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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe
Autoren: Laurie Campbell
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bedrückenden Heimweg zu machen.
    Allein.
    Nein, nicht allein, ermahnte sie sich, während sie aus der Eingangshalle nach draußen in das blendende Sonnenlicht trat. Sie hatte das Baby, auch wenn es noch nicht geboren war. Niemals würde ihr Baby auch nur ein Wort von dem zu hören bekommen, was soeben geschehen war. Niemals würde es erfahren, dass sein Vater kein Kind haben wollte.
    Dass Kenny annahm, sie könne einen Schwangerschaftsabbruch auch nur in Betracht ziehen, bewies nur, wie wenig sie im Grunde füreinander bestimmt waren. Dieser Gedanke war ihr bereits gekommen, als ihre Periode ausgeblieben war und ihre Beziehung auf einmal eine unerwartete Wende genommen hatte. In ihrer Verliebtheit hatten weder sie noch Kenny an die möglichen Folgen gedacht.
    Zwischen ihnen hatte es bei der ersten Begegnung sofort gefunkt. Es war tatsächlich  Liebe  auf  den  ersten  Blick  gewesen  –  leidenschaftlich,  atemberaubend, verrückt, lustig. Dieser Überschwang hatte eigentlich nicht lange angehalten. Und in letzter Zeit waren Lucy Zweifel gekommen, ob ihre Beziehung wirklich andauern würde.
    Möglich, dass sie das aufregende Leben an der Seite eines erfolgreichen ProfiGolfspielers genossen hätte. Ob es ihr wirklich zugesagt hätte, wusste sie nicht.
    Sie hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, weil sie es von Anfang an nicht darauf angelegt hatte, Kenny zu heiraten.
    Mein Kind wird das alles niemals erfahren, beschloss Lucy und atmete ganz tief ein, während sie zur Bushaltestelle eilte. Emily oder Matthew würde nur von den guten Seiten ihres Vaters hören, nur von den wenigen Monaten, wo sie verliebt gewesen war in Kenny. Wo die Leidenschaft für ihn sie kopflos gemacht hatte.
    Ihr Kind sollte das Gefühl haben, erwünscht und geliebt zu sein. Was auch immer kommen mochte, sie würde dieses Baby lieben.
    Ihr Baby. Ihres allein.

1. KAPITEL
    Eine Frau war in seinem Wohnzimmer. Und sie kitzelte ein Baby.
    Noch bevor Connor Tarkington sie fragen konnte, was sie in seinem Wohnzimmer zu suchen habe, blickte die Frau ihn erschrocken an, zog das in eine rosa Decke gewickelte Baby an sich und drehte sich so, dass sie es mit dem Körper gegen ihn abschirmte.
    „Wer sind Sie?“ fuhr sie ihn an, so als ob sie einen Eindringling einschüchtern wollte. „Wie sind Sie hier hereingekommen?“
    Richtig gute Abwehrstrategie, so viel gestand Connor ihr halb bewundernd, halb verärgert zu. Weise ihm die Schuld zu, benimm dich, als ob er ein Einbrecher sei und nicht ein total erschöpfter Anwalt, der gerade den ermüdenden Flug von Philadelphia nach Scottsdale hinter sich hat, um eine völlig Fremde in seinem Familienhaus vorzufinden.
    „Mit meinem Schlüssel“, teilte er ihr mit und hielt den Schlüsselanhänger aus Platin hoch, den seine Mutter ihm gestern Abend geschenkt hatte. Es war nach dem Abschiedsessen gewesen. „Und wer sind Sie?“
    „Ich passe auf das Haus auf. Der Haussitter, wenn Sie so wollen“, antwortete sie herausfordernd. Ihre wachsame Haltung lockerte sich ein wenig beim Blick auf seine Reisetasche. Offensichtlich genügte ihr das, um in ihm nun nicht mehr den gefährlichen Eindringling zu sehen. „Die Tarkingtons werden voraussichtlich nicht vor Januar kommen. Sollten Sie vorhaben, sie zu besuchen…“
    „Ich habe vor“, unterbrach Connor sie, „meine Sachen hereinzubringen, sie einfach hier fallen zu lassen und gleich ins Bett zu kriechen, um zu schlafen.“
    Neun Stunden Flug einschließlich der Zwischenlandung in Chicago waren nur ein kleiner Preis, den er zahlte, um der Vorweihnachtszeit zu Hause zu entkommen.
    Diese neun Stunden Flug waren eine Tortur gewesen. Immerhin litt er unter Flugangst, was er natürlich für sich behielt. Das Fliegen und ein Arbeitstag von zwanzig Stunden die ganzen letzten Wochen hindurch hatten das Äußerste aus ihm herausgeholt. Er wollte nichts als ins Bett.
    Allein.
    Wenn er allerdings in der Laune für Gesellschaft wäre, könnte er sich keine bessere wünschen als diese Frau. Trotz ihrer abgetragenen Jeans mit den ausgefransten Säumen und dem zerzausten dunklen Lockenkopf schien sie mehr Sinnlichkeit auszustrahlen als irgendeine der anderen Frauen, die er kannte…
    auch wenn ihm das sehr lange her zu sein schien. So argwöhnisch wie die Lady hier ihn musterte, zweifelte er allerdings nicht, dass sie ihn in Scottsdale ganz und gar nicht willkommen hieß.
    „Keiner hat mir gesagt, dass die Tarkingtons Gäste erwarten“, protestierte sie.
    Wie auch?
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