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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman
Autoren: Natale Stenzel
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durchgeknallten Rächer von einem Puka übernehmen würde.« Mit dem Daumen wies sie in Kanes Richtung. »Wenn nicht alles, was ich bisher gehört habe, nur eine Halluzination ist, dann hat Robin Gutfiesling hier meinem Freund Riordan das Leben zur absoluten Hölle gemacht. Seinem eigenen Bruder. Das muss man sich mal vorstellen! Und jetzt wollen Sie mir dieses betrügerische Arschloch an den Hals hängen? Habe ich je etwas getan, womit ich das verdient hätte?«
    »Nun, Sie waren diejenige, die vorgeschlagen hat, dass er lieber einem Hüter unterstellt werden sollte, als dass man ihn frei herumlaufen lässt. Sie haben gesagt, es sei unverantwortlich. Dass er Aufsicht brauche. Ich habe angenommen, dass Sie sich aus Sorge um ihre Mitmenschen freiwillig für diese Position zur Verfügung stellen.«
    »O nein. Ich stelle mich nicht freiwillig zur Verfügung. Ich habe lediglich meine Besorgnis geäußert, und die betrifft vor allem meine Mit
frauen
. Nachdem er nun aufgehört hat, den armen Riordan zu schikanieren, fürchte ich, dass er auf eine Herzensbrechertour gehen könnte, die ihn zu allen gutgläubigen weiblichen Mitmenschen führen wird, die er nur finden kann. Das gefällt mir nicht, aber ebenso wenig möchte ich da Zeugin sein, ihn bestrafen oder kostbare Zeit darauf oder überhaupt auf ihn verschwenden. Er ist Ihr Problem. Kümmern Sie sich darum.«
    Janelles Beleidigungen ignorierend, trat Kane vor. »Bei allem gebührenden Respekt gegenüber der Ratsversammlung – ich denke, dass Dr. Corrington jedes Recht hat, eine Verpflichtung abzulehnen, die ihr unangenehm ist.«
    »Oooh, der Große Puka tritt für mich ein.« Höhnisch klimperte Janelle mit den Wimpern. »Welche Ironie.«
    Da aber schüttelte der Hohe Druide Phil auch schon den Kopf, auf dem sich der Ansatz einer Glatze zeigte, und bedachte sie mit einem mitfühlenden Blick, dem Janelle nicht im Geringsten traute. »Ich fürchte, es macht keinen Sinn, weiter über dieses Thema zu diskutieren. Als Dr. Corrington ihre Sorge äußerte, habe ich ihr im selben Moment die Autorität eines Hüters übertragen.« An Janelle gewandt, fügte er hinzu: »Es ist zu spät. Sie sind bereits die Hüterin des Pukas.«
    Einen Augenblick lang starrte Janelle ihn nur an, dann richtete sich ihre Empörung gegen Kane. »Du. Hol mich hier raus. Sorge dafür, dass er seine Meinung ändert. Mach die Entscheidung rückgängig. Oder pack deinen verräterischen Hintern in Riordans Eckstein. Du weißt schon, dort, wo du
ihn
während der letzten zweitausend Jahre eingesperrt hast.« Sie konnte immer noch nicht fassen, dass er Riordans Gefangenschaft veranlasst hatte, nachdem dieser ahnungslos mit Kanes Verlobter geschlafen hatte. Oder dass beide Männer – äh, Pukas – nicht menschlich waren.
    Kane schien sie unterbrechen zu wollen, also hielt sie ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung davon ab. »Schau, es ist mir egal, wie du das anstellst, aber du wirst mir nicht ins Haus kommen, und ich bin nicht deine Hüterin. Verstanden?«
    »Ich schätze, bei deiner Lautstärke wird es drei Städte weiter noch jeder verstanden haben.« Als Janelle den Mund aufmachte, um weiter zu protestieren, hob Kane eine Hand. »Das habe nicht ich entschieden, und ich kann es auch nicht ändern. Sprich mit dem Druiden.« Leise vor sich hin murmelnd, fügte er noch hinzu: »Das soll mich lehren, den rechten Weg einzuschlagen. Ich hätte den Prinzen raushängen und sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen sollen.«
    Während sie wutentbrannt erst in Kanes sichtlich resignierte Miene starrte und anschließend den mitfühlenden, aber unbeugsamen Ausdruck im Gesicht des Hohen Druiden Phil zu ergründen suchte, hegte Janelle Mordgedanken. Wirklich, jeder normale Mensch musste längst ihre geistige Gesundheit in Frage stellen, wenn man bedachte, dass sie von einem
Druiden
und einem
Puka
Vernunft erwartete. Zugegeben, ihr Realitätsbegriff stand etwas links von der akzeptierten Norm, denn schließlich hatte sie Riordan – nun, damals war er noch Teague für sie – zugehört, als er ein paar ziemlich phantastische Träume beschrieb. Irgendwie ging es darum, dass ein Mann eine gespaltene Existenz lebte, dass seine Seele aufgeteilt war in ein geheimnisvolles magisches Selbst (Riordan) und sein menschliches Selbst (Teague), zwei Wesen, ein Bewusstsein, ein paar irre Fähigkeiten. Aber diese Begriffe hier … »Was
ist
ein Puka überhaupt?«
    Kane und der Druide wechselten einen kurzen Blick, bevor
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