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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)
Autoren: Jeanne C. Stein
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Ich kann nicht ewig hierbleiben. Verärgert richte ich mich auf. Williams’ toller Plan war ein Schlag ins Wasser. Nach allem, was wir wissen, könnte der Geist längst weg sein und sich damit zufriedengeben, dass er einen von uns erledigt hat. Ich mache auf dem Absatz kehrt und gehe zum Auto zurück. Was nun? Was soll David jetzt machen? Herrgott, was hat Williams sich nur dabei gedacht, so einen dämlichen Plan in die Tat umzusetzen?
    Der Polizist sitzt immer noch am Lenkrad des Wagens, als ich einsteige und die Tür zuknalle. »Verschwinden wir hier«, sage ich barsch.
    Diesmal dreht er sich auf dem Fahrersitz um und sieht mich an. Er hat die Mütze tief in die Stirn gezogen, sein blondes Haar ist kurz geschnitten und reicht gerade so bis zum Kragen der Uniform. Er trägt einen sauber getrimmten Schnurrbart, der dieselbe Farbe hat wie sein Haar.
    Er lächelt, und seine Augen verraten ihn.

Kapitel 65
    V iele Gedanken auf einmal schießen mir durch den Kopf. Ich frage mich, wie er das geschafft hat, wie erstaunlich anders er aussieht, obwohl er nur Haarschnitt und Farbe verändert hat, und seit wann er schon weiß, dass David noch lebt.
    Sein Lächeln wird breiter. »Willkommen zu Hause, Anna«, sagt der Geist. »Ich habe schon auf Sie gewartet.«
    »Darauf wette ich. Und was passiert jetzt?«
    Er greift nach hinten und reißt mit einer Hand meine Tasche an sich. »Wir fahren zurück zum Krankenhaus. Ich kenne einen anderen Weg hier heraus, eine Betriebszufahrt. Es wird eine Weile dauern, bis der Polizei auffällt, dass Elvis das Gebäude verlassen hat. Bis dahin werde ich vollendet haben, was ich mir vorgenommen habe. Sie und Ihr Partner werden diesen Ort bald wiedersehen, aber unter völlig anderen Vorzeichen.«
    Er sagt das, als sollte ich bei seinen Worten erzittern. Aber er wartet nicht ab, ob sie die gewünschte Wirkung zeigen. Er ist sich völlig sicher, dass es gar nicht anders sein kann. Er ist es gewohnt, Furcht zu erregen. Also wendet er sich von mir ab und lässt den Motor an.
    Ich habe eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Ich kann jetzt sofort aus dem Auto springen, der Polizei ein Zeichen geben und ihn der Spezialeinheit überlassen. Ich kann die Hand ausstrecken und ihm das Genick brechen, so wie ich es bei Marta gemacht habe. Ich kann ihn in dem Glauben lassen, er hätte gewonnen, und ihm noch ein paar Minuten der Schadenfreude gönnen, bevor ich ihm zeige, was wahre Furcht ist.
    Er will den Rückspiegel so einstellen, dass er mich im Auge behalten kann. Das funktioniert natürlich nicht, und er gibt schließlich auf und brummt, der verdammte Spiegel müsse wohl kaputt sein. Er befiehlt mir stattdessen, auf die rechte Seite hinüberzurutschen, damit er mich im Blick behalten kann.
    »Soll ich nicht lieber zu Ihnen nach vorn kommen? Dann könnten Sie mich noch besser im Auge behalten.«
    Er reagiert überrascht auf meine freche Antwort. Er fährt rechts ran, streckt sich nach hinten und schlägt mir mit dem Handrücken ins Gesicht. Mein Kopf fliegt zurück, und Blut sickert aus einer Wunde an meiner Lippe. Ich lächle, berühre die Schnittwunde mit der Zunge, lasse das Blut sich sammeln und lecke es ab. »Ist das alles, was Sie draufhaben?«
    Er antwortet nicht. Er starrt mich an und fragt sich, warum ich mich nicht so verhalte, wie er es erwartet hat. Sein Blick spiegelt keine echte Neugier, denn dazu hätte er noch eine Spur Menschlichkeit besitzen müssen. Gelangweilte, beiläufige Spekulation ist alles, was er aufbringen kann. »Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?«
    Ich lache. »Ein nicht besonders fähiger Auftragskiller, der zwei Kopfgeldjäger mit seiner Beute hat davonspazieren lassen.«
    In demselben Moment, als ich das sage, erinnere ich mich. Ich schnippe mit den Fingern. »Aber natürlich. San Francisco. Sie waren in dieser Bar. Der seidene Anzug. Sie sind David und Tuturo nach draußen gefolgt.«
    Ein Muskel in seinem Mundwinkel zuckt. »Das hätte nicht passieren dürfen. Er gehörte mir.«
    »Offensichtlich nicht. Offensichtlich hat David ihm besser gefallen als Sie.«
    »Der schwule Idiot«, entfährt es ihm. »Ich habe den ganzen Abend damit verbracht, diese Perversen zu beobachten, und darauf gewartet, dass Tony geht, damit ich ihm folgen konnte. Und Ihr Partner spaziert herein und nimmt ihn einfach so mit raus. Es war widerlich. Ich hätte sie beide noch in der Bar erschießen sollen.«
    »Das hätten Sie wohl. Haben Ihren Ruf ganz schön ruiniert, wie ich höre.«
    Das entlockt
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