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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)
Autoren: Jeanne C. Stein
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darunter schwarze Satinbettwäsche.
    Ich frage mich, welcher Präsident das Hotel zu dieser Dekoration inspiriert haben mag.

Kapitel 60
    I ch schlafe zwölf Stunden lang. Zumindest behauptet das der Wecker, als ich die Augen öffne. Kurz gerate ich in Panik, weil mir nicht einfällt, wo ich mich befinde. Die seidig glatte Bettwäsche, der Duft nach Rosen, die Sonne, die durch mir unbekannte Fenster scheint. Ich bin verwirrt. Als ich zuletzt in einem fremden Raum aufgewacht bin, stand eine blutbespritzte Marta neben meinem Bett.
    Ich setze mich mit hämmerndem Herzen auf. Diesmal bin ich allein. Das Zimmer ist viel schöner. Ein riesiges Bett, schimmernd polierte Möbel, eine Vase mit roten Rosen auf dem Nachttisch neben mir.
    Langsam komme ich zu mir. Ich erinnere mich. Das Krankenhaus. David. Williams.
    Ich lasse mich auf das Kopfkissen zurücksinken. In der vergangenen Woche bin ich praktisch jeden Morgen entweder verkatert, betäubt oder völlig desorientiert aufgewacht. Ein Wunder, dass ich noch ein paar funktionstüchtige Gehirnzellen übrig habe.
    Am Telefon neben dem Bett blinkt das Lämpchen für »Neue Nachrichten«.
    Ich brauche nicht erst zu raten, von wem die Nachricht sein könnte. Ich lausche Williams’ Stimme, die mich bittet, ihn um zehn Uhr im Krankenhaus zu treffen. Jetzt ist es halb neun. Ich habe noch Zeit für ein weiteres Bad in dieser Whirlpool-Wanne.

    Diesmal brauche ich mir um das Geld für ein Taxi keine Sorgen zu machen. Williams hat mir welches dagelassen, außerdem meine Handtasche und Kleidung – genug für mindestens eine Woche. Das alles habe ich gestern Abend gefunden, als ich ins Bett gehen wollte. Ich zweifle nicht daran, dass Williams diesmal selbst Einkaufen war. Statt Jeans hängen schicke Leinenhosen, Seidenblusen und ein Blazer an den gepolsterten Kleiderbügeln im Schrank. Da sind sogar lederne Halbschuhe, butterweich und genau meine Größe. Vermutlich wollte er nicht, dass mein Mangel an Stil ihn vor seinen Yachtclub-Freunden in Verlegenheit bringt.
    Ich lasse die übergroße Badewanne bis zum Rand volllaufen und schütte Badesalz hinein. Mich in dem duftenden Wasser zu aalen und mich großzügig bei den exklusiven Kosmetika zu bedienen, die auf der Badezimmerkommode aufgereiht sind, hilft mir, wie schon gestern Abend, das Grauen von Martinez und seiner Mutter aus meinen Gedanken zu vertreiben. Was da passiert ist, werde ich nicht so bald vergessen, aber dank dieses kleinen bisschen Luxus fühle ich mich in meiner eigenen Haut wieder wohler.
    Als ich um zehn in Davids Krankenzimmer erscheine, entdecke ich zu meiner Überraschung, dass Max hier ist. Er sitzt in einem Rollstuhl, das verletzte Bein ist hochgelegt. Es steckt in einem Gips, aber trotzdem sieht er erholt und gesund aus. Er ist frisch rasiert und trägt ein Krankenhaus-Nachthemd. Außerdem sind zwei Krankenschwestern in dem Zimmer. Sie lachen und schütteln Kissen und Decken auf, als könnte das allein für schnelle Genesung sorgen. Ich kann es ihnen nicht verdenken. Max und David in einem Zimmer – die Schwestern müssen glauben, sie seien im Himmel, weil sie für zwei so schöne Männer sorgen dürfen.
    Ich bin froh, dass ich kein Patient auf dieser Station bin.
    Die Fröhlichkeit verebbt, als ich die Tür ganz öffne. Die Schwestern verabschieden sich und gehen. Max und David scheinen nicht sonderlich erfreut, mich zu sehen, sondern eher enttäuscht, weil sie ihre Groupies so rasch verlieren.
    Ich beschließe, es mit Gleichmut zu nehmen und so zu tun, als hätte ich nichts gemerkt.
    »Ist Williams noch nicht da?«
    David zeigt auf das Telefon. »Er hat vor ein paar Minuten angerufen. Lässt dir ausrichten, dass er sich ein bisschen verspäten würde.«
    Ich wende mich Max zu. »Du siehst heute Morgen sehr gut aus.«
    Er mustert mich von Kopf bis Fuß. »Du auch. Richtige Klamotten. Habe ich dich überhaupt schon mal in irgendetwas anderem als Jeans gesehen?«
    Ich lächle. »Wie geht es dem Knöchel?«
    Er hebt ihn ein wenig von der Stütze. »Gut. War ein sauberer Bruch. Es wird eine Weile dauern, bis er verheilt; das ist bei Knöcheln offenbar immer so. Aber der Arzt hat sich lobend darüber geäußert, wie gut der Bruch gerichtet und geschient wurde. Er lässt dich schön grüßen.«
    David blickt überrascht drein. »Anna, du hast seinen Knöchel eingerenkt?«
    Das bringt uns zu den Ereignissen in Mexiko. Ich überlasse Max das Reden. Er erzählt David eine Geschichte, die sich glaubhaft anhört, weil
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