1391 - Die Nacht des Pfählers
Zwei Hexen auf der Flucht. Auf der Flucht vor den Vampiren, den Blut-Banditen des Will Mallmann.
Die beiden Hexen der Assunga hatten Dracula II aufgespürt, wie es ihr Auftrag gewesen war, und hatten ihn davon abgehalten, den Vampirjäger Frantisek Marek zu töten oder zu einem Vampir zu machen.
Jetzt waren sie auf der Flucht vor den Blut-Banditen, rasten in ihrem Wagen über die gewundene Straße.
Doch die drei Vampire holten sie ein, tauchten plötzlich vor ihnen auf der Straße auf und bildeten eine Mauer aus Leibern!
»Die sind wahnsinnig!«, flüsterte Dunja, die Hexe mit der etwas pummeligen Figur. Sie deutete aufgeregt gegen die Innenscheibe.
»Die laufen einfach weiter!«
»Das sehe ich!«
»Und?«
Marina, die Person hinter dem Lenkrad und ebenfalls Hexe, konnte nur lachen. »Was regst du dich auf? Wenn du zu den Vampiren gehören würdest, wäre so etwas für dich fast normal.«
Dunja gab einen Zischlaut von sich und fragte dann: »Wir fahren also weiter?«
»Was sonst?«
»Also gut.«
Marina hatte sich bereits darauf eingestellt.
In diesem Teil Rumäniens konzentrierte sich der Kampf. Es ging im Prinzip um Gewinnen und Verlieren, aber es ging auch um Macht. Hexen gegen Vampire. Wer blieb Sieger? Die Zeit des Waffenstillstands war vorbei. Es gab keinen Schwarzen Tod mehr, der eine Bedrohung für beide dargestellt hätte. Jetzt waren Assunga und Mallmann wieder Feinde. Fast hätte es die Schattenhexe geschafft, den Supervampir zu verbrennen. Im letzten Augenblick war er gerettet worden, und nun konnte alles wieder von vorn losgehen.
Es stand zudem fest, dass es nicht mehr so einfach werden würde.
Die beiden Gegner hatten sich aufeinander eingestellt, aber sie würden zunächst ihre Vasallen schicken und sich selbst zurückhalten. Das war zumindest bei der Schattenhexe Assunga der Fall.
Kälte und Nebel. Beides hatte sich über die Natur gelegt. Es hatte in den Nächten den ersten Frost gegeben. Man konnte nicht mehr so schnell fahren. Danach richteten sich die beiden Hexen auch.
Die Anderen wichen nicht aus.
Was sie taten, war verrückt. Sie kamen ihnen entgegen. Eine Frau und zwei Männer, die nur beim ersten Hinsehen aussahen wie normale Menschen. Wer als Mensch näher an sie herankam, würde sein blaues Wunder erleben.
Das hatten die Hexen in der Hütte des Vampirjägers Marek gesehen, bevor sie die Fensterscheibe eingeschlagen hatten. Durch diese Aktion hatten sie Marek praktisch das Leben gerettet, zumindest vorläufig, denn Dracula II, der mächtige Vampir, war nach wie vor unterwegs und würde nicht aufgeben.
Für ihn war Frantisek Marek so wichtig, dass er seine Helfer mit den anderen Aufgaben betreut hatte, nämlich mit der Jagd auf die beiden Hexen.
Drei Vampire. Drei Gestalten, die aussahen wie Menschen, die aber mehr waren als das.
Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Durch den dünnen Dunst glitten sie, und es sah so aus, als würden sie über den Boden hinwegschweben.
Schon im Haus des Pfählers hatten die Hexen sie gesehen. Durch ihr Eingreifen hatte sich Marek zunächst in Sicherheit bringen können. Assunga wollte, dass der Pfähler überlebte. Schließlich war er ein Erzfeind des Dracula II, den die Schattenhexe so hasste. Nur deshalb hatten Marina und Dunja eingegriffen. Ansonsten wäre ihnen das Schicksal des Pfählers egal gewesen.
Natürlich hatten die Blutsauger den Wagen längst gesehen. Auch den schwammigen Lichtschein, den unzählige Nebeltropfen praktisch zu einer Fahne machten.
Marina lachte plötzlich auf.
»Was ist denn?«
»Ich gebe Gas!«
Dunja nickte. Sie widersprach nie, wenn ihre Freundin etwas sagte.
Marina fuhr schneller!
Der Geländewagen machte einen Satz nach vorn. Spätestens jetzt hätten die drei Blutsauger merken müssen, was ihnen bevorstand.
Jeder normale Mensch wäre zur Seite gesprungen, aber bei Sofia Jossip und Sandro konnte man nicht von normalen Menschen sprechen.
Sie behielten die Richtung bei, sprangen sogar nach vorn, und es sah so aus, als wollten sie den Wagen angreifen.
Der Aufprall folgte.
Drei Körper wurden zugleich erwischt. Sie wirbelten zuerst ein Stück in die Höhe, und für einen Moment sah es so aus, als würden sie schweben. Dann kippten sie zur Seite weg, prallten auf den Boden, überschlugen sich dabei, und Dunja fing an zu lachen. Sie klatschte dabei sogar in die Hände, weil sie sich darüber freute, einen Sieg errungen zu haben.
»Ja, sie sollen zermalmt werden. Überfahren und…«
»Freu
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