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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord
Autoren: Celeste Bradley
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warf die junge Frau einen panischen Blick auf das exquisite Hochzeitskleid, das Lementeur beziehungsweise Button, wie alle den berühmten Modeschöpfer zu nennen pflegten, entworfen hatte. Sie mochte diesen Traum aus kostbarer Spitze und schimmernder Seide, den sie bald anziehen würde, nicht einmal anschauen, sondern verbarg das Gesicht sogleich wieder an Buttons Schulter.
    » Egal. Tut mir leid. « Ihre Worte klangen undeutlich, was sowohl ihrer unterdrückten Angst geschuldet war als auch dem Überrock aus feiner Schurwolle. » Bitte, erzählen Sie weiter. «
    Button hob mit einem Finger ihr Kinn an und schaute in Augen von der Farbe des Sommerhimmels, die dunkle Wimpern beschatteten. » Junge Lady, wenn ich diese Geschichte zu Ende erzähle, versprechen Sie mir dann, dass Sie dieses Hochzeitskleid anziehen werden, das ich in mühevoller Kleinarbeit entworfen und für das ich Ihrem armen Vater eine geradezu obszöne Summe in Rechnung gestellt habe? «
    Melody wich zurück. » Sobald ich es anziehe, dann muss ich … « Der unausgesprochene Rest des Satzes hing schwer im Raum.
    Button zog unerbittlich eine Augenbraue hoch. » Wenn Sie das Wort nicht einmal über die Lippen bringen, werden Sie ganz bestimmt nicht in der Lage sein, den Schritt zu tun. «
    Tief atmete die ebenso entzückende wie furchtsame Braut ein und aus, um ihren fliegenden Atem zu beruhigen und die wachsende Panik niederzukämpfen. Ohne Erfolg jedoch. Deshalb drückte Button ihren Kopf ungerührt vornüber zwischen ihre Knie – offenbar verfügte er über einige Erfahrung mit Bräuten der besten Gesellschaft, die diesem Tag mit Bangen entgegensahen. Trotz des kostbaren Lementeur-Kleides, wie es nur für einen begrenzten Kreis Auserwählter vom Meister selbst angefertigt wurde.
    Langsam normalisierte sich Melodys Atmung wieder. Sie richtete sich auf und presste beide Hände an ihre brennenden Wangen. » Ich weiß nicht, was mit mir los ist. «
    » Das weiß ich auch nicht « , sagte Button bemüht geduldig, obwohl er inzwischen seit Stunden Meldody ablenkte, indem er ihr die Familiengeschichte erzählte. » Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Sie lieben ihn über alles, und er betet Sie an. Sie sind eindeutig füreinander bestimmt. «
    Sie kniff fest die Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf. » Füreinander bestimmt? Was bedeutet das? Gezwungen sein, für immer zusammenzuleben und einander unglücklich zu machen wie bei der Hälfte aller Paare in der Gesellschaft der Fall? Und zu wissen, wie man einander den größten Schmerz zufügen kann? «
    Button runzelte die Stirn. » Er hat Ihnen nie wehgetan, oder etwa doch? «
    » Nein « , sagte Melody kleinlaut. » Aber er könnte es. Er könnte, er könnte … « Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. » Er könnte mich verlassen. «
    Button umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. » Nicht weinen. Sie wollen heute schließlich hübsch aussehen. «
    Melody starrte einen langen Augenblick zu ihm hoch, die Lippen zusammengepresst, die Stirn gerunzelt. » Button « , murmelte sie schließlich, » Sie sind schon ein bisschen verrückt, oder? «
    Er lächelte und ließ sie los. Dann drückte er ihr einen raschen Kuss auf die Stirn. » Ein verrückter Hund, ja. Wenn Sie weinen, dauert es Stunden, bis die Spuren verschwinden. «
    Erneut legte er den Arm um sie und zog sie an sich. » Ich erzähle Ihre Geschichte noch zu Ende. Jetzt geht es endlich um Ihre Eltern und die komplizierte Situation, in der sie sich befanden. «
    » Sie haben gesagt, Onkel Colin sei dadurch zu seinem Buch Die Königin im Turm angeregt worden, aber ich glaube nicht, dass es so gewesen sein kann. « Sie schaute mit ernstem Blick zu ihm auf. » Zumindest gibt es keine Elfen. «
    Button ignorierte den Einwand. » Hören Sie einfach weiter zu, und Sie werden erkennen, dass Ihre eigene turbulente Brautwerbung der Familientradition alle Ehre macht. Und anschließend lassen Sie sich diese zauberhafte Frivolität von Hochzeitskleid anziehen und legen damit für den alten Button Ehre ein. Und wenn Sie den Mittelgang der Kirche hinunterschreiten, darf nicht der Hauch eines Zweifels den Eindruck einer glücklichen Braut trüben, die soeben den schönsten Tag ihres Lebens genießt und es nicht erwarten kann, dem jungen Mann am Altar ihr Jawort zu geben. « Er schaute sie liebevoll an. » Haben wir uns verstanden, meine kleine Mylady? «
    Sie erwiderte traurig seinen Blick und kuschelte sich an ihn wie in Kindertagen. »
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