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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)
Autoren: Frauke Scheunemann
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Gestatten:
Winston Kater, Mädchenberater.
Keinesfalls Stubentiger!
    Es ist gar nicht Odette, die mich aufs Übelste beleidigt hat. Es ist mein menschlicher Mitbewohner, Professor Werner Hagedorn, der sich offensichtlich hinsetzen will. Und zwar auf das Sofa, auf dem ich gerade liege und davon träume, wie ich Odette vor einem bösen Verbrecher rette. Mist! Es war so ein toller Traum und ich hätte wirklich gern gewusst, was Odette gerade zu mir sagen wollte. Im wirklichen Leben haben wir uns nämlich noch nicht so furchtbar häufig miteinander unterhalten. Schließlich wohne ich hier oben im zweiten Stock der Hochallee 106a und Odette stromert meist im Hinterhof unseres Hauses herum. Aber anstatt zu erfahren, was Odette mir ins Ohr gehaucht hätte, werde ich von Werner unsanft zur Seite geschoben. Dann lässt er sich neben mich auf das Sofa plumpsen. Frechheit! Beleidigt hüpfe ich auf den Boden. Wenn Werner denkt, dass ich mich jetzt von ihm kraulen lasse, hat er sich getäuscht. Für Streicheleinheiten bin ich überhaupt nicht auf ihn angewiesen, pah! Jedenfalls nicht mehr, denn seit Kurzem wohnen Werner und ich nicht mehr allein in unserer großen Altbauwohnung in Hamburgs vornehmem Stadtteil Harvestehude. Wir haben nämlich zwei sehr nette Mitbewohnerinnen bekommen – Anna und Kira. Erst hat Anna nur tagsüber als Haushälterin bei uns gearbeitet, aber seit sie vor ihrem Exfreund geflüchtet ist, lebt sie mit ihrer Tochter Kira bei uns.
    Kira und ich haben schon ein unglaubliches Abenteuer zusammen erlebt, und obwohl ich immer dachte, dass ich Kinder nicht ausstehen kann, sind wir mittlerweile die besten Freunde. Ein Grund mehr, den doofen Werner auf dem Sofa sitzen zu lassen und jetzt nach Kira zu suchen!
    Ich laufe bis zum Ende des langen Wohnungsflures. Dort befindet sich unser ehemaliges Gästezimmer, das jetzt von Kira bewohnt wird. Die Tür ist nur angelehnt. Mit meiner Nase stupse ich sie einen Spaltbreit auf und husche ins Zimmer. Kira sitzt an dem kleinen Schreibtisch unter dem Fenster. Wahrscheinlich erledigt sie gerade ihre Schularbeiten. Mit zwei Sätzen springe ich erst vom Boden auf das Bett, dann von dort auf den Schreibtisch. Tatsächlich: Kira schreibt gerade irgendetwas in ein Schulheft.
    »Hallo, Winston!«, ruft sie fröhlich und krault mich hinter den Ohren. Maunz, das ist doch mal eine angemessene Begrüßung! Ich mogle mich von der Tischplatte auf Kiras Schoß und beginne zu schnurren. Wenn ich schon meinen schönen Traum nicht weiterträumen durfte, habe ich mir jetzt wenigstens ganz ausgiebige Streicheleinheiten verdient. Ich schnurre lauter.
    »Ja, mein Süßer! Das gefällt dir, stimmt’s?« Kira lächelt. »Übrigens haben sich Pauli und Tom nach dir erkundigt. Wollten wissen, wie es dir geht.«
    Pauli, die eigentlich Paula heißt, und Tom sind Klassenkameraden von Kira und zugleich ihre besten Freunde. Gemeinsam besuchen sie die 7c des Wilhelminen-Gymnasiums. Die beiden sind wirklich schwer in Ordnung – davon konnte ich mich schon höchstpersönlich überzeugen. Wie mir das als Kater gelungen ist? Ganz einfach: Indem ich mit Kira den Körper getauscht und selbst als zwölfjähriges Mädchen die Schulbank gedrückt habe. UNMÖGLICH? Nein. So war es wirklich! Und dann haben wir sogar noch einem Verbrecher das Handwerk gelegt und Annas Mutter vor Riesenärger mit der Polizei bewahrt, bevor wir wieder zurückgetauscht haben. Heilige Ölsardine, das war vielleicht eine aufregende Geschichte!
    Aber der Reihe nach: Vor einigen Wochen sind Kira und ich auf einer Baustelle in ein Gewitter geraten und vom Blitz getroffen worden. Und zwar genau in dem Moment, in dem wir uns beide gewünscht hatten, jemand anderes zu sein. Tja, der Wunsch wurde uns erfüllt, denn als wir nach dem Blitzschlag wieder zu uns kamen, war nichts mehr wie vorher: Ich, Winston, steckte in Kiras Mädchenkörper. Sie, Kira, war auf einmal der schwarze Britisch-Kurzhaar-Kater Winston. Und wir beide konnten auf einmal die Gedanken des anderen lesen! Obwohl Letzteres ziemlich praktisch war, hat uns dieser Tausch überhaupt nicht gepasst. Mir schon deshalb nicht, weil ich auf einmal jeden Morgen als Kira zur Schule gehen musste – das fand ich anfangs ganz schrecklich! Die fiese Leonie und ihre ätzende Mädchenclique haben versucht, mich fertigzumachen. Vielleicht hätten sie das sogar geschafft, wenn es Tom und Pauli nicht gegeben hätte. Aber so konnte mir nichts passieren. Ein bisschen stolz bin ich schon darauf,
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