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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg
Autoren: Jason Dark
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Sie jagten ihn erbarmungslos!
    So hart, so brutal und so unnachgiebig, wie es nur Dämonen können. Und das wußte der Gejagte, denn er war selbst ein Schwarzblüter, ein Dämon und Zauberer.
    Und doch hatte er sich zu weit vorgewagt. Er war in Gebiete eingedrungen, von denen er eigentlich die Finger hätte lassen sollen. Nun war es zu spät. Die anderen hatten schon reagiert und ihn in die Enge getrieben.
    Der Druide war in die Keller der Burg geflüchtet. Dort kannte er jedes Versteck. Er wußte auch, wo die Geheimgänge lagen, die ihn in die Freiheit bringen würden.
    Pykka, der Druide, hatte nicht vor aufzugeben, auch wenn man seinen Gegner als ungemein mächtig bezeichnen konnte. Sein Gegner war kein Geringerer als der Spuk, Herrscher im Reich der Schatten. Ihm war der Druide sozusagen auf die Zehen getreten und versuchte nun, den Folgen dieses »Zehentritts« zu entgehen.
    Im Finstern hastete er voran. Die Dunkelheit behinderte den Druiden nicht. Seine Augen waren wie rote Räder, sie paßten sich den jeweiligen Lichtverhältnissen an.
    Doch seine eigentliche Magie konnte der Druide nicht mehr einsetzen. Der Spuk, der irgendwo lauerte, hatte diese Burg mit einer fremdartigen Magie belegt, gegen die Pykka machtlos war, so daß er kaum größere Kräfte hatte als ein normaler Mensch.
    Das wurmte ihn. Einst war er so mächtig gewesen und wurde nun behandelt wie ein niederer Dämon.
    Flüchten mußte er. Fliehen in der Burg, die er als sein Eigentum ansah. Es war eine regelrechte Schande.
    Gleichzeitig war Pykka einsichtig genug, sich zu sagen, daß er gegen den Spuk nicht den Hauch einer Chance hatte. Der würde ihn gnadenlos vernichten. Da gab es keine Alternative. Er hatte sich gegen ihn gestellt, und wer gegen den Spuk war, der wurde von ihm getötet. Deshalb durfte Pykka diesem gestaltlosen Wesen nicht in die Hände fallen. Er rannte weiter. Es war der Weg, den er unter der Erde hatte anlegen lassen. Ein Fluchttunnel in den Berg hinein, der irgendwo auf einem Plateau seinen Ausgang hatte. Wenn er dort war, wollte er weitersehen.
    Pykka blieb stehen. Er lauschte auf die Schritte seiner Verfolger, doch er hörte nichts. Kein Geröll bewegte sich unter den Füßen der Spukdiener, nahezu eine unheilvolle Stille umgab den Druiden. Sollte die Jagd vorbei sein?
    So schön es gewesen wäre, der Druide glaubte nicht dran. Nein, die gaben nicht auf, die wollten ihn, und dabei setzten sie alles ein. Irgendwie schienen sie Angst vor ihm zu haben. Als der Druide daran dachte, mußte er unwillkürlich kichern.
    Angst vor ihm?
    Nein, nicht der mächtige Spuk. Was war er denn schon? Ein Wesen, nicht größer als ein Zwerg, mit einem zu großen Kopf, abstehenden Ohren und übergroßen Augen. Auch der Körper war verwachsen, aber die äußerlichen Merkmale interessierten nicht. Wichtig allein waren seine Kräfte, und die hoffte er zu behalten, wenn er dem verdammten Spuk entkommen war.
    Er lief weiter. Leider waren die Beine viel zu kurz. Pykka hätte gern die Größe eines normalen Menschen gehabt, dann hätte er sein Ziel sicherlich schon erreicht, aber so…
    Zudem fehlten ihm seine magischen Kräfte. Und das war noch schlimmer. Er hatte die Telekinese beherrscht, auch die Teleportation, doch er konnte sie nicht einsetzen.
    Die andere Magie stand dagegen. Und deshalb lief er weiter, stürzte er auf seinen kleinen Beinen in den finsteren Gang hinein, wo man nicht einmal die berühmte Hand vor Augen sehen konnte.
    Aber der Druide sah, und seine Augen leuchteten. Wie kleine Bälle standen sie in der Luft.
    Wasser hatte sich an der Decke gebildet. Es fiel an manchen Stellen in dicken Tropfen nach unten und klatschte auf den fast haarlosen Schädel des Druiden.
    Dann schüttelte sich Pykka jedesmal und drohte mit seiner kleinen Faust.
    Er stolperte weiter durch den Gang. Ein Mensch wäre in der totalen Finsternis durchgedreht, nicht so der Druide, der im Dunklen sehen konnte.
    Doch die Häscher lauerten. Pykka sollte nicht entkommen, das hatte der Spuk befohlen, und seine Befehle mußten befolgt werden.
    Sie erwarteten Pykka dort, wo der unterirdische Gang nach oben führte und auch endete. Zuerst erschrak Pykka, als er die beiden Gestalten sah, denn er hatte nicht damit gerechnet, daß der Spuk von diesem Fluchtweg wußte. Doch Sekunden später hatte er sich damit abgefunden.
    Er würde kämpfen müssen.
    Der Spuk hatte zwei seiner echsenköpfigen Vasallen geschickt.
    Monster, halb Mensch, halb Tier. Waffen hielten sie nicht in
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