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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)
Autoren: Jeanne C. Stein
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er vorsätzlich die unglaublichen Teile weglässt. Kurz zusammengefasst: Foley hat Max und mich nach Mexiko gelockt, wo Martinez ihn erschossen hat. Max und ich konnten entkommen, und irgendwie sind dabei auch Martinez und sein Pilot ums Leben gekommen. Max hat uns ausgeflogen, und als wir wieder in San Diego waren, haben wir erfahren, was David zugestoßen ist.
    Ende.
    Kein Wort über Vampire. Kein Wort darüber, dass ich Martinez enthauptet und Marta mit einer Hand das Genick gebrochen habe. Max stellt es so dar, als hätte er all diese Leute getötet, ohne das direkt zu behaupten, und ich lasse ihn reden.
    Er ist gerade fertig, als Williams erscheint.
    Heute ist er jeder Zoll der Polizist, er trägt seine Uniform und einen ledernen Diplomatenkoffer. Er versucht nicht, telepathischen Kontakt zu mir aufzunehmen. Ein zweiter Uniformierter, ein Streifenpolizist, der mit ihm gekommen ist, postiert sich vor Davids Zimmer.
    »Noch eine Wache?«, frage ich. »Für David oder für Max?«
    »Weder noch«, entgegnet er, sieht mich zum ersten Mal richtig an und sagt formell: »Die Wache ist für Sie.«

Kapitel 61
    Z u behaupten, dass ich mit dieser Antwort nicht gerechnet habe, wäre stark untertrieben. Er kennt mich gut genug, um zu wissen, dass ich einen solchen Leibwächter nie akzeptieren würde. Doch statt ihn anzuschreien, beweise ich ungewöhnliche Selbstbeherrschung und frage ruhig: »Warum sollte ich eine Wache brauchen?«
    Max runzelt besorgt die Stirn. »Ist es wegen Mexiko? Hat einer von Martinez’ Leuten gedroht, Anna etwas anzutun?«
    Mir fällt ein, dass er Davids Geschichte noch nicht gehört hat. Als ich Williams ansehe, schüttelt der den Kopf.
    »Nein. Das hat nichts mit Mexiko zu tun. Wir wissen jetzt, wer Alan Rothman im Palm Canyon getötet und auf David geschossen hat.« Er stellt den Diplomatenkoffer auf dem Fußende von Davids Bett ab und öffnet ihn. Er holt ein halbes Dutzend Blatt Papier heraus und reicht die eine Hälfte mir, die andere David. »Erkennen Sie diesen Mann?«
    Die drei Skizzen, die er mir in die Hand drückt, sind Phantombilder von einem Mann Ende dreißig, Anfang vierzig. Auf jedem Porträt des Polizeizeichners sind Haar und Bart ein wenig anders, aber Augen und Gesichtzüge gleichen sich. Das erste Bild zeigt den Mann glattrasiert, bekleidet mit einem Sportsakko, Hemd und Krawatte. Auf dem zweiten trägt er einen ungepflegten Bart und ein T-Shirt. Auf dem dritten ist sein Kopf kahlrasiert, und in seinem linken Ohr steckt ein Ohrring. David und ich tauschen die Zeichnungen aus. Wieder unterschiedliche Frisuren und Kleidungsstile, aber definitiv derselbe Mann.
    Mit einem Kopfschütteln gebe ich sie Williams zurück. »Ich glaube nicht, dass ich den Kerl schon mal gesehen habe.«
    »Wer ist das?«, fragt David.
    Williams sammelt die Skizzen zusammen. »Der Geist.«
    Mein innerer Alarm schrillt los. Geist? Ein echter Geist?
    Williams gestattet sich ein leises Lachen, bevor ihm auffällt, wie unpassend das Max und David erscheinen muss. Er versucht es zu unterdrücken, ist aber nicht schnell genug. Max und David starren ihn an.
    Williams hält sich die Hand vor den Mund und tut so, als müsse er husten. Kein richtiger Geist , erwidert er scharf. Es gibt keine Geister.
    Als müsste ich das wissen.
    Er lässt die Hand sinken, und seine Gesichtszüge haben einen angemessen ernsten Ausdruck angenommen. »Er wird der Geist genannt, weil wir keine Ahnung haben, wer er ist oder woher er kommt. Das FBI vermutet, dass er für zwei Dutzend Auftragsmorde verantwortlich ist, vielleicht sogar mehr. Aber die Ballistik hat festgestellt, dass die Projektile von dem Mord im Palm Canyon und dem Schuss auf David zu den anderen in den Akten passen.«
    David stellt die offensichtliche Frage, ehe ich dazu komme. »Ein Auftragskiller? Warum sollte der es auf Anna und mich abgesehen haben?«
    »Ich glaube, diese Frage kann ich beantworten.« Williams holt eine zusammengefaltete Zeitung aus dem Aktenkoffer. »Hat einer von Ihnen beiden das hier schon gesehen?«
    Er reicht mir die Zeitung, und ich halte sie so, dass David und ich sie zusammen anschauen können. Auf der Mitte der ersten Seite ist ein kurzer Artikel mit einem Kreis markiert. Die Ausgabe der Lokalzeitung ist vier Tage alt.
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Anthony (»Tony«) Tuturo wurde gestern am frühen Morgen tot in seiner Gefängniszelle vorgefunden. Tuturo sollte in wenigen Tagen nach New York überstellt werden, wo ihn eine Anklage wegen
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