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Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Titel: Ein Regisseur macht noch keine Liebe
Autoren: Isadorra Ewans
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entlang. Robert war wie vor den Kopf gestoßen. Schwanger? War? Hilflos sah er ihr dabei zu, wie sie sich nicht nur räumlich von im entfernte. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. „Helena …“
    „ Setz dich in Bewegung… geh ihr hinterher!“ Doch seine Füße gehorchtem seinem Befehl nicht. Schwanger! War! „ Gib Dir einen Ruck und geh!“ Stattdessen senkte er den Blick, sah zu Boden und verlor ihn gleichzeitig unter den Füßen. Er hatte es nicht gewusst, sie hatte es ihm nicht gesagt. Schwanger. War. Immer wieder rasten diese beiden Worte durch sein malträtiertes Hirn. Robert sah auf und auf die kleine Gestalt, die sich immer mehr von ihm entfernte. Er war hilflos. Robert folgte ihr immer noch nur mit den Blicken. Er verstand nicht, warum sie es ihm nicht gesagt hatte. Doch verstand er nun, warum sie gegangen war. Helenas kleine, zarte Gestalt, die in einigen Metern Entfernung vor ihm stand, verschwamm vor seinem Blick. Die Jeans und das Sweatshirt wirkten so falsch an ihr. Fast schien es, als leuchtete sie. Robert atmete schwer.
    Sie war schwanger. Warum war? Er schob die Hände in die Taschen seiner Jacke und ballte die Fäuste. Ein Verdacht kam ihn ihm auf.
    Kinder. Für ihn und Joy nie ein Thema. Joy hatte an ihre Karriere gedacht, an die Zeit die ihr fehlte, beides unter einen Hut zu bringen. Er hatte an seine Karriere gedacht … und die Zeit, die ihm fehlte, ein guter Vater zu sein. Es hatte bei ihnen nicht gepasst, so waren sie sich schon am Anfang ihrer Beziehung darüber im Klaren, dass sie nie Eltern sein wollten. Sie hatten es genossen, die Kinder in ihrer Verwandtschaft aufwachsen zu sehen. Hatten teilgenommen an deren Leben. Onkel und Tante zu sein: Das hatte ihnen gereicht.
    Er hob wieder den Blick und sah zu Helena hinüber. Sie hatte den Blick auf den Boden gesenkt und malte mit der Schuhspitze Figuren in den Sand. Sie wirke verlegen. Endlich konnte sich Robert aus seiner Starre, die ihre Worte bei ihm verursacht hatte, lösen. Langsam ging er auf seine Geliebte zu und mit jedem seiner Schritte schlug ihm das Herz höher. Ein Verdacht, ein böses Gefühl mit üblem Beigeschmack. Eine Frage, die er stellen musste. „Hast Du abgetrieben?“
    Helena zuckte kaum merklich zusammen. Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Das traust Du mir also zu?“, sie nickte weil sie ihn jetzt verstand. Robert konnte in ihren Augen den puren Unglauben über dieses Verständnis sehen. Trotz war in ihrer Stimme zu hören. Sie schüttelte den Kopf. Er machte es sich sehr einfach. „Nein, ich habe nicht abgetrieben, ich habe es verloren. Aber danke der Nachfrage.“ Er hörte den leichten Sarkasmus in ihrer Stimme. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Wieder ein Fettnapf, den er nicht umschiffen konnte. „Warum hast Du es mir nicht gesagt?“ Er trat einen Schritt auf sie zu, doch noch hatte er sie nicht erreicht. „Warum?“ Wieder einen Schritt näher. „Ich musste Dich fragen, wenn Du es vor mir verheimlichst, dann muss ich fragen …“ Helena sah auf und in seine Augen. Was hatte sie an ihm gefunden? Hier und jetzt stand ein Mann vor ihr, der vor Schmerz und Verzweiflung hässlich war. Wo war der Reiz dieses Mannes hin? Sie hob ihre Hand aus ihrer Jackentasche und legte sie ihm auf die Brust, um ihn zu berühren, aber auch um ihn fernzuhalten. Eine Armlänge Abstand zu ihr und ihren Gefühlen für diesen Mann, der sie betrogen hatte. Dem sie es in all den Monaten nicht wert war, dass er ihre Liebe wenigstens ein klein wenig erwiderte. Der nur mit ihr schlief, weil seine Heilige es nicht mehr tat. Der nicht einmal ihren Körper benutzt hatte, weil er sich vorstellte, es wäre Joy. Joy. Joy. Langsam fing sie an, die Freundin zu hassen. Joy. „Es gehörte mir, mir allein.“ Sie wand den Blick hinaus aufs Meer, hoffte dort ihre Zuversicht der letzten Stunden wieder zu finden. Ihre Ausgeglichenheit wieder zu erlangen. Und den Schmerz vergessen zu können.
    „Es gehörte mir, es war ein Teil von Dir, ein Teil, den Du mir nicht geben wolltest. Nicht einmal in den wenigen Stunden, in denen wir zusammen waren. Und diesen kleinen, winzigen Teil Leben wollte ich Dir nicht geben.“ Robert hatte ihre Hand gegriffen und sich selbst an sie herangezogen. Er legte ihr die andere Hand an die Wange und zwang sie so, ihn anzusehen. „Hab ich wirklich so viel falsch gemacht, Helena? Hab ich Dich wirklich nicht spüren lassen, dass ich Dich liebe?“ Tränen stiegen in seine Augen. „War ich Dir
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