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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Wuntie, sieh dir das nur an, was für eine Grazie! Was für ein dramatischer Stil!«
    »In der Tat!« fuhr Ebenezum fort. »Und während der Rest von euch seine jeweiligen Aufgaben erledigt, werden Snorphosio und ich uns damit beschäftigen, den Ort hier nach etwaigen magischen Materialien abzusuchen. Geht nun, Klothus! Sagt den Magiern, sie sollen sich in einer Stunde hier mit uns treffen.«
    »Snorphosio?« schrie Klothus auf. »Ich habe gar nicht gesehen, daß sich Snorphosio unter Euch befindet. Dann könnt Ihr nicht mit den Dämonen im Bunde stehen, denn Snorphosio ist absolut nicht der Typ für so etwas. Wie soll ich nur die richtigen Schlußfolgerungen ziehen, wenn Ihr mich nicht vollständig einweiht?«
    »Verdammnis«, bemerkte Hendrek, während er sich dem ganz in Grau gekleideten Klothus näherte, der sich daraufhin schnellstens der Tür zuwandte.
    »Wuntvor?« Norei kam an meine Seite. Ich spürte, wie ihre Hand an meiner Hüfte entlangstrich. Es war gut, so dachte ich, die junge Hexe in dieser Zeit der Prüfung an meiner Seite zu haben.
    »O Wuntie!« seufzte Alea an meiner anderen Seite. Ihr blondes Haar schimmerte sogar hier in dem durch die Fensterscheiben gedämpften Sonnenlicht der Eingangshalle.
    Der Raum war für diese späte Jahreszeit unangenehm heiß geworden.
    »Euch brauche ich auch alle«, rief uns der Zauberer vom anderen Ende der Halle zu. »Wir müssen so viel wie möglich hier untersucht haben, bevor die anderen Magier eintreffen. Wuntvor wird den linken Gang übernehmen, Norei den rechten, Alea wird das Erdgeschoß durchsuchen, Snarks das Wächterhäuschen, und Snorphosio wird sehen, welche Hilfsmittel er in den Kellergewölben noch auftreiben kann.«
    »Wie habt Ihr das herausgefunden?« wunderte sich Snorphosio. »Ich muß schon sagen, für einen jüngeren Magier seid Ihr ganz schön weitsichtig. Ich bin noch ganz überrascht darüber, wie schnell Ihr herausgefunden habt, daß sogar ein so bescheidenes Kolleg wie dieses über Kellergewölbe verfügt. Habt Ihr eine Geheimtür im Holzboden entdeckt, oder hatte der Schmutz an einer Stelle eine andere Farbe, so daß Ihr auf Kellergewölbe schließen…«
    »In der Tat«, unterbrach ihn Ebenezum mit einem ungeduldigen Winken seiner Hand. »Es gibt immer Kellergewölbe. So etwas entspricht der zauberlichen Denkstruktur. Und nun macht euch an die Arbeit und berichtet mir, was ihr gefunden habt.«
    »Zauberliche Denkprozesse«, philosophierte Snorphosio vor sich hin, während er die ausladende Treppenflucht hinunterstieg, die im rückwärtigen Teil der Halle nach unten führte. »Darüber kann man lange und ausgiebig nachdenken. Wie beeinflußt die Magie das Denken? Wie beeinflußt das Denken die Magie? Wie beeinflußt das. Nachdenken über die Magie die magischen Gedanken? Wie beeinflussen die magischen Gedanken…« Seine Stimme verlor sich, während er die Stufen herunterstieg.
    »In der Tat«, bemerkte Ebenezum ärgerlich. »Beeile dich mit deiner Suche, Wuntvor! Ich könnte dich noch brauchen, den Professor von unten wieder hervorzuholen.«
    Es gab noch eine Sache, die ich erfahren mußte, bevor ich ging.
    »Habt Ihr einen Plan?« fragte ich.
    Ebenezum zupfte sich nachdenklich an seinem Bart. »Wenn die anderen Zauberer eintreffen, werde ich einen haben. Die Niederhöllen haben bereits ihren schlimmsten Streich geschlagen. In einer Stunde, Wuntvor, werden wir zurückschlagen!«

 
Kapitel Drei
     
     
Der professionelle Magier, so sagt man allgemein, sollte immer auf seine Hände Obacht geben. In Wahrheit sollte der professionelle Magier jedoch noch eine ganze Menge anderer Dinge im Auge behalten, beispielsweise die Reaktionen seiner Zuhörerschaft, die Tür beziehungsweise das Fenster, die den nächsten Fluchtweg darstellen, sowie – möglicherweise das Wichtigste von allem – den ständig wechselnden Zinsfuß auf seinem Rentenkonto bei der Bank von Vushta.
    - aus den LEHREN DES EBENEZUM, Band VI
     
    Ich eilte durch das Zaubererkolleg und kam zunächst durch den Eingang in eine gigantische Halle, in die selbst Hubert problemlos gepaßt hätte. Alles bestand aus Stein; riesige Steinblocks waren aufeinander getürmt worden, um hochragende Eingangshallen und sogar noch größere Räume zu errichten. Während ich durch die Akademie wanderte, kam mir der Gedanke auf, ob all dies auf magische Weise bewerkstelligt worden sei, ob vielleicht ein Magier – der natürlich genauso mächtig wie Ebenezum sein mußte – seine Hände über einem
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