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Ein bissfestes Abenteuer

Ein bissfestes Abenteuer

Titel: Ein bissfestes Abenteuer
Autoren: Franziska Gehm
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begreiflich machen können? Wird meine Rose endlich freigelassen? Schnappen sie sich die Gangster?«, fragte Opa Gustav.
    »Sie schalten die Kollegen in der Schweiz ein«, berichtete Frau Tepes.
    »Die gehen der Sache auf den Grund. Wenn sich alles bewahrheitet und die eigentlichen Kunsträuber und der Fächer tatsächlich entdeckt werden, kommt Oma Rose vermutlich frei«, sagte Herr Tepes.
    »Zumindest ändert sich dann die Beweislage zugunsten von Oma Rose, sagte der Herr vom Schalter«, fügte Frau Tepes hinzu.
    »Halleluja!«, rief Opa Gustav und klatschte in die Hände. »Ich dachte schon, der Blinzelbeamte ist ein aussichtsloser Fall.«

Auf frischer Tat
    A m frühen Morgen erhielten die Beamten der Kantonspolizei in der italienischen Schweiz einen Anruf von ihren Kollegen aus Deutschland. Es handelte sich um eine brandheiße Angelegenheit: ein schwerer Kunstraub. Die Täter waren mit der Beute flüchtig und hielten sich nach Zeugenhinweisen in einem Bauernhaus im kleinen Ort Mörelgrim auf.
    Sofort wurde die Gemeindepolizei von Mörelgrim verständigt. Sie überwachte das Bauernhaus, bis die Verstärkung von der Kantonspolizei kam. Kriminalkommissar Matter, ein erfahrener Beamter kurz vor der Pensionierung, übernahm die Leitung des Einsatzes. Während ein jüngerer Kollege das Bauernhaus vielleicht sofort gestürmt hätte, wartete Kommissar Matter ab. Er hatte viel Zeit. Als ein dunkelblauer Volvo vor das Bauernhaus fuhr und ein untersetzter, kahlköpfiger Mann im Haus verschwand, gab er nach ein paar Minuten das Zeichen zum Angriff.
    Die Beamten stürmten das Bauernhaus und erwischten die Kunsträuber mitten bei der Übergabe. Der wertvolle japanische Fächer lag auf einem großen Holztisch ausgebreitet. Der Kahlkopf betrachtete ihn gerade mit einer Lupe, während die beiden Kunsträuber am anderen Tischende standen und einen Koffer voller Geld öffneten.
    Kommissar Matter erkannte sie sofort: Es waren die berüchtigten Geschwister Golert. Jahrelang war er ihnen während seiner Beamtenlaufbahn auf der Spur gewesen. Immer waren sie ihm entwischt. Mal knapp, mal mit Riesenabstand. Dass er sie jetzt, ein paar Monate vor seiner Pensionierung, fasste, kam ihm wie ein Traum vor. Das war das Sahnehäubchen auf seinem Berufsleben.
    Gina und Marko Golert erkannten die Ausweglosigkeit der Situation. Sie hatten noch nie verloren, aber sie wussten, dass es jetzt so weit war. Sie wurden ohne Probleme zusammen mit dem Kahlkopf abgeführt. Marko Golert schüttelte auf der Rückbank des Polizeiwagens unablässig den Kopf und murmelte: »Verdamm mich, Mann, so knapp davor. Scheißknapp, verdamm mich!« vor sich hin. Gina Golert sah aus dem Fenster, ohne eine Miene zu verziehen.
    Auf der Polizeiwache legten die Golerts ein umfangreiches Geständnis ab. Sie bestätigten damit die Aussage des zwölfjährigen Mädchens, das den Kunsträubern heimlich gefolgt war und im Gasthaus von Mörelgrim auf die Polizei gewartet hatte. Kriminalkommissar Matter war noch nicht ganz klar, wie sie es als Geisel geschafft hatte, unbemerkt in das Kleinflugzeug der Kunstdiebe zu steigen. Aber ansonsten war ihre Geschichte durchaus schlüssig. Und sie zeugte von großem Mut. Kommissar Matter war so angetan von dieser Dakaria Tepes, dass er beschloss, sie höchstpersönlich zurück nach Deutschland zu begleiten. Leider schlief die junge Heldin den ganzen Flug über.

Partyhäppchen
    S chnappobyx!«, rief Herr Tepes. Er stand umgeben von seiner Frau, seinen Töchtern, Oma Rose und Opa Gustav, Helene und Dr. Peter Steinbrück sowie Pförtner Schnölzel im Wohnzimmer und hatte das Glas erhoben. »Auf unsere Heldinnen, Rose, Silvania und Daka!«
    »Prost!«, riefen die anderen zurück. Dann klirrten die Gläser.
    Auf dem Wohnzimmertisch standen ein großer Präsentkorb von der Bindburger Hauptpolizeiwache für die Zwillinge, Oma Rose und Pförtner Schnölzel und ein kleinerer von der Kantonspolizei in der Schweiz, ganz allein für Daka mit persönlicher Grußkarte von Kriminalkommissar Matter. Vor den Körben lagen mehrere Zeitungsausschnitte.
    »Herr Dr. Steinbrück!«, rief Herr Tepes. »Haben Sie das schon gesehen?« Mihai Tepes deutete auf die Zeitungen. Er hatte jeden Artikel über den Kunstraub sorgfältig ausgeschnitten.
    Als Daka nach Hause gekommen war, hatte sie die Familie überglücklich in die Arme geschlossen. Danach hatte Herr Tepes seiner Frau zuliebe Daka allerdings noch eine kleine Standpauke gehalten, dass sie zwar sehr mutig, aber
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