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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman
Autoren: Natale Stenzel
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Schein hinter einer Menge dunklen Rauchs, der davonstob, um sich mit dem Dunst zu verbinden, der noch immer in den angesengten Bäumen hing. Die Wolken, die Daphne verdeckt hatten, trieben nach oben und hinterließen … nichts?
    Dann fiel Janelles Blick auf den Boden, wo eine Katze, weiß wie Sahne, mit den Vorderpfötchen in teuren, hochhackigen Pumps um ihr Gleichgewicht rang.
    Tremayne bückte sich gelassen, um den Eckstein zu bergen. Dann hob er die Katze auf, wobei er ihr dumpfes Grummeln ignorierte, das irgendwo zwischen einem Fauchen und Schnurren lag. Er schaute hinunter in die blauen Augen des Tiers, das ihn verwirrt und mit gedämpfter Wut anblinzelte. »Nun, wie es aussieht, ist meine Arbeit noch nicht ganz getan.«
    »Warum? Was meinen Sie damit? Ist das Daphne? Wird sie etwa so bleiben?« Janelle war entsetzt. Auch Duncan, der von Kane am Boden festgehalten wurde, protestierte jammernd.
    Tremayne schüttelte den Kopf. Er schloss die Augen, wiegte die Katze vorsichtig in einem Arm und setzte einmal mehr seine gelassene Miene auf. Von den Schultern bis zu seinen Füßen schien die Luft zu schimmern, bis sie in Form einer Frau Gestalt annahm, die dann – ein Fuß mit, ein Fuß ohne Schuh – zurückstolperte. Deutlich erschüttert klopfte sie sich von Kopf bis Hüfte ab, zweifellos dankbar dafür, dass Kleidung und nicht Fell ihren Körper bedeckte. Schließlich drehte sie sich mit einem unheilvollen Blick zu Tremayne um.
    »Pass bloß auf, wo du deine Hände hinlegst. Kapiert?« Mit einer großartigen Drehung und durch den Verlust ihres Schuhs kaum behindert, stolzierte sie gleich darauf unter den Bäumen davon.
    Ihr größtenteils völlig verdutztes Publikum sah ihr einen Moment lang nur schweigend nach.
    »Kann ich nun gehen?«, fragte Titania mit gelangweilter Stimme, deren Ton alle irgendwie aufschreckte und in Bewegung setzte. Leises Gemurmel breitete sich aus.
    »Nichts würde mich glücklicher machen«, knurrte Oberon. Und nachdem er seine Frau entlassen hatte, machte er selbst die Runde, um sich freundlicher zu verabschieden.
    Auf der von der Morgensonne erhellten Lichtung erhob schließlich der Hohe Druide Phil die Stimme: »Damit ist die Verhandlung gegen Kane Oberon geschlossen.«
     
    »Ich frage mich, was aus Daphne wird«, murmelte Janelle sehr viel später, als Kane ihr bereits Kinn und Hals mit Küssen bedeckte. Draußen war es hell, aber erst vor zwanzig Minuten hatten sie den Weg ins Bett gefunden. Und das wiederum nicht in der Absicht zu schlafen.
    »Ich frage mich, wann du endlich mal aufhörst, dir um alle anderen Sorgen zu machen, und anfängst, dich auf mich zu konzentrieren. Schließlich hast du einen Puka im Bett. Es gibt Frauen, die würden für eine solche Ehre ihren rechten Arm hergeben. Sogar ein paar Elfen.« Er zwinkerte ihr vorsichtshalber zu.
    »Oh, ich fühle mich richtig geehrt. Nichts geht über einen nackten Gestaltwandler zwischen den Laken. Da kann man als Frau nie wissen, was als Nächstes plötzlich auftaucht. Auch wenn wir das noch nie versucht haben … noch nicht.« Janelles sündiges Lachen geriet ein wenig atemlos, als Kanes Lippen weiter nach unten wanderten.
    Unglücklicherweise aber ging Janelle das letzte Bild von Daphne nicht aus dem Kopf, und sie setzte sich auf. »Aber … Daphne hat sich in eine Katze verwandelt, Kane. Eine Katze! Ist jetzt ihr ganzes Leben vermasselt? Was war mit diesem Blitz und dem Eckstein?«
    »Ich wünschte, ich könnte es dir mit Sicherheit sagen, aber ein Puka kann sich seine Vorhersagen nicht aussuchen. Wenn du eine fundierte Vermutung hören willst … Ich glaube, dass die Frau allen Situationen gewachsen sein wird, die auf sie zukommen. Auf jeden Fall entstammt sie einer zähen Linie.« Kane legte die Arme um Janelle und zog sie an sich. »Und wenn ich die Art, wie Tremayne sie angesehen hat, nicht missverstehe, kommt hinzu, dass sie dabei auch ein wenig Hilfe haben wird.«
    »Das hoffe ich. Sie verdient es nicht, in all das hineingezogen zu werden.« Janelle wurde still, während sie sich in Gedanken wichtigeren Fragen zuwandte.
    »Wichtiger als der Puka in deinem Bett? Nein. Unmöglich.« Verführerisch liebkoste Kane ihre nackte Brust.
    Janelle lächelte zwar ein wenig, hing aber weiter ihren Gedanken nach.
    Kane zog sich zurück. »Also gut. Was ist los? Irgendetwas beunruhigt dich, und ausnahmsweise einmal scheinst du mehr als in der Lage zu sein, dies vor mir zu verbergen. Das gefällt mir übrigens gar nicht.
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