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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen
Autoren: Stefan Burban
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vibrierte, und Kurs auf den Hangar nahm, der für Neuankömmlinge reserviert war.
»Sicher nur die Besten«, probierte ihn sein XO zu beruhigen, als das kleine Schiff außer Sicht verschwunden war. »Schließlich sind eine Menge hoher Tiere an dem Projekt interessiert. Der Schiffstyp soll nach unserem Testflug in Serie gehen, da werden sie bestimmt kein Risiko eingehen.«
»Vermutlich hast du recht, aber ich hätte trotzdem gern Leute um mich, mit denen ich bereits gearbeitet habe. Sollte ein Notfall eintreten, dann habe ich keine Ahnung, wie die Mannschaft reagiert.«
Hassan lachte kurz auf und sah seinen Freund dann kopfschüttelnd an, als könne er nicht fassen, was er gerade gehört hatte.
»Und ich dachte immer, dass Testflüge genau dafür da sind?!«
Vincent sah seinen Freund fragend an und forderte ihn damit wortlos zum Weiterreden auf.
»Na, um festzustellen, wie Schiff und Besatzung zusammenarbeiten«, erläuterte Hassan gelassen.
»Schon, aber es wäre mir trotzdem lieber, ich hätte noch jemanden von der Barcelona mitnehmen können. Den Chefingenieur oder den Waffenoffizier.«
»Eine grandiose Idee«, frotzelte sein XO. »Dann wären unserem alten Schiff neue, unerfahrene Offiziere zugeteilt worden. Damit hättest du ja der Barcelona ein recht undankbares Abschiedsgeschenk gemacht.«
»Hast ja recht«, lenkte Vincent ohne wirkliche Überzeugung ein und warf einen weiteren verstohlenen Blick durch das Fenster auf sein neues Kommando.
»Oh, du unverbesserlicher Pessimist. Wir machen nur ein paar Tests und fliegen dann wieder hierher zurück. Eine kurze Runde um den Block. Was soll da schon groß passieren?!«
Vincent wurde schlagartig ernst. »Sag so etwas nie, Hassan. Niemals!«
»Ist ja schon gut.« Hassan wurde von dem plötzlichen Stimmungswechsel seines Captains regelrecht überrollt und er stutzte ob der ungewohnten Ernsthaftigkeit seines Gegenübers.
»Ich meine es ernst, Hassan. Sag so etwas nie wieder. Das bringt Unglück. Auf so einer Fahrt kann mehr schiefgehen, als wir uns beide im Moment vorstellen können.«
»Vincent«, bemühte sich Hassan, ihn zu beruhigen. »Entspann dich einfach. Denk dran, die meisten Fehler passieren, wenn man verzweifelt versucht, alles richtig zu machen.«
»Da ist was Wahres dran.«
Die Versuche seines XO, das Gespräch wieder in eine angenehmere Richtung zu lenken, trugen keine echten Früchte. Was seinem Freund nicht verborgen blieb. An der ganzen Sache gab es aber etwas, das Hassan nicht verstand. Nicht verstehen konnte. Wenn etwas schiefging und der Testflug nicht den gewünschten Erfolg mit sich brachte, dann würde er nicht nur zurück auf die Barcelona kommen.
Der – aus welchem Grund auch immer – misslungene Testflug würde in seiner Akte als fehlgeschlagene Mission vermerkt werden. Damit würde seine Chance, jemals über den Rang eines Captains hinauszukommen, für immer dahin sein. Diese Mission war vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft sein Sprungbrett in den Rang eines Commodore.
»Und vergiss nicht«, nahm Hassan den Gesprächsfaden wieder auf und riss Vincent damit aus seinen Gedanken. »Ich bin auch noch da. Falls etwas schiefgeht, dann wird der alte Hassan es schon wieder richten. Das ist schließlich mein Job.« Er grinste und Vincent erwiderte es nach kurzem Zögern. Auch wenn er innerlich noch längst nicht so beruhigt war, wie er nach außen hin vorgab.

Die Fähre setzte mit spürbarem Ruck auf und Major David Coltor musste sich festhalten, um nicht von seinem Sitz zu purzeln. Die Türen öffneten sich und die Insassen des Raumfahrzeugs strömten der Öffnung entgegen. Für ihn wirkte es so, als wollten sie eher den nicht vorhandenen Flugkünsten ihres Piloten entkommen, denn die Taradan-Basis endlich betreten. Der Flug war alles andere als angenehm gewesen und mehr als einmal hatte er überlegt, ob er ins Cockpit gehen und dem Piloten seine Hilfe anbieten sollte.
David stieg die Treppe hinunter und betrat zum ersten Mal den Stahlboden der Taradan-III-Flottenbasis. Kaum hatte er die Ausstiegsleiter verlassen, da wurde sie schon wieder eingezogen, das Shuttle hob ab und verließ den Hangar wieder in Richtung des Zerstörers, der ihn von der Erde hergebracht hatte.
Wehmütig sah er dem schnell kleiner werdenden Punkt hinterher. Er wäre nur zu gern mitgeflogen. Zurück zu seiner Kim. Es war unmenschlich, einen Bräutigam zwei Monate nach seiner Hochzeit auf eine Mission zu schicken, aber der Staatsdienst war nun mal eine undankbare
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