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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft
Autoren: G Bartlett
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schlecht; der Strom ist nämlich ausgefallen. Die Twinkies findest du im Regal gleich daneben. Und Glory möchte vermutlich ein paar Flaschen Blutonic.«
    »Moment noch.« Jerry streckte den Arm nach mir aus und zog mich noch einmal an sich. Er sah mir tief in die Augen. Um meine Gedanken zu erforschen? Oder meine Gefühle? »Geht es dir wirklich gut? Ich hätte dich beinahe verloren.«
    Ich schluckte. Diesen eindringlichen Blick macht ihm so schnell keiner nach. Dann hob ich die Hand und fuhr ihm über die stoppelige Wange. Sah ganz danach aus, als wäre er sofort aus seinem Bett gesprungen und an meine Seite geeilt, nachdem ihm Valdez von dem Brand berichtet hatte.
    »Du hast mich aber nicht verloren, Jerry, und du wirst mich auch nicht verlieren.« Ich schlang ihm die Arme um den Hals und küsste ihn lange und leidenschaftlich. Mein Verlangen
machte sich bemerkbar, wie immer, wenn ich eine lebensbedrohliche Situation mehr oder weniger unbeschadet überstanden habe. Als ich den Kuss beendete, kam gerade Damian durch die Tür. Er zwinkerte mir zu und grinste. Er dachte wohl, dass ich mit dem Kuss seine Eifersucht wecken hatte wollen. Mein Vermieter hält sich für den Mittelpunkt der Welt. Soll er doch. Ich grinste zurück.
    »Beeil dich, Damian. Dieser Gestank ist ja nicht auszuhalten.« Flo scheuchte ihn durchs Wohnzimmer. »Glory, ich nehme die Sex and the City- DVDs mit, sì?«
    Ich zuckte die Achseln. Fernsehen war im Augenblick das Letzte, wonach mir der Sinn stand.
    »Erwartest du etwa, dass ich mir diese Weibersendung mit dir anschaue?« Damian erschien, vollbeladen wie ein nepalesischer Packesel. »Ich glaube, ich bezahle der Reinigungsfirma das Doppelte, damit ihr morgen wieder hier einziehen könnt.«
    Flo rümpfte die Nase. »Vergiss es. Übrigens könntest du von Sex and the City noch eine Menge über uns Frauen lernen, caro.« Sie kniff ihn in die Wange.
    »Pfff! Ich weiß alles, was ich wissen muss.« Er warf mir einen glühenden Blick zu. »Bis jetzt hat sich noch keine beschwert.«
    »Tja, nur weil es dir noch keine ins Gesicht gesagt hat, kleiner Bruder...« Flo lächelte, als zwei stämmige Feuerwehrmänner auf der Bildfläche erschienen. Im Handumdrehen hatte sie ihren restlichen Kram nach unten geschafft. »Ciao!«, rief sie uns auf dem Weg nach draußen zu.
    Ich begab mich in mein Zimmer. Mann, ich stank zum Himmel. Höchste Zeit für eine Dusche. In meinen Augen wirkte das Haus nicht, als würde es gleich über mir zusammenstürzen, also ging ich ins Bad. Es gab keinen Strom und damit auch kein Licht, aber mit meinen Vampirsehkräften war das kein Problem.

    Ich schloss die Tür und schälte mich aus dem Pyjama. Nach einer zehnminütigen heißen Dusche fühlte ich mich gleich viel wohler in meiner Haut, obwohl meine Haare dank der dämlichen generischen Haarspülung schlaff herunterhingen. Föhnen fiel leider flach, also kämmte ich mir lediglich die Knoten aus und band mir die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Leider stanken all meine Kleider nach Rauch, aber ich hatte nicht vor, sie lange zu tragen. Sobald wir bei Jerry angekommen waren, würde ich mich auf meine ganz persönliche Art und Weise dafür bedanken, dass er mich aufgenommen und mir Valdez aufgeschwatzt hatte.
    Ich starrte auf mein zerwühltes Bett. Die Flammen hatten sich nicht bis hierher ausgebreitet, aber es hätte ohne weiteres passieren können, und dann wäre ich... Das Bett verschwamm vor meinen Augen. Ich zupfte ein Papiertuch aus der Kleenexschachtel.Verdammt, sogar die rochen wie frisch aus der Räucherkammer! Ich warf ein paar Klamotten in einen Koffer und öffnete die Tür zum Wohnzimmer, wo sich Blade gerade mit einem Feuerwehrmann unterhielt, der sichtlich darauf erpicht war, das Gebäude endlich zu evakuieren.
    »Wir sind schon weg.« Jerry lächelte mich an. »Du siehst toll aus, Darling.«
    »Das war eindeutig Brandstiftung. Die Ermittler suchen unten bereits nach der Ursache und werden Sie bestimmt noch befragen wollen.Wir brauchen eine Telefonnummer, unter der Sie zu erreichen sind.« Der Feuerwehrmann warf einen Blick auf die Tür, die neben dem Rahmen an der Wand lehnte. »Wir informieren Sie,sobald der Bericht der Sachverständigenkommission vorliegt, dann können Sie wieder einziehen.«
    »Alles klar.« Ich schnappte mir eine Illustrierte, riss das Titelblatt ab und kritzelte meine Handynummer darauf. »Hier.«
Ich zog in Erwägung, ihm einen heißen Tipp zu geben, was den Haupttatverdächtigen anging.
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