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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman
Autoren: Natale Stenzel
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zögernd.
    »Alanna«, rief Kane weich. »Auch wenn es dir nicht viel nützt, es tut mir leid. Du hättest etwas Besseres von mir verdient, und ehrlich, überhaupt etwas Besseres als eine kalte politische Allianz. Ich hoffe aber, du wirst es noch finden.«
    Zögernd drehte Alanna sich zu Kane. »Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich hätte Duncan niemals losgeschickt, um Janelle körperlich zu verletzen, egal, was er vorgeschlagen hat. Es war nie meine Absicht, dass jemand wirklich Schaden nimmt.«
    »Nein, alles, was du wolltest, war einzig und allein, mich leiden zu lassen.« Kane runzelte die Stirn. »Aber auch wenn du es nicht beabsichtigt hast, es wurden Unschuldige durch deine Intrige verletzt.«
    Mit sichtlichem Grauen nickte Alanna.
    Als Janelle das sah – es erkannte –, schaltete sie sich ein. »Lasst uns gar nicht erst damit anfangen. Bitte. Keine weiteren Hüterschaftspakte. Keine weiteren Racheaktionen. Sonst werden wir niemals diesem Kreis entkommen können. Ich habe alle geheilt, die sie verletzt hat. Ihr tut es leid. Dir tut es leid. Alles ist ausgeglichen, und es ist kein dauerhafter Schaden entstanden. Können wir das jetzt nicht einfach mal hinter uns lassen?«
    Phil seufzte. »Nicht ganz.« Er wandte sich wieder Duncan zu.
    Janelle verzog das Gesicht. »Ihn hatte ich völlig vergessen. Oje. Das ist ja schlimmer als die Schöffenpflicht.«
    »Was?« Feindselig blickte Duncan um sich. »Ich dachte, wir würden jetzt alle auf Friede, Freude, Eierkuchen machen.«
    Tremayne ergriff das Wort. »Wenn hier jemand Beherrschung braucht, dann ist es Duncan Forbes. Vielleicht lässt sich seine Haltlosigkeit dadurch entschärfen, dass man die Puka-Kräfte seinem Zugriff wieder entzieht, aber so oder so, man muss ihn im Auge behalten.«
    Offensichtlich neugierig geworden, richtete Oberon seine Aufmerksamkeit wieder auf Tremayne. »Es überrascht mich, dass Sie über so viele Informationen verfügen. Wie haben Sie von diesen Dingen erfahren? Wer sind Sie?«
    »Es war mein Job, meine letzte Aufgabe als Soldat für Akker. Eigentlich wohl eher als sein Sklave.« Tremayne lächelte. »Ich war dafür verantwortlich, diese Puka-Kräfte in Schach zu halten. Für alle Zeiten.« Er verbeugte sich. »Das ist auch jetzt mein Plan. Während wir hier reden, spüre ich, dass diese entschwundenen Puka-Kräfte allesamt wieder in den Stein zurückgekehrt sind. Natürlich sind sie noch nicht an ihn gebunden. Bei der endgültigen Bannung könnte ich Hilfe vonseiten der Druiden und der Elfen gebrauchen.« Als er sich um Unterstützung bittend umschaute, nickten sowohl Oberon als auch Phil.
    Kühl überlegt wandte Tremayne sich als Nächstes mit einer Verbeugung an Titania. »Wenn Sie so freundlich wären?«, sagte er und streckte eine Hand aus. Ausnahmsweise einmal brannte in seinen Augen ein starkes Gefühl.
    Titania schmollte, und in ihren Augen glitzerte ein böses Funkeln, aber offensichtlich schien sie genau zu wissen, was er von ihr wollte. Sie schnippte mit den Fingern, und der Eckstein lag in ihrer Hand. Sie warf ihn sofort in Richtung Tremayne, der danach sprang, aber der Stein erreichte ihn nicht. Eine andere Gestalt war vorgeschossen und hatte ihn aus der Luft geschlagen. Mit einem blendenden Lichtblitz landete er hinter ein paar Büschen …
    Und mit einem Aufschrei?
    Kane warf sich auf Duncan, bevor der ehemalige Druide dem Stein nachjagen konnte, den er eben hatte abfangen wollen. Dann war das wütende Heulen einer Frauenstimme zu hören. Janelle kannte die Stimme, und sie kannte auch das Gesicht der jungen Frau, die humpelnd hinter dem Busch hervorkam und den Eckstein wie eine Waffe schwang. Es war Daphne. Und wütend funkelte sie ihren Vater an.
    »Was? Diebstahl, Gier, Verschwörung und Körperverletzung reichen dir nicht? Offensichtlich nicht. Ich habe deine verdammten Tagebücher gelesen, was mich ausgerechnet heute den ganzen Weg hierher geführt hat. Aber musst du mir auch noch meine Schuhe ruinieren? Verflucht, die habe ich mir selbst als Abschiedsgeschenk gegönnt, und nicht unbedingt, um …« Sie brach den Satz ab, als ein blendendes Licht, das scheinbar ihrem Zentrum entsprang, aus ihr herausleuchtete. Ihre Augen wurden glasig und drehten sich im Kopf nach hinten, während die Knie sich unter ihr verbogen.
    »Daphne!« Der kurze, abgewürgte Ausruf kam von ihrem Vater. Das schreckliche Licht verhüllte seine Tochter und blendete die zurückschreckenden Zuschauer. Allmählich verblasste der
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