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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe
Autoren: Laurie Campbell
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Seine Familie hatte angenommen, dass das Haus unbewohnt sei. Also konnte sich diese Frau nur selbst zum Haussitter ernannt haben. Und als Connor im angrenzenden Esszimmer eine Babytragetasche entdeckte, brauchte er nicht lange zu überlegen, warum sie hier war.
    „Sie wohnen hier“, stieß er ärgerlich hervor.
    Lucy machte nicht einmal den Versuch, es abzustreiten. Es wäre ihr auch nicht gelungen, wo das Baby Beweis genug war. „Bis Januar“, bestätigte sie und hob das Baby ein wenig höher auf ihrem Arm, damit es das Köpfchen gegen ihre Schulter schmiegen konnte. „Wer sind Sie?“ fragte sie wieder.
    Connor zog seinen Führerschein aus der Brieftasche und hielt ihn ihr vor die Nase. „Connor Tarkington. Und Sie…“
    „Connor Tarkington“, wiederholte Lucy und wurde weiß im Gesicht. „Sie sind Kennys Bruder?“
    Wenn sie Kenny kannte, dann würde das auch erklären, wie sie hier hereingekommen war. Kenny hatte von jeher eine Schwäche für tolle Frauen, die auf ein flottes Leben und auf Spaß aus waren. Und diese hier war mehr als toll.
    Dieses dunkle Haar, die zarte Haut und diese weichen vollen Lippen… Nur war sie nicht so zurechtgemacht wie diese Show Girls, diese Blenderinnen, die Kenny nach den Golfturnieren in Scharen folgten. Irgendwie konnte Connor es sich auch nicht vorstellen, dass sein Bruder sich für eine Frau mit einem Baby erwärmen könnte. Und sie dazu auch noch zum Bleiben einladen würde.
    „Ja, ich bin Kennys Bruder“, antwortete Connor und legte seinen Mantel über die Lehne des Sessels nahe der Tür. Wie er feststellte, bekam ihr herzförmiges Gesicht wieder Farbe. „Er lässt Sie also hier wohnen, ja? Sagte Ihnen, dass Sie sich hier häuslich einrichten könnten, hab ich Recht?“
    Lucy drückte die Schultern durch und warf ihm einen kühlen Blick zu. „Kenny hat mir gesagt“, entgegnete sie, „dass seine Familie jemanden brauche, der auf das Haus aufpasst – bis Januar. Dann sollte ich ausziehen und den Schlüssel zurücklassen.“ Angesichts seines ungläubigen Blicks stockte sie. Sie drückte das Baby enger an sich und flüsterte: „Ach du Schande! Hat Kenny es womöglich nur so gesagt, dass die Tarkingtons jemanden brauchten, der auf das Haus aufpasst?“
    Natürlich, er hatte es sich ausgedacht. Diesmal hatte Kenny sich selbst übertroffen. Statt diese Frau mit einem charmanten „Danke für die wundervolle Zeit“ wegzuschicken, hatte er sie unter dem Vorwand eines Jobs im Ferienhaus der Familie wohnen lassen. Haussitter, das war ja lächerlich. Die Tarkingtons hatten noch nie jemanden Fremdes auf ihr Ferienhaus aufpassen lassen.
    „Hören Sie“, fing Connor an, unterbrach sich aber, weil ihm erst jetzt klar wurde, dass er nicht einmal den Namen dieser Frau kannte. „Wie ist noch Ihr Name?“
    „Lucy. Lucy Velardi.“ Ihre Stimme zitterte ein wenig. Doch als sie das Baby so hielt, als ob sie es ihm zeigen wollte, drückte ihre Haltung Stolz aus. „Und das ist Emily. Meine Tochter.“
    Connor hielt die Augen niedergeschlagen. Er wollte das Baby nicht ansehen.
    Na großartig, jetzt musste er auch noch die Rolle des bösen Buben spielen gegenüber einer Frau und einem Baby. Es war fast ein Jahr her, seit Kennys letzte abgelegte Freundin bei ihm in der Kanzlei aufgekreuzt war. Dass Kenny sich seit einer ganzen Zeit bei ihm nicht gemeldet hatte, bedeutete nicht, dass er sich gewandelt hätte und ganz plötzlich den Schlamassel, den er angerichtet hatte, selbst ausbaden wollte. Nein, wie eh und je war es immer noch Connors Job, die Unordnung seines Bruders wieder in Ordnung zu bringen.
    Okay. War wohl an der Zeit, herauszufinden, ob seine Begabung, die Dinge geradezubiegen, während der letzten sechs Monate gelitten hatte. Im vergangenen halben Jahr hatte er sein Leben von Grund auf neu geordnet. Also, nichts als ran an die Arbeit, so unangenehm sie auch sein mochte. Es hatte keinen Sinn, eine Entscheidung – so unerfreulich sie auch sein mochte –hinauszuzögern.
    „Lucy“, sagte er schnell, „was immer mein Bruder Ihnen erzählt hat, bedaure ich sehr. Denn wenn meine Familie jemand gesucht hätte, der auf das Haus aufpassen sollte, dann hätte sie eine professionelle Agentur eingeschaltet.“ Der betroffene Blick, den Lucy ihm zuwarf, versuchte er zu ignorieren.
    „Es war sehr nett von Ihnen, sich um das Haus zu kümmern, aber…“
    „Es ist nicht wirklich ein Job gewesen. Zumindest nicht hauptsächlich“, unterbrach Lucy ihn.
    Das wich allerdings von
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