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Ein bissfestes Abenteuer

Ein bissfestes Abenteuer

Titel: Ein bissfestes Abenteuer
Autoren: Franziska Gehm
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sich das nächste Sandwich in den Mund schob.
    Silvania lächelte ihrer Schwester zu und aß zwei Sandwiches hintereinander.
    »HIEGÖÖR!«, rief Helene auf einmal. Aus ihrem Mund schaute noch eine Sandwichecke, und sie hielt zehn kleine Papierfächer in die Höhe.
    »Wie hast du das denn gemacht?«, fragte Silvania und zählte staunend die Papierfächer nach.
    »Alles nur Training«, erwiderte Helene.
    »Helene hat auch übernatürliche Kräfte. Sie kann zwar nicht fliegen oder flopsen, dafür futtern wie ein Vielfraß«, sagte Daka.
    Helene lachte und ein paar Sandwichkrümel schossen aus ihrem Mund, woraufhin sie noch mehr lachte. »Genau, das ist eigentlich mein richtiges Geheimnis. Ich bin Vielfraß undercover.«
    Auf einmal machte Silvania ein ernstes Gesicht. »Es gibt wirklich noch ein Geheimnis, dem wir nicht auf die Spur gekommen sind.«
    »Ludo«, sagten alle gleichzeitig.
    »Genau. Bevor überhaupt irgendjemand etwas von dem Kunstraub wusste, hat er uns davor gewarnt, ins Kunstpalais zu gehen. Wieso?«
    »Vielleicht wusste er ja etwas«, überlegte Helene laut.
    »Du meinst, er steckt mit den Kunsträubern unter einer Decke?« Daka runzelte die Stirn.
    Helene zuckte die Schultern. »Wieso hat er euch sonst gewarnt?«
    »Ich glaube immer noch, dass es einfach Zufall war und er sich wichtigmachen wollte«, sagte Daka.
    »Und dass er genau eine Minute vor deinem Anruf aus Mörelgrim bei uns vor der Tür steht und sagt, Mama soll aufhören zu telefonieren – das ist auch Zufall, oder was?«, warf Silvania ein.
    Daka kratzte sich am Kopf. »Das ist allerdings merkwürdig.«
    »Und dass er auf dem Friedhof Zigarren und Teebeutel vergräbt, auch«, sagte Helene.
    »Ich sag euch was: Ich glaube nicht an Zufälle. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Ludo etwas mit den Kunsträubern zu tun hat. Ohne Dakas Anruf hätte die Polizei die Gangster vielleicht nie geschnappt. Und ohne Ludos Tipp wäre Daka bei uns mit dem Anruf nicht durchgekommen. Es wäre doch unlogisch, wenn Ludo dabei hilft, dass die Kunsträuber gefasst werden«, sagte Silvania.
    »Aber was glaubst du dann?«, fragte Helene.
    »Ich glaube an Schicksal«, sagte Silvania leise.
    »Ich glaube lieber an Fakten«, verkündete Daka. »Fakt eins ist: Mit diesem Ludo stimmt etwas nicht. Fakt zwei ist: Wir werden herausfinden, was.«
    Helene klatschte vor Vorfreude in die Hände. »Ja! Die OLS geht weiter. Morgen ist Sonnabend. Da können wir ihn den ganzen Tag beobachten!«
    Silvania nickte. Vielleicht kamen sie Ludos Geheimnis so auf die Spur. Wenn es das Schicksal wollte.

Eine schräge Show
    M eine Güte! Jetzt ist er bestimmt schon seit einer halben Stunde in der Umkleidekabine«, flüsterte Daka.
    »Was soll er denn machen, wenn seine Mutter ihm immer wieder neue Klamotten bringt?«, erwiderte Helene.
    Silvania, Daka und Helene waren Ludo seit dem Morgen auf den Fersen. Zuerst war Ludo mit seinem großen Bruder zum Bäcker gegangen. Dann hatte er Reflektoren an sein Fahrrad gebaut und schließlich war er mit seiner Mutter in die Innenstadt aufgebrochen. Seit Stunden folgten die Mädchen den beiden durch sämtliche Läden. Aus jedem Laden kamen die Schwarzers mit einer neuen Einkaufstüte raus. Ludo sah nicht besonders glücklich aus.
    Endlich ging die Umkleidekabinentür auf und Ludo kam mit einer Jeans und einem Shirt über dem Arm heraus. Er ging mit seiner Mutter zur Kasse. Verdeckt durch einen Kleiderständer voller Mäntel folgten ihnen die Mädchen heimlich.
    »An seiner Stelle hätte ich ja das rote Shirt genommen und nicht das schwarze«, sagte Helene.
    Plötzlich schoss Ludos Kopf herum. Er starrte auf den Kleiderständer mit den Mänteln.
    Helene, Silvania und Daka standen stocksteif wie die Schaufensterpuppen. Sie hielten die Luft an. Es kam ihnen vor, als könnte Ludo mit seinem Blick ein Loch durch die Mäntel brennen.
    »Ludo? Ludo?«, wandte sich seine Mutter an ihn. »Nimmst du die Tüte?«
    Langsam drehte sich Ludo zu seiner Mutter um. Er nahm ohne ein Wort die Plastiktüte mit den Klamotten. Bevor er seiner Mutter aus dem Laden folgte, warf er einen letzten Blick auf den Kleiderständer mit den Mänteln. Dann war er verschwunden.
    Die Mädchen atmeten aus.
    »Das war knapp«, sagte Silvania.
    »Meint ihr, er hat uns gesehen?«, fragte Helene.
    Daka schüttelte den Kopf. »Höchstens gehört. Los, kommt, wir dürfen ihn nicht verlieren.«
    Die drei Freundinnen eilten aus dem Geschäft. Sie sahen nach links. Nichts. Sie sahen
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