Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1669 - Zombie-Zone

1669 - Zombie-Zone

Titel: 1669 - Zombie-Zone
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Eva sprang über Schneereste hinweg und eilte auf die zweite Bude zu, die krumm auf dem Grundstück stand, direkt neben dem Zaun, der den Garten umgab. Dahinter wartete der schwarze Volvo mit ihren beiden Helfern. Die Männer waren nicht ausgestiegen. Ihre Umrisse malten sich hinter der Scheibe schwach ab. Eva Braunovas linkes Ohr schien zu brennen. Blut war ihr über den Hals gelaufen und in die Kleidung gesickert. Das war ihr egal. Es zählte nur der Erfolg. Die beiden Männer hatten Eva gesehen. Sie stieß einen lauten Pfiff aus. Die Türen des schwarzen Volvo schwangen auf, und die Männer verließen das Fahrzeug.
    »Er ist da!«
    Die Männer nickten.
    »Was ist mit deinem Ohr?«
    Sie winkte ab. »Egal, darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Habt ihr die Netze bereit?«
    »Alles klar.«
    »Die Waffen auch?«
    »Sicher.«
    Damit waren unter anderem der Taser gemeint. Waffen, die einen Menschen in eine Schockstarre versetzen, ihn aber auch töten konnten. Eva hoffte, dass die Waffe auch bei dieser Gestalt funktionierte.
    Hinten ihr entstand ein lautes Krachen. Eva drehte sich für einen Moment um, das reichte aus.
    Die Gestalt hatte das kleine Haus verlassen. Allerdings nicht auf dem normalen Weg. Sie hatte von innen her kurzerhand gegen die Wand geschlagen und das morsche Holz zum Bersten gebracht. So konnte sie den Garten erreichen und sich um diejenigen kümmern, die ihr an den Kragen wollten.
    Die große Heckenschere hatte der Verfolger nicht aus der Hand gelegt. Er hielt sie eisern fest, und beim Gehen schwang er beide Arme, sodass die Schere die Bewegungen mitmachte.
    Eva Braunova wartete nicht mehr allein. Ihre beiden Helfer hatten das Grundstück dort betreten, wo der Lattenzaun bereits zerstört worden war. Beide waren kräftige Männer. Typen, denen man so leicht nichts vormachen konnte. Ihre Gesichter sahen kantig aus und wirkten irgendwie abgestumpft.
    »Dass es so etwas gibt!«, sagte einer.
    »Leider!«, flüsterte Eva und versuchte, die Schmerzen an ihrem linken Ohr zu ignorieren.
    »Und wenn wir schießen?«
    »Müssen wir schon den Kopf zerstören, aber das wollen wir nicht. Ihr kennt den Auftrag!«
    »Ja!«
    Die Gestalt wusste, wohin sie zu gehen hatte. Und sie schob sich vor. Man konnte nicht von einem normalen Gehen sprechen, sie schwankte hin und her, doch die Richtung stimmte.
    »Die Taser!«
    Mehr brauchte Eva nicht zu sagen. Beide Männer hoben die Waffen an. Auch die Frau verließ sich darauf. Für sie war es die einzige Möglichkeit, eine Gestalt zu fangen, die zwar menschlich aussah, tatsächlich aber kein Mensch war.
    »Lasst ihn noch näher herankommen.«
    »Du hast Nerven.«
    »Stimmt.«
    »Und nur noch ein halbes linkes Ohr«, sagte der Zweite und fing an zu lachen. Eva gab keinen Kommentar dazu, sie konzentrierte sich stattdessen auf den Gegner, der nicht von seinem Kurs abwich. Er wollte die Menschen. Er wollte das Fleisch und er würde es auch bekommen.
    »Wer schießt zuerst?«
    Eva hatte die Frage gehört und schüttelte den Kopf. Ihr war das Kommando übertragen worden, und die beiden Männer hatten sich danach zu richten. Die Braunova hatte eine harte Ausbildung hinter sich. Sie war eine der Besten, mit einem gestählten Körper, der aber nicht männlich wirkte. Sie kannte sich in allen Kampftechniken aus, sie wurde dorthin geschickt, wo es lichterloh brannte, und hatte zahlreiche Siege errungen.
    Nur in diesem Moment kam sie sich wie jemand vor, der eine Niederlage erlitten hatte. Dabei hatte sie gewusst, dass sich diese Gestalt im kleinen Garten aufhielt, der noch im winterlichen Tief schlaf lag. Nur war sie zu unvorsichtig gewesen. Ihr Gegner war plötzlich vor ihr aufgetaucht und hatte sich mit einer rostigen Heckenschere bewaffnet. Dem Schlag hatte sie nur halb ausweichen können, und jetzt war ihr linkes Ohr nur noch zur Hälfte vorhanden. Da hingen blutige Fetzen, der Schmerz blieb, und Eva Braunova dachte daran, welche Hölle sie in der Ausbildung zur Top-Agentin erlebt hatte.
    Sie hatte lernen müssen, Schmerzen auszuhalten. Genau das kam ihr jetzt zugute. Drei Hände hielten die Taser schussbereit. Es stand nicht fest, ob die Energie ausreichte, die Gestalt zu vernichten. Sie sollte auch nicht verbrannt, sondern nur ausgeschaltet werden.
    Sie kam.
    Sie schwankte.
    Es war die Stunde zwischen Helligkeit und Dunkelheit. Der Morgen. Noch zeichneten sich die Konturen nicht deutlich ab, aber das musste auch nicht sein.
    »Fertig?«, fragte Eva leise.
    Die beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher