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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen
Autoren: Stefan Burban
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vergleichen. Eine neue Sicherheitsvorkehrung, die erst wenige Monate in Kraft war. Diese Methode galt als hundertprozentig sicher.
Er ließ die Prozedur über sich ergehen, und erst als der Computer seine Identität zweifelsfrei bestätigte, entspannten sich die Soldaten und salutierten vor ihm. Jetzt erkannten sie ihn als ranghöheren Offizier an. David erwiderte den Salut und trat durch die Tür.
Eine Ordonnanz erwartete ihn bereits. Der Lieutenant salutierte ebenfalls und stellte sich vor: »Major Coltor?! Ich bin Lieutenant Karpov und Ihnen für die Dauer Ihres Aufenthalts als Assistent zugewiesen. Willkommen auf Taradan.«
David musterte den Offizier aufmerksam. Er konnte kaum älter als zwanzig sein und war so dünn, dass man ihn schon fast schlaksig nennen musste. Sein braunes Haar war in militärischem Schnitt kurz geschoren und ließ sein Gesicht noch farbloser wirken, als es ohnehin schon war.
Das war das erste Mal, dass man es für nötig hielt, ihm einen Assistenten zuzuweisen. Der junge Mann schien etwas nervös zu sein, vermutlich hatte er es nicht oft mit Geheimdienstagenten zu tun und war sich nicht sicher, wie er damit umgehen sollte. Aber ansonsten sah er recht anständig aus.
Vielleicht ein wenig zu steif, aber in dem Alter waren wir wohl alle so. »Vielen Dank, Lieutenant. Wenn Sie gestatten, wäre es nett, wenn Sie mir als Erstes mein Quartier zeigen, damit ich mich etwas ausruhen kann. Es war ein sehr langer und unbequemer Flug.«
In Erwartung, dass Karpov die Führung übernehmen und ihn zu seinem Quartier führen würde, griff David nach seinem Koffer. Erst als der Lieutenant sich nicht rührte und verlegen hüstelte, wurde er stutzig.
»Bedaure, Sir! Aber der Stützpunktkommandant hat befohlen, Sie sofort nach Ihrer Ankunft zu ihm zu bringen. Er möchte Sie kennenlernen.«
Innerlich ächzend verkniff er sich daraufhin eine beißende Bemerkung und bedeutete Karpov lediglich, voranzugehen. Dieser drehte sich um und eilte los. David hatte alle Mühe, diesem zu folgen, als der durch eine Anzahl identisch wirkender Gänge spurtete, aber irgendwie schaffte er es. Die ganze Zeit über fragte er sich, was so wichtig sein konnte, dass er sich nicht mal umziehen, geschweige denn kurz ein wenig schlafen durfte.
Nach einem schier endlosen Sprint durch die Flottenbasis, bei dem er allerdings nicht viel mitbekommen hatte, da er sich darauf konzentriert hatte, seinen Führer nicht zu verlieren, kamen sie endlich vor einer schmucklosen eisernen Tür an.
David deponierte seinen Koffer bei der Sekretärin des Admirals und strich seine Uniform glatt.
»Wie heißt er eigentlich, Lieutenant?«, fragte er mit einem neugierigen Nicken zur Tür.
»Konteradmiral Ivan Karpov, Sir.«
Karpov? Davids Verwirrung musste sich auf seiner Miene widergespiegelt haben, denn der Lieutenant wirkte plötzlich sehr verlegen.
»Er ist mein Vater, Sir«, erklärte er.
Noch während David bemüht war, die neugewonnene Information zu verarbeiten, öffnete sich die Tür vor ihm und sie traten in einen großen, wenn auch recht spartanisch eingerichteten Raum. Das Büro war annähernd halbkreisförmig. Eine Seite wurde vollständig von einem großen Fenster eingenommen, durch den man einen ungehinderten Ausblick auf die Raumdocks hatte, in denen gerade etwa zwei Dutzend Schiffe zur Wartung vor Anker lagen.
Mit dem Rücken zum Fenster saß ein glatzköpfiger Mann Ende vierzig. Seine hohen Wangenknochen und sein Knochenbau verrieten eindeutig seine russische Abstammung. Als David und sein Begleiter näher traten, sah er von einem Stapel Akten auf und ein erfreutes Lächeln ließ zwei Reihen weißer Zähne durch seinen dichten Bart blitzen.
»Pjotr, da bist du ja.« Sein Lächeln schwand etwas, als sich sein Blick auf David richtete und er ihn das erste Mal zur Kenntnis nahm.
»Major, willkommen auf Taradan. Bitte nehmen Sie Platz.« David salutierte vor dem Admiral und folgte dann gehorsam der Aufforderung, als sich Karpov wieder seinem Sohn zuwandte.
»Würdest du bitte draußen warten, Pjotr. Der Major und ich haben einiges zu bereden. Es wird aber nicht lange dauern.«
Der Lieutenant zog sich daraufhin diskret zurück. Karpov wartete, bis sich die Tür hinter seinem Sohn geschlossen hatte, bevor er fortfuhr. Er betrachtete David einige Augenblicke ernst, dann kam er hinter seinem Schreibtisch hervor und stellte sich vor das Fenster, um gedankenverloren ins All zu starren.
Der Augenblick dehnte sich ins Endlose und die Situation machte
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