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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe
Autoren: Laurie Campbell
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immer Sie hinwollen.“
    Das Angebot kam überraschend. Lucy wusste im ersten Moment nicht, wie darauf reagieren. Sie überlegte. Immerhin musste sie auch an Emily denken, die eher ins Bett gehörte als auf eine nächtliche Wanderung. Doch dann war da ihr Stolz, der es ihr verdammt schwer machte, Connors Angebot anzunehmen. Sei’s drum.
    Sie beschloss, ihren Stolz zu schlucken. Das eine Mal. „Morgen brauchen Sie mich nicht zu fahren. Da kann ich auch den Bus nehmen.“
    Er lächelte verhalten, so als ob er mittlerweile kapiert habe, wie eigenwillig und selbstständig sie war. „In Ordnung. Wenn ich ehrlich sein will, muss ich gestehen, dass ich nicht die ganze Nacht wach bleiben möchte aus Sorge um Sie.
    Und um Emily.“
    Ach.
    Nun gut, wenn das der Grund für sein Angebot war, dann erschien es Lucy recht vernünftig, noch eine Nacht hier im Haus zu bleiben. Ganz sicher war das um vieles besser, als mit dem Baby im Coffeeshop zu warten. Sie brauchte nur ins Gästezimmer zurückzukehren, wo sie die vergangenen acht Monate verbracht hatte. Niemand verlor seine Unabhängigkeit, weil er für eine Nacht die Gastfreundschaft eines Fremden annahm.
    „In Ordnung“, sagte sie und trat den Rückzug an, während Connor das Licht auf der Veranda ausschaltete und die Vordertür abschloss. Er tat es auf genau die Weise, wie sie es seit März jeden Abend selbst getan hatte. „Danke.“
    „Keine Ursache.“ Er ging sofort auf das große Schlafzimmer zu, dann drehte er sich noch einmal zu ihr um. „Wenn Sie sich sicherer fühlen, können Sie Ihre Tür verschließen“, schlug er ihr vor. Ihm war plötzlich bewusst geworden, dass ihre beiden Schlafzimmer sehr nahe beieinander lagen. „Nur damit Sie es wissen, ich bin sehr müde und werde bis spät in den Morgen schlafen. Zumindest habe ich das vor.“
    „Gute Nacht“, war alles, was Lucy erwiderte. Doch als sie in ihrem Zimmer war, wurde ihr erst so richtig klar, was er gesagt hatte. Ihre Tür verschließen? Als ob sie es nicht schon vor Jahren gelernt hätte, sich vor wem auch immer zu schützen! Es war richtig süß von ihm, anzunehmen, dass es sie beruhigen würde, wenn sie sich gegen ihn absicherte. Als ob sie noch das unberührte, scheue Mädchen wäre, das schon bei dem Gedanken, mit einem fremden Mann unter einem Dach zu schlafen, erröten würde. Außerdem war sie absolut sicher, dass der so korrekte Connor Tarkington niemals auch nur einen Schritt auf ihre Tür zu machen würde.
    Ein Mann aus einer solchen Familie würde sich sowieso niemals die Mühe geben, hinter das Äußere einer Frau zu schauen, die seiner Meinung nach nur hinter dem Geld der Männer her war.
    Lucy telefonierte mit Shawna und sagte ihr, dass sie für diese Nacht noch im Hause blieb und ihr Mann sie nicht im Coffeeshop abzuholen brauche. Dann machte sie Emily zum Schlafen bereit und legte sie in eine große Kommodenschublade neben ihrem Bett, die sie weich ausgepolstert hatte. Und bevor sie sich selbst für die Nacht fertig machte, ermahnte sie sich ernsthaft, nicht über Connor Tarkington zu grübeln. Und doch musste sie an seinen plötzlichen Sinneswandel denken, wie sein abweisendes Verhalten sich von einer Sekunde zur anderen geändert und er sich ihr gegenüber so entgegenkommend und dabei so warmherzig und besorgt gezeigt hatte.
    Es war viel zu leicht, sich in einen Tarkington zu verlieben. Sie durfte es wirklich nicht vergessen, wie hoch der Preis dafür gewesen war.
    Es war noch keine acht Uhr morgens, als ein fröhliches Quietschen Connor weckte.
    Ein Baby…?
    Ach ja, Emily.
    Und Lucy.
    Er duschte und rasierte sich, zog sich an und machte sich auf in die Küche. Ein Becher Kaffee würde ihm gut tun.
    Er fand Lucy im Wohnzimmer, wo sie gerade ihre kleine Tochter in eine gesteppte Tragtasche packte. „Sie müssen wirklich tief geschlafen gehaben, um nicht schon in aller Frühe geweckt zu werden“, rief sie Connor zu, als er in der Tür stehen geblieben war. „Emily ist seit vier Uhr hellwach.“ Sie nahm ihre Jacke auf und zog sie mit einer Anmut über, die ihm bereits am Abend zuvor aufgefallen war.
    Kein Wunder, dass sie Kenny bezauberte. Connor musste zugeben, dass er Lucy heute Morgen sogar noch reizvoller fand. Sie trug ihre wilden Locken streng aus dem Gesicht und mit einer Spange am Hinterkopf festgemacht. Mit ihrer weißen Bluse und den schwarzen Hosen wirkte sie so konservativ, als ob sie sich zu einem Vorstellungsgespräch angezogen hätte. Lucy war eine schöne,
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