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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft
Autoren: G Bartlett
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das Gebäude evakuiert werden.« Jerry wandte sich zu mir um. »Komm mit zu mir nach Hause, Gloriana. Lass dich ein bisschen verwöhnen.«
    Ich wollte gerade einwilligen, als Flo aus ihrem Zimmer kam.Sie trug eines ihrer Lieblingsoutfits. Ich möchte gar nicht zu sehr ins Detail gehen; ich sage nur eng, kurz und tief ausgeschnitten. Und schwarz. Dazu trug sie ihre heiß geliebten roten Stöckelschuhe. Wenn wir eine Cocktailparty geben müssten, wäre sie perfekt gekleidet. In der Hand hielt sie ein Paar Stilettos von Manolo.
    »Meine armen Lieblinge. Sie haben zwar überlebt, aber sie stinken nach Rauch. Genau wie ich.« Sie seufzte und liebkoste ihre Pumps. »Das ist eine Katastrophe.«
    Damian erschien in der Tür. »Wir fahren jetzt zu mir, Florence. Wenn du erst unter meiner Dampfdusche gestanden hast, fühlst du dich bestimmt wie neugeboren. Allora, andiamo. Du bist ebenfalls herzlich willkommen, Gloriana. Ich habe allen Bewohnern angeboten, übergangsweise bei mir zu wohnen. Kann natürlich sein, dass es etwas eng wird und wir uns ein Zimmer teilen müssen, cara ...«
    »Vergiss es, Sabatini. Gloriana kommt mit zu mir.« Blade schlang einen Arm um meine Schultern. »Nicht wahr, Darling?«
    Wow. Zwei attraktive Vampire kriegten sich meinetwegen in die Haare, und das, obwohl ich triefend nass war und miefte wie ein Räucherhering. Okay, in die Haare kriegen war vielleicht etwas übertrieben. Aber immerhin hatte mich Jerry anstandshalber um meine Meinung gefragt, statt wie üblich über meinen Kopf hinweg zu entscheiden. Er wusste, dass der italienische Hengst schon eine Weile hinter mir her war, und es gefiel ihm ganz und gar nicht. Hervorragend. Damian reizte mich zwar nicht im Mindesten, aber das musste ich Jerry
ja nicht auf die Nase binden. Ich errichtete vorsorglich eine mentale Blockade.
    »Danke für das Angebot, Damian, aber Jerry hat Recht, ich werde bei ihm wohnen.«
    »Lass Glory in Frieden, Damian. Jeremiah wird sich um sie kümmern«, meldete sich nun auch Flo zu Wort. Bei ihrem Anblick wurde mir noch schmerzlicher bewusst, wie ich aussehen musste in meinem nassen Pyjama, mit meinem nassen Bettzeug unter dem Arm... Na, ihr könnt euch vorstellen, was für ein Bild ich abgab. Flo zerrte ihren Bruder an der Hand hinter sich her in ihr Zimmer. »Komm mit und hilf mir. Ich habe drei Koffer voller Kleider, die hinuntergetragen werden müssen, und natürlich meine Schuhe.«
    »Ich werde eine Firma kommen und das Gebäude wieder instand setzen lassen, damit ihr in ein, zwei Tagen, spätestens einer Woche wieder einziehen könnt. Der Gestank muss raus, und eure Kleider müssen gereinigt werden.« Damian nahm mit einem gequälten Blick die Schuhschachteln entgegen, die ihm Flo auf die Arme stapelte.
    »Meine Schuhe vertraue ich mit Sicherheit keiner Firma an, Damian.« Flo sah zu Jerry. »Jeremiah, sei so gut und geh meinem Bruder zur Hand.«
    »Nein, Jerry muss mir helfen«, wandte ich ein. »Ihr werdet eben zwei Mal gehen müssen... Äh, oder eher sechs Mal.« Der stetig wachsende Schachtelturm fing schon bedenklich an zu schwanken.
    »Na gut«, meinte Flo pragmatisch. Sie glaubt, Jerry und ich sind füreinander bestimmt. Kein Wunder, wir waren ja auch während der vergangenen Jahrhunderte immer wieder mal ein Paar. Für Flo sind ihre abgelegten Liebhaber so gut wie gestorben. Sie schaut nie zurück. Ich tue es viel zu oft.
    »Vielleicht bitte ich einen dieser schnuckeligen Feuerwehrmänner,
mir zu helfen. Das ist schließlich ein Notfall.« Flo nahm einen Samtbeutel zur Hand, der ihre teuersten Schuhe enthielt, ein Paar Straußenlederpumps. »Los, komm, Damian. Ich hoffe nur, du bist mit einem deiner großen Autos hier.«
    Ihr Bruder knurrte etwas, das alles andere als freundlich klang, und stolzierte ihr nach ins Treppenhaus. Gleich darauf hörte man etwas poltern, gefolgt von einem Klatschen und einer Flut italienischer Beleidigungen. Ich schnaubte belustigt, obwohl mir bei dem Geruch und dem Gedanken daran, dass ich packen musste, ganz und gar nicht zum Lachen zumute war. Ich stand vom Sofa auf und streckte mich.
    »Jetzt schnappe ich mir das Allernötigste und ziehe mich an, dann können wir gehen.« Ich tätschelte Valdez den Kopf. »Jerry, könntest du etwas Proviant für meinen Kleinen hier mitnehmen? Er wird dir sagen, was er haben will.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Valdez trottete bereits in Richtung Küche. »Im Kühlschrank liegt ein Steak, das muss möglichst bald weg, sonst wird es
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