Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
« , sagte Jack monoton. » Von nun an ist es dein Schiff. «
    » Was soll das heißen? «
    Er sah zu Melody hinab und lächelte. Die Liebe und der Schmerz in seinem Blick taten Laurel in der Seele weh. » Ich gebe sie dir « , sagte er leise. Dann hob er die Augen, um sie anzuschauen. » Ich gebe dir alles. Melody. Meine Schiffe. Mein Geld. Ich würde dir sogar Strickland übertragen, wenn es nicht an den Titel gebunden wäre … Aber sofern du magst, kannst du dort wohnen, ohne dass ich dich stören werde. «
    Laurel begriff nicht, was er da sagte. » Ich verstehe nicht. Was meinst du damit? «
    » Es wäre leichter, wenn du meinen Namen annehmen würdest. Eine Ehe, und sei es auch nur eine auf dem Papier, würde dir vollen Schutz gewähren und Melody ein für alle Mal sämtliche, ihr zustehenden Rechte sichern. «
    Ihr wurde schwindelig. » Jack, halt den Mund! Sag mir, was du genau damit sagen willst! «
    Er machte ein paar Schritte auf sie zu und strich ihr das wehende Haar aus dem Gesicht. » Es bedeutet « , sagte er sanft, » dass alles, was ich besitze, dir gehört. Nimm es. Werde glücklich. Werde … « Seine Stimme brach. » Werde frei. «
    In diesem Augenblick kam der Steward. Er nickte Jack respektvoll zu. » Wir wären dann so weit, Miss. «
    » Mylady « , korrigierte Jack ihn. » Wir wären dann so weit, Mylady. «
    Dann kniete Jack sich hin und gab seiner Tochter einen flüchtigen Kuss. » Du wirst eine herrliche Reise erleben, mein Liebling. «
    » Kommst du auch mit, Papa? Können wir ein paar Piraten jagen? «
    Bei diesen unschuldigen Worten drohte Jack die Fassung zu verlieren. Angestrengt blickte er lange in die Ferne, um sich wieder zu fangen. Dann brachte er ein schwaches Lächeln zustande und küsste Melody erneut. » Nein, meine Kleine. Ich komme nicht mit. Du musst es ohne mich mit dem schwarzen Pete aufnehmen « , sagte er und richtete sich auf, um davonzugehen.
    Dünne Nebelschwaden lagen über dem Wasser, und Laurel folgte Jack mit ihren Blicken. Schwarz hob er sich vor dem weißen Hintergrund ab. Eine dunkle, einsame Gestalt. Laurel gab sich einen Ruck und wandte sich ab, nahm Melody auf den Arm und ging entschlossen zur Gangway.
    Wenn Jack die Wahrheit gesagt hatte, stand ihr jetzt die ganze Welt offen.
    An Bord des Schiffes wurden sie in eine kleine, aber gemütliche Kabine gebracht. Melody rannte umher und erkundete mit Gordy Anne unter dem Arm jeden Winkel, während ihre Mutter sich auf die Koje setzte, die sie die nächsten Wochen mit Melody teilen würde. Endlich vereint mit ihrer Tochter. Ein schöner Gedanke. So viele Jahre hatte sie diesen Moment herbeigesehnt. Trotzdem überfiel sie mit einem Mal Müdigkeit und Resignation.
    Was tust du da?
    Ich bringe meine Tochter von hier fort, wie ich es immer wollte.
    Und warum?
    Weil ich es leid bin, dass ein anderer über mein Schicksal bestimmt. Weil ich nicht länger manipuliert und belogen und bestohlen werden will.
    Ich gebe dir alles.
    Sein Gesicht, wie er dort im Nebel stand … So hoffnungslos und verloren. Er gab sich auf und überließ ihr alles, weil sein Leben ihm wieder sinnlos erschien. Dachte nur an ihr Wohl und das ihrer gemeinsamen Tochter.
    Bist du völlig von Sinnen?
    Ein leises Lachen kam über Laurels Lippen.
    Ich glaube, ich bin ein bisschen verrückt. Verrückt nach diesem merkwürdigen, komplizierten, großherzigen Schurken.
    Sie spürte, wie das Schiff unter ihren Füßen zu rollen begann. Die Honor’s Thunder hatte abgelegt. Sie fuhren! Laurel rannte an Deck, dicht gefolgt von Melody. Ein ganzes Stück lag bereits zwischen ihnen und der Anlegestelle.
    Jack beobachtete vom Kai aus, wie das Schiff sich in Bewegung setzte. Bald würde alles, was ihm auf Erden lieb und teuer war, von den dichter werdenden Nebelschwaden verschluckt werden. Wie ein Geisterschiff würde der majestätische Segler verschwinden. Wie passend, denn auch sein Leben war künftig kaum mehr als ein gespenstisches Schattendasein.
    » Es ist weg, Papa. Warum schaust du noch hinterher? «
    Beim Klang der kleinen, so vertrauten Stimme blieb Jack das Herz stehen. Melody stand neben ihm und richtete ihre großen blauen Augen vertrauensvoll auf ihn. Sie zog den Finger aus dem Mund und deutete hinaus aufs Meer. » Ich hab zum Abschied gewinkt. Wie Mama. «
    Jack hob seinen Blick, und dann sah er sie. Mit wehenden Haaren und einem breiten Lachen im Gesicht. Geräuschvoll stieß er den Atem aus. » Aber, wieso … Ich habe doch gesehen, wie du an Bord
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher