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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman
Autoren: Natale Stenzel
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hier …«
    »Kanes Ex-Verlobte?«, unterbrach Titania ihn spitz.
    »Ja. Genau die.« Wenn das überhaupt möglich war, klang Oberon jetzt sogar noch angespannter. »Sie behauptet, du hättest mit ihr und dem Druiden Duncan ein Komplott geschmiedet, um meinem Sohn etwas anzuhängen.«
    »Aber welchen Sohn erkennst du denn diese Woche an? Erst war es Kane, dann Riordan …«
    »Ist das der Grund, weshalb du glaubtest, ihn verleumden zu können? Hast du gedacht, ich würde ihm meinen Schutz entziehen? Niemals. Ich erkenne meine Söhne beide an. Ab sofort ist Schluss damit. Jeder, der sich an einem der beiden vergreift, wird es mit mir zu tun kriegen. Und im Augenblick bin ich verdammt zornig. Also, was hast du zu dem Vorwurf zu sagen? Hast du mit Alanna und Duncan konspiriert, um Kane zu verleumden?«
    Oberon klang so drohend, dass Titania tatsächlich zu zittern schien. »Das kannst du mir nicht anhängen. Vielleicht habe ich ein paar Leute miteinander bekannt gemacht und Möglichkeiten erörtert. Aber das ist auch schon alles!« Sie bürstete sich einen Ärmel ab. »Mein Karma ist unbefleckt, danke der Nachfrage.«
    An Oberons Schläfe begann nun sichtbar eine königliche Vene zu pochen, und rasch trat Kane einen Schritt vor. Er räusperte sich und richtete sich gleichzeitig an seinen Vater und den Hohen Druiden Phil: »Alanna gegenüber war ich im Nachteil. Ich habe unsere Verlobung gelöst, also war das Karma auf ihrer Seite. Gegen mich. Das konnte Titania ausnutzen. Ich vermute daher, dass Titania den Stein an Alanna weiterreichte, um sich selbst und sogar Alanna davor zu bewahren, das Karma in irgendeiner Form zu verletzen. Auf diese Weise konnten sie gegen mich vorgehen, ohne eine ausgleichende Gerechtigkeit befürchten zu müssen.«
    Phil nickte bedächtig und wandte sich dann dem finster blickenden ehemaligen Druiden zu. »Und Duncan? Warum das alles? Was hatten Sie zu gewinnen?«
    Duncan blieb still, auch wenn sein Blick fieberhaft von einem Gesicht zum anderen schoss. Völlig durchgeknallt, stellte Janelle fest. Ein gefährlicher Typ.
    Tremayne trat vor. »Soweit ich es verstanden habe, war vereinbart, dass Duncan die Puka-Kräfte einsetzen sollte, um Kane reinzulegen. Das hätte Alanna und Titania erfreut, und wären die beiden Elfen erst einmal zufriedengestellt, hätte er seine neuen Mittel anschließend nutzen können, um seine Machtposition im Druidenhain zurückzuerobern.« Er nickte Phil zu. »Er wollte Sie aus dem Amt drängen.«
    »Nun, ich denke, das reicht als Erklärung.« Stirnrunzelnd drehte sich Phil zum Rest seiner Truppe um. »Ich komme zu dem Beschluss, alle Vorwürfe gegen Kane Oberon fallen zu lassen, ihm die Bewährung zu erlassen und damit all seine früheren Kräfte wieder an ihn freizugeben.«
    »Das war’s? Ist das alles? Ein paar läppische Wochen unter milder Bewährung, und – bumm! – schon macht er weiter wie bisher? Was hat das mit Gerechtigkeit zu tun? Was er mir angetan hat, spielt wohl gar keine Rolle?« Alanna klang wütend und verletzt. »Kane hat mich gedemütigt«, stieß sie hervor. »Wir waren verlobt. Schlimm genug, dass er sich während unserer Verlobungszeit mit einer Menschenfrau eingelassen hat. Eine kurze Affäre, keine große Sache. Ich wusste, dass uns aus seiner Sicht nichts weiter verband als eine politische Allianz. Aber ich dachte, ihn trotzdem für mich gewinnen zu können.« Die Elfe lachte, offensichtlich über sich selbst und ihre Logik. »Ich hatte mir ausgerechnet, dass ich als Elfe die Zeit auf meiner Seite habe, und sie nicht. Aber als dieses kleine Druidenflittchen ihn dann mit seinem Bruder betrügt, bin
ich
diejenige, die er fallen lässt? Bin
ich
diejenige, die gedemütigt wird? Und jetzt zu wissen, dass wieder mal eine Menschenfrau meinen Platz einnehmen wird? Wie viel muss ich mir denn noch bieten lassen?«
    »Er ist jetzt sterblich.« Oberon sprach mit ruhiger Bestimmtheit. »Sicher, er wird seine Freiheit haben und auch seine früheren Kräfte. Aber du wirst ihn um Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende überleben. Indes hat das, was du getan hast, heute Nacht beinahe zum Tod von Riordan und Janelle geführt. Kane hat die beiden davor bewahrt, und dich vor einer Bestrafung wegen Mordes. Das alles war mit großen Kosten für ihn verbunden. Ich denke, auch du könntest jetzt sagen, dass ihr quitt seid. Wenn nicht sogar mehr als quitt.«
    Bei dem krassen Wort
Mord
hatte Alanna den Mund zugeklappt. Jetzt senkte sie den Blick und nickte
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