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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman
Autoren: Natale Stenzel
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zurückschreckte, woran sie jetzt dachte. Freiwillig ein Wunder verwirken? War sie verrückt geworden? Aber es war notwendig.
    »Einmal angenommen, es gäbe einen Weg, die Bestrafung zu umgehen. Sagen wir, diese ganze Sache mit dem Exil ließe sich überspringen, und …« Janelle machte ein langes Gesicht. »Von der anderen Möglichkeit wollen wir gar nicht reden. Einmal angenommen, ich würde dafür sorgen, dass sich der Vorfall unmöglich wiederholen könnte.«
    Neugierig sah Phil sie an. »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Also, Sie haben gesagt, dass Sie mir die Gabe nicht nehmen wollen. Einmal angenommen, ich würde darauf verzichten? Im Austausch für …«
    »Janelle, nicht!« Nur mühsam brachte Kane den Befehl heraus.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Kane, wirklich, vielleicht ist es sogar das Beste. Denk mal darüber nach. Ja, das positive Potenzial ist astronomisch. Zu gern würde ich es erforschen, damit experimentieren und herausfinden, was ich erreichen und wie vielen Menschen ich damit helfen kann. Aber ich habe es nicht ganz unter Kontrolle, weder das Heilen noch den Glamour. Es würde mich umbringen, wenn ich durch diesen Mangel an Kontrolle oder durch Unwissenheit einen Patienten verletzen würde, dem ich eigentlich helfen wollte.« Wehmütig schaute sie ihn an und hatte beinahe Angst, das Folgende laut auszusprechen. »Und ich bin wirklich eine gute Ärztin. Natürlich ist die traditionelle Heilung mit etwas mehr Anstrengung und Zeit verbunden, aber darin bin ich gut. Es ist das, wozu ich geschaffen wurde. Und auch wenn ich die Idee von einem Wunder liebe«, sie versuchte zu lächeln, »nun, Laborratten können ihre Labyrinthe nicht lange genug verlassen, um Wunder zu vollbringen. Und eine Laborratte ist genau das, was ich nach ein paar weiteren Unbesonnenheiten wie denen in der Klinik sein würde. Zum Teufel, meinen Job habe ich bereits verloren.«
    An Phil gerichtet, fuhr sie fort: »Bitte. Lassen Sie mich das tun. Sie vergeben Kane seine einmalige Tat, die illegale Verbindung unserer Kräfte. Eine Tat, die er in guter Absicht begangen hat und die sich niemals wiederholen wird. Und ich gebe die Gabe an Sie zurück. Damit wären zukünftige Unbesonnenheiten ebenso vermieden wie sichergestellt, dass meine Kraft niemals wieder mit der von Kane verbunden werden könnte. Lassen Sie mich das tun? Bitte!«
    »Sie sind bereit, für den Puka darauf zu verzichten?« Gespannt sah Phil sie an.
    »Das bin ich.«
    »In Ordnung. Betrachten Sie es als erledigt.« Für einen Moment schloss er die Augen, und Janelle empfand ein kurzes Gefühl von Verlust und dann Erleichterung. Phil schlug die Augen wieder auf.
    Es überraschte Janelle, dass sie lächeln musste und sich tatsächlich freier fühlte als seit Wochen. Jubelnd drehte sie sich zu Kane um, der sie mit einem so intensiven Blick anschaute, wie sie ihn außerhalb des Betts erst noch kennenlernen musste.
    Er schluckte schwer. Offensichtlich hatte er ihre Gedanken gehört.
    Aber so war es. Und jetzt erkannte sie auch noch etwas anderes in seinen Augen – ein Glühen, das sich verstärkt hatte, als sie ihre Gabe im Austausch für seine Freiheit anbot. Liebe. Von diesem Glühen wollte sie die Augen niemals abwenden. Es war blendend und einladend, und es machte süchtig. Es war das, was sie sich die ganze Zeit von ihm gewünscht hatte und was er ihr aus Angst nie hatte zeigen wollen.
    Phil räusperte sich, womit er ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. »Die Verletzung des Tabus wird vergeben. Darum hatten Sie gebeten. Aber es gibt noch weitere Angelegenheiten, die wir ansprechen müssen, Angelegenheiten, die es möglicherweise mit sich bringen, dass Ihr Opfer, Dr. Corrington, umsonst war.« Er schaute Kane an. »Es gab da mehrere Vorfälle in der Stadt. Vorfälle, die unmissverständlich mit Puka-Magie zusammenhängen, und in jedem Fall wurde diese böswillig eingesetzt.« Phil legte eine Pause ein. »Wie wollen Sie sich verteidigen, Kane?«
    »Unschuldig.«
    »Und mit welcher Begründung wollen Sie uns davon überzeugen, Ihnen zu glauben? All das passt zu Ihrer Vergangenheit, und Sie sind, soweit wir wissen, der einzige Puka, den es noch gibt.«
    Kane warf Janelle kurz einen bedauernden Blick zu. »Ich habe keine Beweise. Ich kann Ihnen nur mein Wort anbieten, und das Wort von Janelle, die …«
    »Einen Moment, wenn’s recht ist.« Es war eine tiefe Stimme, die hinter einem teilweise angesengten Busch hervorklang. Tremayne! »Hier sind noch
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