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Granatapfel

Granatapfel

Titel: Granatapfel
Autoren: Zora Gienger
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LIEBE GRANATAPFELFREUNDE
    Sicherlich haben Sie schon einmal einen Granatapfel verspeist! Oder? Vielleicht aber sind Sie immer nur am Obstregal vorbeigeschlichen und haben sich dann doch entschieden, eine Frucht zu kaufen, von der Sie wussten, was Sie mit ihr anfangen können. Allzu oft bleibt der Granatapfel unbeachtet liegen, nur »Eingeweihte« freuen sich über diese kulinarische Köstlichkeit.
    Damit soll jetzt Schluss sein! Lernen Sie den Granatapfel von all seinen Seiten kennen. Genießen Sie die Frucht der Götter und Könige, um sich selbst ein wenig vom Luxus des exotischen Geschmacks verwöhnen zu lassen.
    Säuerlich, süßlich, herb – so präsentieren sich diese Früchte, die für Leib und Seele gleichermaßen Genuss bereithalten. Wer zudem bereit ist, sich auf die bittere »Haut« zwischen dem Fruchtfleisch einzulassen, der tut seiner Gesundheit etwas besonders Gutes. Denn das, was bitter schmeckt, enthält besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe – allen voran die bemerkenswerten Tannine (Gerbstoffe), die wie ein »Durchputzer« Herz und Kreislauf gesund erhalten.
    Doch selbst wenn der Granatapfel eher säuerlich und bitter schmeckt, kennzeichnet ihn versteckte Sinnlichkeit. Lassen Sie sich also nicht abschrecken von seiner süßen Herbe, denn Granatäpfel sind einfach wunderbar: Sie sind gesund, haben einen magisch interessanten Geschmack und lassen sich in der Küche nach allerhand Rezepten – salzig oder süß – verarbeiten. Selbst zur Kosmetik eignen sie sich und bescheren märchenhafte Schönheitswonnen.
    Überhaupt umgibt den Granatapfel stets ein Geheimnis, ein magischer und ewiger Zauber, er ist gleichsam ein kulinarischer Jung-brunnen, der Schönheit, Jugendlichkeit, Fruchtbarkeit und Kraft verspricht.
    Zahlreiche Märchen und Mythen ranken sich um Baum und Frucht und verzaubern unsere dunkle Winterzeit, wenn es überall nach Zimt, Orangen, Koriander und Vanille duftet, der Granatapfel mit seiner rötlich-gelben Üppigkeit angenehme Wärme schenkt und mit Gaumenfreuden lockt. Herbst und Winter sind nämlich die Zeit, in der der Granatapfel mühelos in gut sortierten Lebensmittelgeschäften erhältlich ist.
    Oder Sie machen es so wie ich – Sie schlendern gemütlich über inspirierende Märkte, lassen sich von sinnlich präsentierten Früchten und appetitlich angerichteten Waren begeistern und beschauen und bestaunen die Auslagen mit offenem Herzen. Dann entdecken Sie die Zauberfrüchte und können der Lust nicht widerstehen, sie mit nach Hause zu nehmen.
    Und bevor Sie sie verspeisen, lassen Sie das holde Lächeln der Granatäpfel in einer schönen Schale zur Geltung kommen und genießen ihren Anblick in herbstlich-winterlicher Stimmung, die Besinnlichkeit und Lebendigkeit gleichzeitig offenbart.
    Kommen Sie also mit und entdecken Sie mit mir gemeinsam diese herrlich interessante und vielseitige Frucht, die Ihrer Gesundheit und Schönheit gleichermaßen gut tut und Sie zur Königin oder zum König Ihres Lebens werden lässt.

I. GRANATÄPFEL – FRÜCHTE VOLLER WUNDER
    Welche Bedeutung hat der Granatapfel in unserer modernen Gesellschaft, welche mystischen Überlieferungen sind mit ihm verbunden, wie sehen Baum und Früchte aus und wie kann man den Granatapfelbaum selbst kultivieren? Diesen Fragen widmet sich dieses Kapitel.
DIE FRUCHT MIT DEM KRÖNCHEN
    Als ich ein Kind war, gab es bei uns noch keine Granatäpfel zu kaufen. Zu exotisch war die Frucht zu jener Zeit, und erst allmählich interessierten sich die westeuropäischen Menschen für die ausländischen Früchte. Noch gab es keine türkischen oder persischen Gemüsehändler, so dass der Granatapfel in den frühen siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts einzig eine geheimnisvolle Frucht aus dem Märchen war.
    Noch gut erinnere ich mich an die Märchenstunden innerhalb meiner Familie und an einige Bücher, die sich dem Zauber des Granatapfels widmeten. Ich lernte, dass der Granatapfel eine königliche Frucht war, ein lustiges »Krönchen« trug und für so manche Magie zuständig war. Meine ersten Begegnungen mit dem Granatapfel waren also eher literarischer als kulinarischer Natur. Ich bewunderte die Illustrationen von prallen, üppig orange-rot glänzenden Früchten, die meist ein wundervolles Geheimnis in sich trugen. In allen Märchen waren Granatäpfel Zauberfrüchte. Entweder verbarg sichin ihnen eine holde Jungfrau, die von einem Prinzen erlöst werden musste, eine helfende Fee oder manchmal eine zornige Zauberin, die dem
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