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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe
Autoren: Laurie Campbell
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lebensfrohe Frau, gleichgültig, was sie anhatte oder in welcher Stimmung sie gerade war. Es war ihre Lebensfreude, die Connor so faszinierend fand.
    „Sie brauchen wohl keinen Kaffee, um wach zu werden?“ fragte er noch immer von der Tür her.
    Lucy lächelte bedauernd, während sie die Windeltasche über die Schulter streifte.
    „Es gibt keinen Kaffee“, teilte sie ihm mit. „Ich hab während der Schwangerschaft keinen getrunken und bin nachher völlig davon abgekommen.“
    Oh verdammt. „Wo ist der nächste Coffeeshop?“
    „Emily und ich wollten uns gerade auf den Weg dahin machen“, antwortete sie ihm. „Der Bus kommt um acht herum, also…“
    „Ich bringe Sie hin“, bot Connor sich an. „Wenn ich nur eine Tasse Kaffee dort bekomme.“
    Den Kaffee dort vorzubereiten, war Lucys erste Aufgabe für den Tag, wie sie ihm versicherte. Bis neun Uhr, wenn ihr Boss erschien, musste sie außerdem die Tische gedeckt haben. Also machten sie sich auf den Weg.
    Connor hatte sich gerade an die blank geputzte Theke in dem altmodischen Coffeeshop gesetzt, als Lucy ihm auch schon den frisch duftenden Kaffee in den dicken weißen Porzellanbecher einschenkte.
    „Sie haben mir das Leben gerettet, ist Ihnen das klar?“ rief Connor, als sie seinen Becher das zweite Mal füllte.
    Lucy lächelte nur und holte unter der Theke eine Hand voll Sets hervor, die sie auf die Tische verteilte. „Glauben Sie mir: Wirksamer als Kaffee ist immer noch ein Baby, um wirklich wach zu werden“, sagte sie lachend, als sie wieder zur Theke zurückkam. „Stimmt es, Emily?“ Sie kitzelte das Baby am Bäuchlein, und die Kleine quietschte vergnügt und wedelte mit den winzigen Fäustchen.
    Emily blickte fast hingerissen zu ihrer Mama hoch, und Connor wurde es seltsam warm ums Herz dabei. „Sie ist also kein Morgenmuffel?“ fragte er.
    „Nein, das ist sie ganz sicher nicht“, stimmte Lucy zu und drückte auf das eine Fäustchen einen schmatzenden Kuss. „Ich bin schon immer ein Nachtmensch gewesen, und ihr Dad…“ Sie zuckte die Schultern. „Nun ja, Sie kennen doch Kenny.“
    Kenny!
    Connor verschluckte sich fast am Kaffee. Lucy hatte die Bemerkung so hingeworfen, als ob es allgemein bekannt wäre, dass Kenny niemals einen Sonnenaufgang gesehen hatte. Doch es erklärte ihm eine Menge mehr: Kennys plötzlichen Abflug nach Asien, Lucys gehetzten Blick, als sie erwähnte, dass sie von Kenny bereits Geld bekommen habe, und vor allem die Tatsache, warum er ihr diesen Job als Haussitter angeboten hatte. Sollte Kenny es tatsächlich fertig gebracht haben, sie im Familienhaus wohnen zu lassen, um sich dann einfach davonzumachen?
    „Weiß er von Emily?“ wollte Connor wissen, als er sich wieder im Griff hatte.
    Für einen flüchtigen Moment sah er, wie ihre Augen sich vor Schmerz verdunkelten. „Ich habe seit März nicht mit ihm gesprochen“, antwortete Lucy.
    Sie nahm das strampelnde Baby auf und bettete es sanft an ihre Schulter, bevor sie Connors Blick begegnete. „Er wollte die Kleine nicht haben, und ich wollte ihn nicht hineinziehen.“
    Wenn sie sagte, dass Kenny Emily nicht haben wollte – was ihm durchaus zuzutrauen wäre –, dann wusste er also von dem Baby. Es war schon schlimm genug, eine Frau einfach im Stich zu lassen. Um wie viel schlimmer war es dann, ein Kind zu ignorieren?
    Du hast das Gleiche getan… hast du es schon vergessen?
    „Dennoch“, erwiderte Connor. „Die Verantwortung kann ihm nicht abgenommen werden.“
    Erst als Lucy sich versteifte, wurde ihm klar, dass er wieder einen wehen Punkt berührt hatte.
    „Ich meine nicht, dass mein Bruder ein Teil des Sorgerechts für Emily bekommen sollte“, erklärte er ihr rasch. „Zumindest sollte er seinen Teil bezahlen.“
    „Ich will sein Geld nicht. Bitte, lassen Sie es dabei bewenden“, entgegnete Lucy steif.
    „Aber…“
    Sie nahm die Babydecke hoch und legte sie um das Baby. „Emily ist meine Tochter. Und ich möchte nicht, dass noch jemand Anspruch auf sie hat.“
    Ihr Stolz in allen Ehren, aber es war doch offensichtlich, dass sie sich in einer verzweifelten Lage befand. Connor überlegte. Sein Bruder war schlicht ein Schwein. Wie hatte er es nur fertig bringen können, sich einfach aus dem Staub zu machen?
    „In Ordnung“, sagte er schließlich. Doch es war für ihn längst klar, dass er Lucy finanziell unterstützen würde, bis sein Bruder von seinem Golfturnier wieder zurück war.
    „Ich meine es so, wie ich es gesagt habe“, beharrte Lucy und
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