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Ein bissfestes Abenteuer

Ein bissfestes Abenteuer

Titel: Ein bissfestes Abenteuer
Autoren: Franziska Gehm
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nach rechts. Da waren sie! Beinahe drohten sie im Fußgängergewimmel zu verschwinden. Schnell und so unauffällig wie möglich folgten sie ihnen. Frau Schwarzer steuerte eine Drogerie an. Die Mädchen rannten zu einer der Säulen vor dem Geschäft und versteckten sich dahinter.
    »Kann ich draußen warten?«, fragte Ludo gerade.
    »Klar, wenn du willst. Ich beeile mich. Wir treffen uns dann wieder hier, direkt vor dem Laden, ja?«
    Ludo nickte und seine Mutter verschwand in der Drogerie.
    Die Mädchen beobachteten Ludo und Ludo beobachtete die Kunden, die in den Laden hinein- und hinausgingen. Dann sah er sich eine Weile die Schaufenster an. Er hatte die Hände in die Jackentaschen gesteckt und ein paar seiner schwarzen Strähnen fielen ihm tief in die Stirn. Auf einmal drehte er sich um und starrte auf die Säule links neben den Mädchen. »Was willst du hier?«, fragte Ludo.
    Silvania, Daka und Helene sahen zur Säule neben sich. Das Einzige, was dort stand, war ein Mülleimer.
    »Ich weiß, ich habe es schon besorgt«, sagte Ludo.
    Die drei Freundinnen sahen mit gerunzelter Stirn zur Säule nebenan.
    »Ja, kein Problem. Gern geschehen.« Ludo lächelte kurz. Dann hob er leicht den Arm und winkte.
    Daka, Silvania und Helene starrten sich fast die Augen aus dem Kopf. Doch alles, was sie sahen, waren eine Säule und ein Mülleimer.
    »Schon fertig!«, erklang Frau Schwarzers Stimme. Ludos Mutter kam mit einer weiteren kleinen Plastiktüte aus der Drogerie. »So, und jetzt geht's ab nach Hause, Mittagessen.«
    Ludo drehte sich um und folgte seiner Mutter ins Fußgängergewimmel.
    Daka war als Erste bei der Säule mit dem Mülleimer. Sie lief einmal darum herum. Sie sah nach oben und nach unten. Sie sah sogar in den Mülleimer. Nichts. An der Säule war niemand. »Mit wem hat der geredet?«
    »Mit uns jedenfalls nicht«, meinte Silvania.
    »Vielleicht ist jemand in der Säule«, sagte Helene, klopfte auf die Steinplatten und legte ein Ohr darauf.
    Daka und Silvania beobachteten sie skeptisch.
    Helene schüttelte den Kopf. »Es kann natürlich auch sein, dass er mitbekommen hat, dass wir ihn verfolgen, und das eben war alles nur Show.«
    »Das war dann aber eine ziemlich schräge Show«, fand Daka.
    »Genauso schräg wie Ludo selbst. Würde doch passen«, sagte Helene.
    »So kommen wir nicht weiter«, sagte Silvania. »Am besten, wir gehen erst mal nach Hause, treffen uns dann nachmittags wieder und beobachten Ludos Haus.«
    Daka und Helene waren einverstanden.

Ludos Geheimnis
    D rei Stunden später hockten die Freundinnen in einer Hecke hinter einem Stapel Holzscheite. Es war die Hecke hinter dem Haus der Schwarzers. Sie grenzte an einen kleinen Kiesweg, der zum Bahndamm führte. Die Mädchen hatten ein fußballgroßes Loch in der Hecke entdeckt und sich auf die andere Seite durchgezwängt. Direkt hinter dem Holzstapel waren sie herausgekommen. Perfekt, um unerkannt die Vorgänge im Hintergarten und auf der Terrasse der Schwarzers zu beobachten.
    Daka und Helene hatten sich zur Tarnung ein paar Zweige ins Haar gesteckt. Silvania fand, sie war mit ihrer dunkelgrünen Mütze genug getarnt.
    Die ersten zehn Minuten tat sich gar nichts. Dann kam Ludos Bruder einmal kurz auf die Terrasse und nahm ein Buch vom Tisch, mit dem er sofort wieder im Haus verschwand. Daka und Helene fanden das nicht weiter aufregend. Nur Silvania stellte insgeheim fest, dass Ludos Bruder gar nicht mal schlecht aussah. Er erinnerte sie an den armen, aber mutigen Helden eines Piratenfilms, den sie neulich gesehen hatte. Aber davon sagte sie den anderen beiden lieber nichts. Schließlich waren sie nicht wegen Ludos Bruder hier, sondern in Sachen OLS.
    Die Minuten verstrichen, ohne dass etwas geschah. Helene malte mit einem Kugelschreiber auf ihrem Arm, Silvania dachte an den Helden des Piratenfilms und Daka naschte in einem unbeobachteten Moment eine Fliege, die sich unvorsichtigerweise auf ihre Hand gesetzt hatte.
    Auf einmal öffnete sich die Terrassentür mit einem Knarren. Helene ließ den Kugelschreiber sinken, Silvania verabschiedete sich von ihrem Piraten und Daka schluckte die Fliege hinunter.
    Ein dünner, grauhaariger Mann in einem hellblauen Overall trat mit Turnschuhen auf die Terrasse. Der Overall hatte mehrere Flicken und war an den Hosenbeinen bis zu den Knien umgeschlagen und an den Ärmeln bis zu den Ellbogen. Der Mann hatte eine große, krumme Nase, auf der eine Brille mit einem dicken schwarzen Rahmen saß. Er trug eine Schüssel
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