Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe
Autoren: Laurie Campbell
Vom Netzwerk:
Auch wenn sie sich von Kennys schnell wechselnden Freundinnen deutlich abhob, musste sie seinen oberflächlichen Versprechungen geglaubt haben. „Kenny ist zurzeit auf einer Asientour.“
    „Nun, von mir aus kann er in Asien bleiben“, entgegnete Lucy scharf. „Und Sie können hier bleiben. In Ihrem Haus. Emily und ich räumen das Feld.“ Sie nahm den Stoß Umschläge und steckte ihn in einen Karton. „Und Sie…“ Sie wandte sich Connor noch einmal zu. „Tun Sie das, was Sie vorgehabt, haben – Ihre Sachen hereinbringen, sie einfach fallen lassen und ins Bett kriechen. Das war es doch, was Sie wollten, oder?“
    Sie würde Connor Tarkington nicht dabei zusehen, wie er ,seine Sachen’ aus seinem superteuren Auto auslud und hereinbrachte. Sie würde ihm auch nicht dabei zusehen, wie er seine Sachen in dem luxuriösen Schlafzimmer auspackte, das sie kaum zu betreten gewagt hatte. Nein, schwor Lucy sich, während sie auf das Gästezimmer zuging, um für sich und Emily das Nötigste zu packen und von hier zu verschwinden, bevor der letzte Rest von Stolz, der ihr noch verblieben war, zusammenbrach.
    Ihre Freundin Shawna würde sie ganz sicher heute Nacht aufnehmen. Und da Lucy kein Auto hatte, würde sie im Coffeeshop auf Jeff warten. Shawnas Mann würde sie und Emily dort nach seiner Nachtschicht abholen. Gut, dass der Coffeeshop die ganze Nacht geöffnet hatte. Denn sie wollte keine Sekunde länger als nötig in diesem Haus hier bleiben. Eilig fing sie an, das Nötigste für sich und das Baby einzupacken.
    Connor Tarkington machte es ihr jedoch nicht leicht, sich auf das Packen zu konzentrieren. Es lag ganz sicher nicht in seiner Absicht, sie abzulenken, so geschäftig, wie er sich gab. Lief rein und raus, mal mit einem Laptop, mal mit einer prall gefüllten Mappe, mal mit einer ganzen Serie von beschrifteten Ablagebehältern. Dabei sah er unglaublich attraktiv aus, trotz des abgespannten Gesichts und des zerknitterten blauweiß gestreiftem Hemds.
    Nein, sie hatte kein Recht, so zu denken.
    Also, je eher sie von hier fortkam, desto besser. „Das schaffen wir schon“, sagte Lucy ihrer kleinen Tochter und faltete ein Dutzend Baumwollwindeln, die sie dann in eine rosa Tasche steckte. Sie hatte noch immer nicht das Geld zusammen für eine Mietkaution, und Kennys Bruder zu bitten, ihr auszuhelfen, kam nicht in Frage. Sie versuchte sich Mut zu machen, indem sie mit dem Baby sprach.
    „Shawna – sicher erinnerst du dich an sie, sie hat dieses maisgelbe Haar, das sie in Zöpfen trägt – lässt uns bei sich übernachten. Und morgen wird Mummy sich dann nach einem neuen Job umschauen.“
    Der Coffeeshop war einfach perfekt gewesen, weil sie dabei auf Emily Acht geben konnte, während sie belegte Brote für die Gäste vorbereitete. Die Bezahlung war allerdings schlechter als in dem anspruchsvolleren Restaurant, in dem sie bis Februar gearbeitet hatte. Sie hatte ihren Job als Kellnerin gekündigt, als Kenny mit ihr mehr Zeit verbringen wollte. Gleich am Morgen nach dem Tag, an dem er kurzerhand ihre Beziehung beendet hatte, hatte sie die Arbeit wieder aufgenommen. Nur hatte sie sie nicht lange machen können. Lucy litt unter vorzeitigen Wehen und hatte strenge Bettruhe verordnet bekommen.
    Immerhin hatte sie in dem Haus der Tarkingtons die Monate über mietfrei wohnen können. Das Geld, das ihr für das Adressieren der Umschläge überwiesen worden war, hatte sie für den Kinderarzt, für Lebensmittel, für Strom und Wasserrechnungen ausgegeben. Sie hatte jeden verbliebenen Dollar gespart, um im Januar ein kleines Polster zu haben, wenn sie hier ausziehen musste. Doch der Betrag war recht mager.
    Bis zum Auszug im Januar wären es noch fünf Wochen gewesen.
    „Wir ziehen eben ein wenig früher aus“, erzählte sie ihrer kleinen Tochter und schloss die Tasche. „Morgen gucken wir in die Zeitung. Vielleicht sucht ja jemand nach einer Mitbewohnerin mit einem sieben Wochen alten Baby. Einem süßen Baby.“
    Emily gluckste, und Lucy küsste sie aufs Köpfchen. Und als sie mit ihr in die Küche ging, sah sie Connor noch eine Ladung Kartons auf den Esstisch packen.
    „Wir sind so gut wie weg“, rief sie ihm zu.
    Es war schon seltsam, wie sehr er seinem Bruder ähnelte. Sein Haar war zwar dunkel und nicht blond wie Kennys, doch alles andere war wie eine Wiederholung. Die gleiche kräftige Gestalt, das gleiche Grübchen im Kinn, die gleichen leuchtend blauen Augen. Nur war Connors Blick irgendwie strenger.
    Irgendw ie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher