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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman
Autoren: Natale Stenzel
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zwei andere, die in dieser Angelegenheit über Informationen verfügen. Ich selbst und dieser Mann.« Tremayne kam nach vorne und zog im Schlepptau einen anderen Mann hinter sich her. Ein kleiner Schubs, und der zweite Mann, kaum zu erkennen, so rußig und zerzaust, wie er war, trat vor.
    »Duncan Forbes?« Phil war verwirrt. »Aber was ist mit ihm geschehen? Duncan, wurden Sie angegriffen?«
    Duncan richtete sich auf und hielt schützend einen Arm vor sich, der in einem angerußten Ärmel steckte. »Ja, das wurde ich. Der Puka ist eine Landplage. Man muss ihn aufhalten. Und nur an Ihrer unzureichenden Urteilsfähigkeit und mangelhaften Führung liegt es, dass er frei herumlaufen konnte.« Tadelnd ließ er den Blick über den Halbkreis der Druiden schweifen, wie es ein öffentlicher Redner oder Politiker getan hätte. »Kane Oberon hat seine Charakterlosigkeit – und damit auch die Fehleinschätzung unserer Druidenführerschaft – durch diese skrupellosen Taten unter Beweis gestellt. Er hat Gesetze gebrochen, Menschen verletzt, unsere Daseinsform und die Daseinsform anderer Kulturen bedroht.« Er nickte Oberon zu, der ihn nur kühl ansah. »Dieser Puka muss eingesperrt werden. Und unsere Druidenfamilie braucht einen neuen Führer. Einen starken Führer.«
    Janelle fauchte ihn an: »Du widerlicher, machtgieriger Mist…«
    »Ruhe.« Auf einmal klang Phil ganz schön autoritär.
    Janelle biss sich auf die Zunge, um sich am Weiterreden zu hindern. Konnten sie denn nicht alle den Wahnsinn in Duncans Augen erkennen? Lieber Himmel, er log vor einem ganzen Hain von Druiden, vor mehreren Zeugen, die ihn ohne weiteres als Lügner bezeichnen konnten, und sogar vor dem Elfenkönig selbst. War er in seinem Wahnsinn schon so weit fortgeschritten, dass er glaubte, noch immer eine Chance zu haben, das erfolgreich durchzuziehen? Und, lieber Gott, was, wenn er recht hätte? Was, wenn er es irgendwie schaffte, sie von Kanes Schuld zu überzeugen?
    Phil ging nur kurz auf Duncan ein. »Ihre Erklärungen meinen Führungsstil betreffend nehme ich zur Kenntnis. Was Ihre Anschuldigungen angeht …« Er wandte sich an Kane: »Vielleicht möchten Sie ja doch noch ein wenig mehr dazu sagen.«
    »Ich bin unschuldig. Ich habe ihn nie angegriffen, außer zur Selbstverteidigung. Für den Hengst, der durch die Innenstadt von Richmond getobt ist, bin ich nicht verantwortlich. Ich habe niemals Unheil oder Schaden im Haus von Mina Avery oder in der Klinik angerichtet, wo Janelle Corrington arbeitet.«
    »Und was war mit dem Anschlag auf mich?«, fragte Tremayne. »Draußen vor dieser Klinik, in der Dr. Corrington arbeitet, kurz bevor eine Frau darin beinahe hingemetzelt wurde?«
    Überrascht zögerte Kane einen Moment mit der Antwort. »Davon weiß ich nichts.« Er zuckte mit den Achseln. »Auch dir habe ich niemals Schaden zufügen wollen. Wenn ich mich recht entsinne, hast eher du mir etwas getan, wenn überhaupt einer von uns gegen den anderen vorgegangen ist.«
    »Das kann ich bestätigen«, schaltete Janelle sich ein. »Ich war dabei. Das Ausgeflippteste, was Sie je gesehen haben. Tremayne hat Kane mitten in der Bewegung eingefroren. Ehrlich gesagt, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie irgendjemand diesem Kerl etwas anhaben könnte. Pukas inklusive.« Und an Kane gewandt: »Das soll jetzt keine Kränkung für dein männliches Ego sein.«
    Um seine Lippen zuckte es. »Keine Sorge.«
    »Aber wir wissen doch bereits, auf welcher Seite sie steht.« Das kam von Duncan. »Ich habe sie zusammen gesehen. Wie brünstige Tiere und ohne sich im Geringsten um die Bewährungsvereinbarung zu scheren.«
    Janelle wurde rot und funkelte ihn böse an. Duncan grinste anzüglich. Kane wollte sich auf ihn stürzen.
    Aber Oberon packte den Arm seines Sohnes und flüsterte ihm ein Wort ins Ohr, das ihn davon abhielt. Zwar starrte er Duncan weiterhin wütend an, versuchte jedoch nicht, sich loszureißen.
    Oberon ergriff das Wort. »Sie, Tremayne, erklären Sie sich. Welches Interesse haben Sie an diesem Prozess? Warum sind Sie hier?«
    »Bereits seit Wochen bin ich jetzt auf der Suche nach etwas, das gestohlen wurde, hinter Duncan Forbes her.«
    »Was könnte das sein?«, fragte Phil neugierig.
    Mit einem trockenen Lächeln richtete Tremayne demonstrativ den Blick auf Kane. »Meine Chance auf ein Leben.« Sein Lächeln erlosch. »Vor etwas mehr als anderthalb Stunden bin ich Duncan Forbes hierher zur Lichtung gefolgt. Wo er sich mit einer Elfe getroffen
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