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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft
Autoren: G Bartlett
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Lage ernst ist.«
    »Das war sie auch.« Der Uniformierte bedachte meinen Hund mit einem anerkennenden Blick. Florence wich nicht von seiner Seite. »Aber warum sind die Wohnungstüren allesamt aufgebrochen? Drei sehen aus, als hätte sie jemand mit einem Rammbock bearbeitet...« Flo sah dem Mann tief in die Augen, und schon hatte er seine Frage vergessen.
    Das war allerdings nur die Spitze des Eisbergs.Wir mussten uns jeden vorknöpfen, der die zersplitterten Türen gesehen hatte. Di und der Engländer kümmerten sich umgehend um die Feuerwehrleute, die hinter uns die Treppe herunterstiegen, und als die Jungs in den orangeroten Uniformen im Erdgeschoss
ankamen,waren sie davon überzeugt, die Türen auf der Suche nach Opfern selbst eingeschlagen zu haben.
    Unten auf dem Bürgersteig angelangt, bot sich mir ein grauenhafter Anblick. Die Schaufenster meines Ladens waren zerborsten, der Raum dahinter war nur noch Schutt und Asche. Zum Glück war die Tür zum Hinterzimmer geschlossen gewesen, so war wenigstens das Lager verschont geblieben, wie es aussah.
    Mit zitternden Knien stieg ich über die Scherbenhaufen. Diana traf beinahe der Schlag, als sie sah, dass ihr Cafe dasselbe Schicksal ereilt hatte. Falls tatsächlich Westwood hinter diesem Anschlag steckte...
    »Sie müssen sich noch von den Sanitätern durchchecken lassen. So lauten unsere Vorschriften.« Der attraktive Feuerwehrmann führte Flo zu einem Ambulanzwagen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie jemandem gestatten würde, sich mit einem Stethoskop ihrem in Zeitlupe schlagenden Herzen zu nähern.Wie erwartet lächelten die umstehenden Männer sie an und ließen sie dann widerstandslos zu uns zurückkehren. Es geht doch nichts über den Whammy.
    »So, vor denen haben wir Ruhe. Lasst uns raufgehen.« Sie schnupperte. »Es stinkt im ganzen Haus nach Rauch. Ich hoffe nur, meine Schuhe...«
    Diana starrte sie mit geröteten Augen an. »Deine Schuhe? Deine Schuhe? Entschuldige mal, aber siehst du Glorianas Laden? Und mein Cafe? Wir haben unsere Existenzgrundlage verloren.«
    Ich ergriff ihren Arm. »Das wird schon wieder, Di. Damian ist doch bestimmt versichert.« Jedenfalls hoffte ich das inständig. Damian Sabatini, der Bruder meiner Mitbewohnerin, war der Hauseigentümer. »Dann mal los. Ich muss duschen und mich anziehen.«

    »Sie werden noch eine ganze Weile keinen Strom haben«, bemerkte ein weiterer Feuerwehrmann, der allem Anschein nach der Einsatzleiter war. »Hier, nehmen Sie diese Taschenlampen mit. Aber bitte holen Sie jetzt nur das Nötigste und suchen Sie sich vorerst eine andere Bleibe, bis ein Sachverständiger eruiert hat, ob das Gebäude noch bewohnbar ist.«
    Wir konnten froh sein, dass sich niemand fragte, warum wir um sieben Uhr abends allesamt felsenfest geschlafen hatten. Normale Erwachsene liegen um diese Uhrzeit ja selten im Bett.
    Ich vernahm einen Aufschrei und sah gerade noch, wie die taumelnde Diana von ihren beiden Angestellten aufgefangen wurde. Ich schnappte ein paar Gesprächsfetzen auf. Der Anschlag war zur ruhigsten Tageszeit geschehen, als außer dem Personal niemand im Cafe gewesen war. Die beiden waren zum Glück unverletzt geblieben, weil sie hinten in der Küche mit dem Backen der Muffins beschäftigt gewesen waren, für die das Cafe so berühmt ist.
    Hinter dem Löschzug der Feuerwehr hielt nun ein Auto, dem unser Vermieter entstieg. Er wirkte besorgt. Damian Sabatini alias Casanova ist ausgesprochen sexy, aber inzwischen bin ich gegen seine Reize immun. Er sammelt Frauen wie andere Leute Briefmarken, und er hatte mehrfach mit üblen Tricks versucht, mich ins Bett zu kriegen.
    Jetzt jedoch war ich froh, dass er auftauchte. Bitte, bitte, lass ihn versichert sein! Ich war es nämlich nicht. Ja, ich weiß. Aber habt ihr eine Ahnung, wie teuer so eine Feuerversicherung ist? Allerdings war ich geneigt, meine Einstellung zu Versicherungen noch einmal zu überdenken.Vorausgesetzt, ich kam geschäftlich je wieder auf die Beine.
    »Florence, Gloriana, seid ihr verletzt?« Damian packte seine Schwester und betrachtete sie prüfend. »Was ist mit Diana?«
»Es geht uns allen gut, Damian.« Flo umarmte ihren Bruder. Dann schickten wir uns an, nach oben zu gehen.
    »Warten Sie!« Jemand hielt mich am Arm zurück.
    »Tag. Donna Mitchell, Channel Six News.Wie ich höre, ist das Ihr Laden?« Eine Reporterin in einem Blazer und Turnschuhen hielt mir ein Mikrofon unter die Nase. Ich wollte sie eben abwimmeln, doch dann kam mir eine
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