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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord
Autoren: Celeste Bradley
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Colin Lambert aufgetaucht.
    Als höflicher Gastgeber und kluger Geschäftsmann bot er den betuchten Kunden zwar Brandy an, blieb ansonsten aber ruhig in seinem Stuhl sitzen, um gespannt die Szene zu beobachten, die sich vor seinen Augen abspielte.
    Aidan, der auf einem für seine Körpermaße winzigen Stuhl saß, beugte sich vor und stützte beide Ellenbogen auf den Tisch. » Melody ist weg – mit ihrer Mutter, die du auf dem Dachboden festhalten wolltest « , sagte er mit vorwurfsvoller Stimme.
    Colin, in einem eleganten Damensessel sitzend, nickte heftig. » Und dann hast du scheinbar vergessen, uns davon zu erzählen. «
    » Ich wollte euch nicht mit meinen Problemen belasten. « Jack lehnte sich sichtlich gebrochen, enttäuscht und unglücklich auf seinem Stuhl zurück. » Jetzt ist ohnehin alles zu spät. «
    » Elender Feigling. «
    Die Beleidigung erweckte Jack endlich zum Leben. Seine Kiefer spannten sich sichtbar an, und seine Stimme senkte sich zu einem Knurren. » Blankenship, du bist nicht so groß, dass ich dich nicht niederschlagen könnte. Ein Kampf käme mir gerade recht. «
    Colin warf die Hände in die Luft. » Dann kämpf, um Gottes willen! Kämpf um Miss Clarke! Kämpf um Melody! «
    Jack fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. » Ich könnte sie vielleicht finden, wenn ich alle Hebel in Bewegung setze. «
    Colin nickte aufmunternd.
    Jack sah ihn an. » Und dann sollte ich ihre Hand nehmen und nie mehr loslassen. «
    » So ist’s richtig! « Der Freund klatschte in die Hände.
    Jack neigte den Kopf und blickte ihn niedergeschlagen an. » Und wenn ich sie einsperren muss, bis sie einwilligt, mich zu heiraten? «
    Colins Hochgefühl verflog. » Oh, so ist das … Äh, nein. «
    Aidan atmete hörbar aus. » Dann hast du sie also gefragt? Ihr einen wirklich netten Antrag gemacht? Du weißt schon, mit allem Drum und Dran und viel Gefühl – nur dann ist es nämlich wirklich überzeugend. War bei Maddie nicht anders. «
    Jack senkte den Blick auf seine Hände. » Ich habe mir selbst die Brust aufgerissen und ihr mein Herz vor die Füße gelegt. «
    » Oje, oje. « Button fächerte sich Luft zu. » Wie romantisch. «
    Colin rieb sich nachdenklich den Nacken. » Dann will sie dich also ernstlich nicht heiraten. «
    Jack sah ihn finster an. » Kann man ihr das verübeln? «
    » Dann müssen wir irgendeine andere Regelung aushandeln. Irgendeinen Weg, Melody zu behalten oder sie so oft wie möglich zu sehen … oder zumindest hin und wieder. « Colins Miene drückte pures Entsetzen aus. Er schaute zu Aidan hinüber. » Denk dir was aus, Blankenship, verdammt! «
    » Jack, Colin hat recht. Wir drei zusammen verfügen über erhebliche Mittel und beträchtlichen Einfluss. Es muss einen Weg geben, die Dame zu zwingen, das Sorgerecht zu teilen. Schließlich hättest du nach unseren Gesetzen das Recht, ihr Melody komplett zu nehmen. «
    Colin richtete sich auf. » Einen Moment … «
    Aidan winkte ab. » Ich meine nicht, dass wir das tun sollten – bloß dass wir es könnten. Sicherlich ist sich Miss Clarke dessen bewusst, oder? «
    » Wir sollten sie nicht ängstigen « , spann Colin den Gedanken weiter. » Aber vielleicht lässt sie sich irgendwie zur Besinnung bringen, indem wir ihr einige Möglichkeiten aufzeigen, wie das aussehen könnte. Schließlich wäre Jack in der Lage, Melody ein herrlich privilegiertes Leben von hohem gesellschaftlichem Stand zu ermöglichen. «
    Jack blickte nachdenklich. » Nichts täte ich lieber, aber ich weiß nicht einmal, wohin Laurel gegangen ist. «
    » Wilberforce hat für sie eine Mietdroschke bestellt. Zum Hafen. Vermutlich will sie auf ein Schiff « , warf Aidan ein, dessen Mitgefühl inzwischen ganz seinem verzweifelten Freund gehörte.
    In Jacks Blick flammte Hoffnung auf. Wilberforce. Ein Schiff. Nein, nicht irgendein Schiff. Er und die beiden Freunde sprangen fast gleichzeitig auf, um nach draußen zu stürmen, doch Button hob träge die Hand. » Einen Augenblick noch, Mylords! Ich bin niemals einem amüsanten kleinen Liebesdrama abgeneigt – indes sollten Sie vorher nachdenken, wie Sie die offenbar recht eigenwillige junge Dame konkret davon überzeugen wollen, mit Ihnen zu kooperieren. «
    Jacks Augen waren so dunkel wie die Nacht. » Ich werde es nicht tun. «
    Im Hof vor den Stallungen kämpfte Bailiwick mit Balthazar, der sich wieder einmal nicht aufzäumen ließ. Doch obwohl sich der riesige Schimmel selbst an guten Tagen gerne nachtragend und hinterlistig
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