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1391 - Die Nacht des Pfählers

1391 - Die Nacht des Pfählers

Titel: 1391 - Die Nacht des Pfählers
Autoren: Jason Dark
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riss und dafür sorgte, dass sie herumfuhr.
    Der Schlag mit der Hand erwischte ihren Nacken. Einen starken Schmerz spürte sie nicht. Dafür holte sie der Treffer von den Beinen.
    Noch während sie fiel, gelang ihr ein Blick in zwei grässliche Vampirgesichter…
    ***
    Beinahe hätte Suko gebremst, so langsam fuhr der Golf plötzlich.
    »Was hast du gesagt, John? Vampire?«
    »Ich denke.«
    Hundertprozentig war ich mir nicht sicher. Aber einiges deutete schon darauf hin, dass sich keine normalen Menschen über die Fahrbahn bewegten, die zudem noch einem Geländewagen entgegenliefen und vom Lichtschein der Schweinwerfer erfasst wurden, wobei sie trotzdem nicht unbedingt besser zu sehen waren.
    Nur schienen sie keinen Sinn für die Gefahr zu haben, denn sie dachten nicht daran, dem Wagen auszuweichen. Sie bewegten sich direkt auf ihn zu, als wollten sie ihn mit bloßen Händen stoppen.
    Was da genau ablief, wussten wir nicht. Nur stand für uns fest, dass wir uns auf der richtigen Spur befanden, denn das hier sah nach einem perfekten Empfang aus.
    Dabei hatten wir nicht damit gerechnet, so schnell ins Spiel zu kommen. Unser Freund Frantisek Marek hatte mich angerufen und berichtet, dass er Dracula II in seiner Nähe gesehen hatte. Ich hatte selbst miterlebt, wie ihn Justine Cavallo in der Hexenwelt der Assunga praktisch aus dem Scheiterhaufen weggepflückt hatte, um dann mit ihm zu verschwinden. Assunga, die Schattenhexe, hatte dabei das Nachsehen gehabt.
    Da es den Schwarzen Tod nicht mehr gab, hatten sich die Fronten wieder stabilisiert oder existierten wieder. Mallmann konnte wieder seine alte Vampirwelt übernehmen. Aber wir wussten auch, dass er dort nicht allein bleiben wollte. Er brauchte dazu eine gewisse Bevölkerung, die seinem Gusto entsprach. Er würde sie wieder mit Blutsaugern füllen, und er hatte jetzt die Zeit, sich um Dinge zu kümmern, die er zuvor hatte schleifen lassen müssen.
    Das war unter anderem Frantisek Marek, der Pfähler. Ein Todfeind von ihm.
    An mich kam er nicht so leicht heran. Also versuchte er es bei unserem rumänischen Freund.
    Mallmanns Pech war nur, dass Marek ihn entdeckt und die entsprechenden Schlüsse gezogen hatte. Der Pfähler wusste verdammt gut, was er sich zumuten konnte und was nicht. Er kannte seine Stärken und seine Schwächen. Er hatte in seinem Leben schon unzählige Blutsauger gejagt und auch zur Hölle geschickt, aber Mallmann war anders. Da überkam ihn nicht der Ehrgeiz, ihn allein überwältigen zu wollen. Deshalb hatte er uns alarmiert, und wir waren so rasch wie möglich nach Rumänien geeilt, ohne zu wissen, was hier in der Zwischenzeit gelaufen war. [1]
    Nun wies alles darauf hin, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen hatten, der zudem noch zu Mareks recht einsam liegenden Haus führte.
    Das Geschehen auf der Straße hatte uns überrascht. Praktisch im letzten Licht der Dämmerung hatten wir gesehen, dass drei Gestalten auf einen Geländewagen zugelaufen waren und zudem nicht daran dachten, zu verschwinden.
    »Eingreifen, John?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Halt an!«
    »Das hatte ich sogar vor.«
    Suko zog den Golf bis an den Rand der Straße. Er löschte auch das Licht, doch ich glaubte nicht so recht daran, dass man uns trotz der Scheinwerfer entdeckt hatte.
    Wir stiegen aus und hatten den Golf noch nicht richtig verlassen, als es zum Zusammenprall kam.
    Es war nichts zu hören. Selbst der Aufprall der Körper gegen den Wagen nicht. Die Personen wurden wie Puppen in die Höhe gewirbelt. Uns kam es wie ein schauriges Pantomimenspiel vor.
    Einen Moment später geriet der Wagen aus der Fahrtrichtung und rollte auf den Straßengraben zu. Er holperte darüber hinweg, fuhr schwankend weiter und schien sich aufzulösen, denn der Nebel verschluckte ihn. Dann wallten die Schwaden auseinander, schufen eine Lücke, und wir sahen den Wagen als einen kompakten Schatten im Nebel stehen.
    »Die drei Typen wurden vom Wagen erwischt, John.«
    »Ich weiß.«
    »Und was folgerst du daraus?«
    »Wir haben nicht gesehen, was danach mir ihnen geschah. Entweder liegen sie noch auf der Straße – oder…«
    »Denk an das Oder.«
    »Okay, aber wer hat in diesem Wagen gesessen?«
    »Bestimmt nicht Marek.«
    »Das meine ich auch.«
    Wir mussten zum Schauplatz hin, das stand fest. Aber wir wollten nicht hinrennen. Es war besser, wenn wir nichts überstürzten, denn wir wussten noch nicht, was hier abging.
    Ich brauchte nichts zu sagen. Suko und ich waren ein eingespieltes
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