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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)
Autoren: Jeanne C. Stein
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ihm ein höhnisches Lachen. »Niemand, schon gar nicht zwei Amateure aus dieser beschissenen Stadt, wird meinen Ruf ruinieren. Herrgott, nicht mal der Polizeichef war schlau genug, seinen eigenen Fahrer zu erkennen.«
    »Wie haben Sie das eigentlich angestellt?«
    »Bedanken Sie sich beim Sondereinsatzkommando. All diese Bullen, die in Schutzkleidung mit Helmen herumlaufen. Bullen, die sich für unangreifbar halten, weil sie dicke Gewehre tragen. Das wird vielleicht eine Überraschung, wenn sie ins Hauptquartier zurückkehren und einen ihrer Kollegen mit aufgeschlitzter Kehle in seinem eigenen Spind finden! Geschieht den arroganten Scheißkerlen ganz recht.«
    Tja, ich werde ihn wohl doch nicht umbringen müssen. Er hat gerade sein eigenes Todesurteil unterschrieben, und ich brauche nichts weiter zu tun, als ihn abzuliefern.
    »Sie haben ja wirklich an alles gedacht«, sage ich fröhlich. »Sie haben mir den Tag versüßt. Also, wir können das auf die angenehme oder auf die harte Tour regeln. Wie es Ihnen lieber ist.«
    Er schüttelt stirnrunzelnd den Kopf. »Wovon zum Teufel sprechen Sie überhaupt? Was soll mir lieber sein?«
    Das bedeutet wohl, dass wir es auf die harte Tour regeln werden. Ich versetze ihm einen Faustschlag, so schnell und so hart, dass seine Nase bricht, seine Augen sich schließen, sein Hinterkopf vom Lenkrad abprallt und er bewusstlos ist, bevor sein Gehirn überhaupt registriert, dass ich ihn geschlagen habe.
    Mann, das hat gutgetan. Nicht übel für einen Amateur.

Kapitel 66
    W illiams’ ungläubige Stimme, als ich ihm über Funk melde, dass ich den Geist außer Gefecht gesetzt habe, sein Gesichtsausdruck, als er sich dem Wagen nähert und den Kerl bewusstlos über dem Lenkrad hängen sieht, entlocken mir jedes Mal ein Lächeln, wenn ich daran zurückdenke.
    Doch was während der nächsten zwei Tage folgt, ist nicht komisch.
    Williams ist außer sich vor Scham, weil er sich nicht die Mühe gemacht hat, die Identität des fremden Polizisten zu überprüfen, der sich ihm als sein Fahrer vorgestellt hat. Aber warum hätte er das tun sollen? Er war im Keller seines eigenen Polizeihauptquartiers, mit einem ganzen Schwarm von Polizisten, die er unmöglich alle persönlich kennen konnte.
    Zu dieser Demütigung kommen noch Schuldgefühle, weil ein Polizist ermordet wurde. Es gibt Fragen von der Presse, von der Familie des Toten, vom Bürgermeister und diversen Stadträten. Niemand außer jenen, die direkt mit der Operation zu tun hatten, wusste von diesem Geist. Die Medien sind empört, weil man ihnen vorgemacht hat, David sei tot. Jetzt wird Williams’ Umgang mit der ganzen Situation unters Mikroskop gelegt, jede seiner Entscheidungen genau untersucht. Der Präsentierteller ist kein angenehmer Ort für einen alten Vampir.
    Er tut mir beinahe leid. Aber während er damit beschäftigt ist, seine Entscheidungen zu rechtfertigen, bin ich frei, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er hinterlässt mir eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, dass er eine Zeitlang nicht in den Park kommen wird. Die Presse folgt ihm auf Schritt und Tritt, und obwohl er das natürlich nicht offen ausspricht, ist mir klar, dass er nicht riskieren kann, von einem Reporter dabei beobachtet zu werden, wie er durch ein magisches Tor in eine unsichtbare, unterirdische Einrichtung verschwindet. Das wäre nun wirklich schwer zu erklären.
    Ich bin erleichtert, als ich seine Nachricht erhalte. Ich hatte ohnehin schon entschieden, dass ich von den Wächtern endgültig genug habe. Aber es wird nicht leicht sein, Williams das zu sagen. Ich habe also das Gefühl, unverhofft einen vorübergehenden Aufschub zu genießen.
    Nachdem der Geist festgenommen wurde, bin ich ins Krankenhaus zurückgekehrt, um David wieder im Land der Lebenden willkommen zu heißen. Sobald sich die Story herumsprach, kampierten die Reporter praktisch vor seinem Bett, bis die Krankenhausleitung dem einen Riegel vorschob. Max und ich waren die Einzigen, die ihn noch besuchen durften.
    Ich bin nur einmal ins Kona Kai zurückgekehrt, um die Klamotten zurückzubringen. Die Schuhe habe ich allerdings behalten, als eine Art Belohnung. Vielleicht hätte ich auch auschecken sollen, aber Williams kann es sich leisten, das Zimmer noch eine Weile zu bezahlen. Ich will diese letzte Woche nur noch hinter mir lassen.
    Sieben Tage. Kaum zu glauben, was in dieser Woche alles passiert ist. Ich weiß, dass ich Culebra besuchen sollte. Mich vergewissern, dass er nicht allein
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