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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand
Autoren: A.F. Morland
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Es war eine erbitterte Jagd gewesen, die Professor Zamorra vor vierundzwanzig Stunden beendet hatte. Um ein Haar hätte das Abenteuer ein böses Ende genommen. Bill Flemings Leben hatte in den letzten Phasen des Kampfes nur noch an einem seidenen Faden gehangen. Es war unleugbar, daß Bill diesmal sehr viel Glück gehabt hatte. Viel hatte wirklich nicht gefehlt, und der sympathische Naturwissenschaftler und Historiker wäre dem gejagten Wertiger zum Opfer gefallen. Dank Zamorras beispiellosem Mut und selbstlosem Einsatz für den Freund konnte die Katastrophe im allerletzten Augenblick noch abgewandt werden.
    Seit einem Jahr hatte dieser blutgierige Wertiger in der Umgebung von Trivandrum, am Südzipfel von Indien, sein Unwesen getrieben. Mit grausamer Regelmäßigkeit hatte das gefährliche Scheusal seine Opfer gerissen, ohne daß ihm beizukommen war. Zweiunddreißig Menschen fielen seinen messerscharfen Klauen zum Opfer. Angst und Schrecken machten sich in Trivandrum breit.
    Eine namenlose Furcht trieb die Menschen aus der Stadt. Viele von ihnen ließen alles stehen und liegen und flohen nach Kerala, nach Tamil Nadu, nach Madras oder noch weiter: hinüber nach Ceylon. Sie opferten ihre Existenz, um zu überleben. Und jene, die blieben, lebten in der permanenten Furcht, das nächste Opfer jener unbezwingbaren Bestie zu werden.
    Durch Zufall entdeckte der in Trivandrum ansässige amerikanische Teehändler Ramon Code in einer europäischen Zeitung einen Artikel über einen Professor für Parapsychologie namens Zamorra. Der Bericht schilderte Zamorra als einen wagemutigen Mann, dem nachgesagt wurde, daß er schon Hunderte von verschiedenartigsten Dämonen zur Strecke gebracht hatte.
    Noch am selben Tag hatte Ramon Code ein Telegramm an Professor Zamorra geschickt, in dem er den Parapsychologen einlud, Gast zu sein in seinem Haus. Einladungen dieser Art bekam Zamorra laufend, und der vielbeschäftigte Mann hätte sich wohl kaum die Zeit genommen, nach Indien zu reisen, wenn in Codes Telegramm nicht von der Existenz eines grausamen Wertigers die Rede gewesen wäre.
    Das war natürlich ein triftiger Grund für den Meister des Übersinnlichen, unverzüglich die Koffer zu packen und nach Indien zu kommen. Zamorra brachte seine reizende Assistentin Nicole Duval und seinen besten Freund, Bill Fleming, mit. Auch sie waren Ramon Code willkommen.
    Schon einen Tag nach Zamorras Ankunft in Trivandrum schlug das Ungeheuer wieder zu. Man fand ein siebzehnjähriges Mädchen am Rande des Dschungels. Tot. Kaum noch wiederzuerkennen. Hier nahm Professor Zamorra die Spur des Wertigers auf, und er blieb dem grausamen Unhold von diesem Moment an dicht auf den Fersen.
    Sieben Tage benötigte der Parapsychologe, um den listenreichen Killer zu entlarven. Es war Noah Blair, der Tabakfarmer. Ein guter Freund von Ramon Code. Niemand wollte zunächst Zamorra glauben, als dieser die Behauptung aufstellte, Blair wäre das gesuchte Scheusal. Da trat Zamorra den Wahrheitsbeweis an.
    Er zwang den tückischen Farmer mit seinem silbernen Amulett, sich in die reißende Bestie zu verwandeln. Schlagartig setzte die Metamorphose ein. Ramon Code und allen anderen Augenzeugen jenes grauenerregenden Schauspiels stockte der Atem. Entsetzt wichen sie vor dem Ungeheuer zurück.
    Ehe Zamorra zum vernichtenden Schlag gegen den Wertiger ausholen konnte, gelang diesem die Flucht. Dabei verletzte er mit seinen tödlichen Pranken zwei Menschen erheblich. Mit weiten Sätzen jagte die Bestie auf den Dschungel zu, denn dort konnte sie ihre Verfolger am leichtesten abschütteln.
    Die beherzten Männer scharten sich um Professor Zamorra. Sie nahmen mit lodernden Fackeln unverzüglich die Verfolgung auf, und sie stellten das Ungeheuer schließlich tief drinnen im verfilzten Dickicht. Ihr Kreis zog sich um die rasende Bestie immer enger zusammen.
    Bill Fleming wagte sich etwas zu weit vor. Das Monster warf sich brüllend auf ihn und riß ihn zu Boden. Ein wilder Kampf auf Leben und Tod war die Folge. Das Untier riß seinen schrecklichen Rachen auf und wollte mit seinen gefährlichen Raubtierzähnen Flemings Kehle zerfetzen.
    Bill hätte nicht die Kraft gehabt, dies zu verhindern. Der Dämon war stärker als Fleming. Bill glaubte, verloren zu sein, und er wäre unweigerlich verloren gewesen, wenn sich nicht Professor Zamorra mit einem blitzenden Silberdolch auf das blutrünstige Scheusal geworfen hätte.
    Ehe der Wertiger zubeißen konnte, stieß Zamorra dem brüllenden
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