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Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Titel: Ein Regisseur macht noch keine Liebe
Autoren: Isadorra Ewans
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gegenüber wirklich so arrogant?“ Er zog sie näher zu sich, wollte ihre Wärme spüren, wollte ihren Duft riechen und in ihr versinken.
    Doch genau hier spürte er, dass es vorbei war. Es gab sie nicht mehr, ihn und seine Geliebte. Es gab sie nicht mehr, diese funktionierende Einheit. Es gab nur noch ihn und sie, aber ohne jede Gemeinsamkeit, ohne jedes Gefühl. „Es tut mir leid.“ Er hielt ihren Kopf an seinen gedrückt, atmete den Duft ihres Haares ein, der im Laufe ihres Spaziergangs den Duft des Meeres angenommen hatte. „Es tut mir leid.“ Er spürte, wie sie in seinen Armen zitterte, und legte seine Arme nur noch fester um sie. „Es tut mir leid.“
    Helena löste sich aus seinen Armen und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. „Ich kündige, Robert. Ich werde nach dieser Woche hier unten nicht wieder kommen.“ Robert schüttelte den Kopf. „Tu mir das nicht an, Helena, bitte nicht.“ Sollte er sie nun ganz verlieren? Nicht einmal mehr die Gelegenheit haben, sie anzusehen? Dass es zwischen ihnen vorbei war; das hatte er verstanden. Er verstand ihre Gründe immer noch nicht. Nur wusste er, dass er sie verletzt hatte und die Wunde nicht mehr zu schließen war. Aber sie konnte doch nicht gehen, konnte doch nicht einfach so aus seinem Leben verschwinden. Helena entfernte sich zusehends von ihm. Sie ließ ihn dort am Strand stehen und ging. Und mit jedem Schritt war er mehr Geschichte. Ihre Geschichte.
    …
    Robert Fielding saß in diesem Konferenzraum und wartete. Ärgerlich schob er die halb leere Tasse, welche vor ihm auf dem dunklen und glänzenden Tisch stand, von einer Seite auf die andere. Warum ließen die ihn so lange warten? Er richtete sich in seinem Stuhl auf und tippte ungehalten auf die Tischplatte. Er hatte es schon immer gehasst zu warten. Es sei denn, sie hatte mit ihm in einem Raum gesessen. Aber das war nun nicht mehr. Helena hatte ihre Kündigung wahr gemacht und war nicht wieder gekommen. Sie war wie von Erdboden verschluckt. Vorsichtig hatte er seine Fühler nach ihr ausgestreckt. Aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate. Doch entweder war sie außer Landes oder sie hatte wirklich so gute Kontakte und Freunde, die sich mit ihr gemeinsam gegen ihn verschworen hatten. Dabei wollte er sie doch nur noch ein Mal sehen. Nur kurz. Mehr nicht. Und ihr vielleicht sagen, dass es ihm leidtat. Unendlich Leid.
    Die gute Mrs. Ashton war mehr als überrascht, als er sie bat, die Stellung so lange zu halten, bis er eine Nachfolgerin für seine Assistentin gefunden hatte. Doch noch hatte er nicht die Richtige gefunden. Vielmehr hatte er sich auch noch nicht auf die Suche gemacht. Die Vorstellung, jemand anderes könnte dort sitzen, war ihm einfach zuwider. So hatte Kate Ashton schon die Hoffnung fast aufgegeben, sich wieder ihrer Pension in den nächsten Wochen und Monaten widmen zu können. Sie hielt sich tapfer, so wie sie es die ganzen Jahre über getan hatte. Doch lange würde es nicht mehr gut gehen. Robert wusste das. Es war ihrer Loyalität ihm gegenüber zu verdanken, dass sie so lange durchhielt. Aber die Arbeit zehrte an ihren Kräften. Er sah es in ihren Augen, erkannte es an ihren Bewegungen. Er war seiner alten Sekretärin unendlich dankbar, dass sie die Stellung hielt. Aber lange … lange konnte das nicht mehr gut gehen.
    In Gedanken ging er nun zum hundertsten Mal den Text der Stellenanzeige durch, die er aufzugeben gedachte. Doch immer wieder zeigte sich in der Person, die er beschrieb, Helena und die würde es für ihn kein zweites Mal geben. Die große Glastür hinter ihm wurde geöffnet und seine potenziellen Geldgeber traten ein. Wie sehr er diese grauen Kerle hasste. Doch es musste sein. Er musste sich mit ihnen abgeben. Er hatte das Talent und diese Nichtskönner das nötige Kleingeld. Helena hätte diesen Haufen Ignoranten mit einem Lächeln eingenommen. Er musste sich zusammen reißen, dass er ihnen nicht die halb leere Tasse mit diesem miserablen Tee entgegen schleuderte.
    Robert erhob sich, setzte ein Lächeln auf und gab diesen Herren artig und höflich die Hand. Mit Helena an seiner Seite wäre er hier schon längst wieder draußen. Die Männer, die soeben den Raum betreten hatten, setzten sich ihm gegenüber und ließen mit einer selbstgefälligen Geste ihre Aktenmappen auf den Tisch fallen. Robert musterte seine „Gegenspieler“. Keiner von denen hatte je ein Theater von innen gesehen, aber sie hatten das Geld, das er brauchte. Er musste wohl oder übel
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