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Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Titel: Ein Regisseur macht noch keine Liebe
Autoren: Isadorra Ewans
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„Warum, willst Du nicht mit mir reden?“ Helena genoss nach dem Spaziergang, der sie mehr ausgekühlt hatte, als sie bemerkt hatte, seine Wärme. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und ließ sich von ihm halten. Sie zog die Hände aus den Taschen und erwiderte die Umarmung. Dann nahm sie den Kopf von seiner Schulter und suchte seinen Blick.
    „Wen von uns hältst Du jetzt in den Armen?“
    Robert zuckte zusammen. „Wie … wie meinst Du das?“
    Helena schüttelte lächelnd den Kopf. „Ach nichts Besonderes.“
    Doch Robert war gewarnt, er beugte sich ein Stück zurück, um ihr in die Augen sehen zu kennen. Er sah in ihr Lächeln und wusste, er sollte sich in Sicherheit wiegen. „Warum bist Du vor mir weggelaufen, Helena?“ Er hob eine Hand und strich ihr über die Wange. „Bin ich das?“ Immer noch dieses seltsame Lächeln. Robert zog die Stirn kraus. „Du hast mir schließlich ausrichten lassen, dass Du mich nicht sehen willst. Ich denke, das spricht Bände.“
    „Ich wollte niemanden sehen und am wenigsten Dich!“ Helena lächelte immer noch dieses seltsame Lächeln und löste sich aus seiner Umarmung, doch entkam sie ihm nicht vollständig. Im letzten Augenblick griff er nach ihrer Hand. „Warum? Was hab ich Dir getan, dass Du mich augenscheinlich nicht ertragen kannst?“ Prüfend sah sie ihm in die Augen. Sollte sie ihm jetzt schon die Wahrheit schonungslos entgegenschleudern? Innerlich lachte Helena auf. Nein, er würde es nicht verstehen. Sie würde ihn sanft an das Unvermeidliche und für ihn, Unverständliche, heranführen müssen.
    „Du hast mich betrogen, Robert, schlicht und einfach betrogen.“ Sie ließ ihre Worte wirken. Im Stillen amüsierte sie sich über seinen verständnislosen Blick. Helena zog ihn die kleine Treppe an der Promenade hinunter und er ließ sich führen. „Mit wem hab ich Dich betrogen, Helena, rede doch nicht einen solchen Unfug.“ Sie senkte den Kopf und lachte ungläubig, bevor sie sachte nickte. Sie hatte verstanden. Helena hatte verstanden, dass Robert die sanfte Tour nicht verstehen würde. Sie reckte trotzig ihr Kinn vor, als sie weiter sprach. „Doch … Du hast mich mit Dir und Joy betrogen. Und das ist mir vor ein paar Wochen bewusst geworden. Nicht mehr und nicht weniger.“ Sie führte ihn den Strand entlang, dann ließ sie seine Hand los und ging allein weiter. „Helena warte …!“
    Mit einem Satz war er bei ihr. „Ich versteh Dich nicht, Du wusstest doch, dass ich mich nicht von Joy trennen würde, mich nicht von ihr trennen konnte. Was … ich versteh Dich nicht.“ Helena blieb stehen und verschränkte die Arme vor sich. Sie sah ihm in die Augen und erkannte, dass er wirklich nicht wusste, worum es ihr ging. Ein leiser Seufzer und sie sprach weiter. „Ich wusste, dass Du Dich nicht trennen würdest, da hast Du recht … Aber … ich dachte, dass Du wenigstens in den paar Stunden, in denen Du bei mir bist, wirklich bei mir bist.“ In Roberts Gesicht zeigte sich Verzweiflung.
    Was wollte sie? Das erste Mal, seit er sie kannte, verstand er die Frau vor sich nicht. Er hörte ihr zu, doch der Sinn ihrer Worte, der wollte sich ihm nicht erschließen. „Ich dachte, Dir würde etwas an mir liegen, Robert. Stattdessen war ich für Dich nur eines Deiner Abenteuer, bei denen Du gefahrlos an Joy denken konntest, während Du mit ihnen schliefst. Du hast mich mit ihr betrogen. Robert, Du warst nicht ehrlich zu mir. Und als mir das bewusst wurde, tat es einfach nur weh und ich wollte Dich nicht mehr sehen.“
    Fassungslos sah er sie an. Das stimmte doch nicht. Was redete sie da? Gut, er hatte etwas gebraucht, um zu verstehen, dass sie mehr für ihn war, als nur das Abenteuer. Er hatte es verstanden, in dem Moment, in dem sie sich von ihm zurückgezogen hatte. Aber er hatte sie nicht mit Joy betrogen. Was für ein unsinniger Gedanke. Doch konnte er es ihr nicht sagen, ihm fehlten die Worte.
    Robert Fielding fehlten das erste Mal in seinem Leben die Worte. Er stand hier, in der südlichsten Beuge der Insel und ihm fehlten die Worte. Ihm - der es gewohnt war - auf alles die richtigen Antworten zu finden, der es schaffte mit dem, was er sagte, die Massen zu begeistern, hier und jetzt war nicht in der Lage, der Frau, die er liebte, zu sagen, dass sie im Unrecht war.
    Helena hatte den Kopf gesenkt. Ihn anzusehen schmerzte sie mehr, als sie sich eingestehen wollte. „Ich war schwanger.“ Sie hob nicht den Blick, sie drehte sich nur um und ging den Strand
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