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Dunkelziffer

Dunkelziffer

Titel: Dunkelziffer
Autoren: Arne Dahl
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A-Gruppe übernehmen.«
    »Wenn wir denn Helden sind«, sagte Söderstedt.
    »Ja, wenn«, sagte Holm.
    Jorge Chavez sagte: »Und es war also dieser Stefan Willner, der Wiklund zu Fac ut vivas und zu der Lagerhalle im Industriegebiet Segeltorp geführt hat? War es der, den Jon und ich vor dem Hotel Västberga gesehen haben?«
    »So sieht es aus«, sagte Kerstin Holm.
    »Was ist aus den Mitgliedern von Fac ut vivas geworden?«, fragte Sara Svenhagen. »Wenn ich recht verstanden habe, müssen ja an die dreißig Personen dort gewesen sein.«
    »Sie sind im Laufe der Nacht von der Stockholmer Polizei vernommen worden«, sagte Holm. »Das hat man uns freundlicherweise erspart. Alles deutet darauf hin, dass niemand von den Orangegekleideten dem inneren Zirkel angehörte. Der innere Zirkel bestand aus Christine Clöfwenhielm, dem namenlosen Anämischen, Leif Lindström sowie einer Reihe anonymer Computer- und Internetspezialisten. Lindström ist fort, aber die Übrigen sind noch da. Wir durchsuchen natürlich die Clöfwenhielm'sche Wohnung in der Tegnergata, aber wahrscheinlich werden wir keine Spuren finden. Leif Lindström wohnte anscheinend in seinem Wagen - es war vielleicht ein Teil der Selbstkasteiung. Es war übrigens ein dunkelblauer Opel Astra - einer der Wagen, die Marcus Lindegren bei der Suche nach Emily oben in Saltbacken gesehen hat. Darin saßen Leif Lindström, der gerade Sten Larsson getötet hatte, und Emily Flodberg, die gerade gerettet worden war. Fasern aus diesem Auto wurden an unserem geköpften Freund am Monteliusväg gefunden. Er ist von Hellbergs Leuten identifiziert worden. Er hieß Hasse Kvist und war ein alter Freund von Daniel Wiklund. Genau wie euer Carl-Olof Strandberg oben in Solleftea. Der übrigens in seiner Zelle auf der Polizeiwache in Solleftea erhängt aufgefunden worden ist. Vorher scheint er es fertiggebracht zu haben, sich noch einige Verletzungen beizubringen. Das hat auf jeden Fall Kommissar Alf Bengtsson berichtet.«
    Sara Svenhagen und Gunnar Nyberg blickten Lena Lindberg an. Sie verzog keine Miene.
    »Was kann ich noch sagen?«, fuhr Kerstin Holm fort. »Fac ut vivas hatte einen reumütigen, selbstmordgefährdeten Leif Lindström im Gefängnis lokalisiert, sie bekehrten ihn und gaben ihm Geld, um so viele seiner Opfer wie möglich zu entschädigen. Das Clöfwenhielm'sche Adelsgeschlecht ist alles andere als verarmt.«
    Sie atmete ein paarmal tief durch und fuhr fort: »Emily Flodberg ist wieder bei ihrer Mutter. Sie versuchen, wieder zueinanderzuf inden.«
    »Es ist nicht leicht, heutzutage vierzehn zu sein«, sagte Sara Svenhagen mit einem kleinen Lächeln. »Wir glaubten, wir sollten ein verschwundenes Mädchen suchen, und haben eine ganze verborgene Gesellschaft aufgedeckt.«
    »Wann war es schon leicht, vierzehn zu sein?«, sagte Arto Söderstedt.
    »Allerdings«, sagte Sara Svenhagen, und das Lächeln lag immer noch auf ihren Lippen.
    Kerstin Holm blickte auf ihre Gruppe. Sie lächelte und fühlte einzig und allein eines.
    Dass sie zu Hause war.
    35
    Bengt Äkesson traf Marja in einem Café an der Hornsgata. Sie saß schon da und erwartete ihn. Er fühlte sich grotesk mit seinem Verband. Sie hatte einen großen Caffè Latte für ihn bestellt und war dabei, die Haut zu entfernen, die sich an der Oberfläche gebildet hatte. Das rührte ihn. Er setzte sich.
    Sie sagte mit Soulstimme: »Haben Sie Steffe gefunden?«
    Er sagte: »Steffe ist jetzt ein Verbrecher. Er hat archäologischen Besitz von unschätzbarem Wert gestohlen. Und dann hat er sich mit einem Pädophilennetz verbündet und das Blutbad verursacht, von dem Sie auf jeder Titelseite in Schweden lesen können. Und außerhalb Schwedens auch.«
    »Und Sie waren dabei und haben geschossen?«
    »Ja«, sagte Äkesson, und etwas in ihm schwoll an. Vermutlich der Hahnenkamm, dachte er und wurde nachdenklich. »Steffe ist es wirklich gelungen, >die ganze beschissene Geschichte zu verändern<«, sagte er.
    »Und warum wollten Sie mich treffen?«, fragte Marja kühl.
    Äkesson blickte ihr in die schönen dunkelbraunen Augen und suchte nach einer Antwort. Er suchte die Antwort auf ihre Frage in ihren Augen.
    Er sagte: »Ich muss Sie auf Knien bitten, die Anzeige zurückzuziehen. Sie hat mir mehr Leiden verursacht, als Sie sich vorstellen können.«
    »Aber Steffe ist noch nicht aufgetaucht«, sagte Marja. »Das war unsere Vereinbarung.«
    »Ich weiß«, sagte Äkesson, »ich weiß. Aber wenn er jetzt auftaucht, wandert er ja doch
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