleich zur Sache. „Mag Ihre Frau das Collier nicht?“
    Mit seinen hellen braunen Augen sah ihr Gegenüber sie lange an. Sir John war groß, wirkte aber sehr dünn, als hätte er in letzter Zeit viel Gewicht verloren. „Clare ist in dem Punkt ganz meiner Meinung. Auch sie glaubt, dass Sie sehr viel Talent haben. Aber …“ Er lehnte sich vor. „… das Collier ist nicht für Clare.“ Er schob die dunkle Samtschachtel mit dem Collier in Danis Richtung. „Es ist für Sie.“
    „Wie bitte?“
    „Vor sechs Jahren hat Quinn diesen Diamanten für mich erworben. Und ich wollte immer, dass er eines Tages Ihnen gehört.“ Er lehnte sich wieder zurück und blickte Dani direkt in die Augen.
    „Sie machen mir Angst, Sir John. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“
    „Mit dieser Gabe möchte ich etwas wiedergutmachen. Und gleichzeitig soll der Stein mein Vermächtnis sein.“ Er holte tief Luft. „Danielle, ich bin dein Vater.“
    Ich bin dein Vater.
    Dani saß da wie erstarrt. Dein Vater. Sie hatte sich alles Mögliche von diesem Treffen erwartet, vielleicht auch erhofft. Aber nicht das. Hatte Quinn das gewusst? Und wenn ja, warum hatte er ihr nichts erzählt?
    Sicher hatte er davon gewusst. Das tat weh. Er hatte kein Vertrauen zu ihr gehabt und sie dieser Situation einfach ausgeliefert.
    Ihr Vater. Sie musterte ihn skeptisch. Bestand eine Familienähnlichkeit? Die Nase? Nein. Das ausgeprägte Kinn? Vielleicht. Die Wangen waren eingefallen, die Schultern schmal und gebeugt, der Hals war dünn und faltig.
    Nein, sie konnte keine Ähnlichkeit feststellen. Wenn sie ihm auf der Straße begegnete, würde sie einfach an ihm vorbeigehen.
    Zorn stieg in ihr auf. Nicht nur auf ihn, sondern auch auf Quinn. Und ihre Mutter. Sie hätte diese Situation vorhersehen müssen. Doch Dani nahm sich zusammen. Der fremde Mann, der ihr gegenübersaß, sollte nicht wissen, was in ihr vorging.
    Sir John wurde klar, dass Dani es ihm nicht leicht machen würde. Er holte tief Luft und begann: „Als ich noch aktiv in der Politik war, begegnete ich deiner Mutter während einer Wahlkampagne.“ Seine Augen bekamen einen verklärten Ausdruck. „Sonya arbeitete damals in unserem Wahlkampfbüro. Ich war erst kurz verheiratet mit Clare, die ich schon lange kannte. Sonya fiel mir gleich auf, aber wir waren nur gute Freunde, denn ich nahm mein Eheversprechen ernst. Und deine Mutter gehörte nicht zu den Frauen, die leichtfertig eine Ehe zerstören.“
    Das brauchst du mir nicht zu sagen, hätte sie ihm am liebsten an den Kopf geworfen . Ich kenne meine Mutter sehr viel besser als du.
    „Dann starb deine Tante Ursula. Sonya war untröstlich und brauchte mich, aber ich versuchte, mich von ihr fernzuhalten. Auch sie gab sich Mühe, denn wir wussten, was auf dem Spiel stand. Nicht so sehr meine Ehe oder meine Karriere. Beides hätte ich zu diesem Zeitpunkt gern für deine Mutter geopfert. Aber die Partei verließ sich auf mich. Wir standen kurz vor dem Ziel, die alte Regierung abzulösen und dem Land endlich wieder zu Frieden und Wohlstand zu verhelfen.“
    Aber sicher! Diese Ausrede habt ihr doch alle! Dani wusste wieder
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