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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen
Autoren: Stefan Burban
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zwei äußeren Planeten konzentrierte.
Der wichtigste Grund für diese Bevölkerungsexplosion war ohne Zweifel die Flottenbasis und die dazugehörige Raumwerft im Orbit über der schönsten Welt des Systems: Taradan III. Die militärischen Anlagen auf und um den Planeten dienten einer Vielzahl von zivilen Angestellten als Arbeitsplatz.
In den Docks konnten drei Schlachtschiffe oder sechs Schwere Kreuzer gleichzeitig gebaut oder gewartet werden. Aber heute lag nur ein einziges, gewaltiges Schiff auf dem Platz, den für gewöhnlich drei der größten Kriegsschiff-Klassen beanspruchten, die die Menschheit je hervorgebracht hatte.
Captain Vincent DiCarlo starrte durch das dicke Panzerglas der Aussichtslounge der Werft und bewunderte in Gedanken versunken die TKS Lydia, den neuen Schlachtträger der Nemesis-Klasse. Der Stolz der Konglomeratsmarine. Bei der Konstruktion der Lydia war man ganz neue Wege in Design und Aufbau gegangen. Die Abteilung Forschung und Entwicklung hatte gänzlich auf den üblichen zylindrischen Schiffsrumpf verzichtet. Stattdessen wies die Lydia erheblich mehr Ähnlichkeit mit dem Flugzeugträger einer alten Hochseeflotte in der Vergangenheit der Erde auf. Mit einem Unterschied.
Statt einer Start- und Landebahn verfügte die Lydia über zwei übereinander angeordnete Decks, die nur dem einen Zweck dienten: möglichst schnell möglichst viele Jäger starten zu können. Die obere Startbahn wurde dabei als ALPHA und die untere als BETA bezeichnet. Der Flugzeugträger war außerdem vollständig von Panzerung umgeben, was dem Schiff ein eckiges, klobiges Aussehen verlieh.
Start- und Landebahnen ragten aus dem gigantischen Bugaufbau heraus. Jede der Bahnen war so breit, dass jeweils sechs Jäger – also insgesamt zwölf Maschinen – gleichzeitig starten konnten.
Hebebühnen brachten die Jäger entweder aus den Hangars in Startposition oder nach dem erfolgreichen Landemanöver wieder dorthin zurück. Ein riesiger Kommandoturm ragte etwa in der Mitte der Lydia neunzig Meter nach oben und beherbergte die Brücke sowie wichtige Kontroll-, Sensor- und Kommunikationsanlagen.
Direkt unterhalb der Brücke, geschützt von einem zentimeterdicken Metallpanzer, lag der Maschinenraum. Ein Netzwerk von Energieleitungen verband die Fusionsgeneratoren mit dem Antrieb und den Antrieb mit den Aggregaten am Heck der Lydia. Der Interstellarsprung-Antrieb war ein Wunderwerk der Technik. Er riss buchstäblich ein Loch in den Weltraum und schleuderte das Schiff in den Hyperraum, wo es mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit fliegen konnte. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bot er kürzere Flugzeiten bei geringerem Energieverbrauch und wies eine noch geringere Fehlerquote auf.
Der ISS-Antrieb war erst vor etwa zwei Jahren entwickelt worden und nach erfolgreich absolvierten Testläufen hatte man die Flotte sofort in aller Eile umgerüstet. Neuere Schiffsmodelle hatten natürlich den Vorteil, dass sie sofort mit dem leistungsfähigen Antrieb versehen wurden.
Vom Bug bis zum Heck maß der Schlachtträger neunhundert Meter, war übersät mit Torpedorohren, Zwillingslasergeschützen, Impulswaffen, Flak- und Raketentürmen. Aber das war nicht das Besondere an diesem Schiff, das hatten schließlich auch andere Schlachtschiffe.
Die Lydia war ein Hybrid. Man hatte die Vorteile von Schlacht- und Trägerschiffen kombiniert, um ein flexibles, schlagkräftiges und wenn notwendig von anderen Flotteneinheiten autonom operierendes Kriegsschiff zu schaffen. Denn die Lydia verfügte zusätzlich noch über Jägerhangars mit einer Kapazität von sage und schreibe 50 Jägerstaffeln zu je 12 Maschinen. Der Schlachtträger konnte mit einer Welle 600 Jäger ins Gefecht schicken und damit jedes Trägerschiff vor Neid erblassen lassen.
Trägerschiffe brauchten Kreuzer oder Schlachtschiffe als Geleitschutz, denn auf sich gestellt waren sie äußerst verwundbar. Die meisten Schlachtschiffe hatten zwar in geringem Umfang Jägerkapazitäten, aber nur, um sich selbst gegen Jägerangriffe verteidigen zu können, und auf keinen Fall genug, um einen eigenen ernst zu nehmenden Jägerangriff auf ein feindliches Schiff fliegen zu können. Die Lydia hatte diese Mankos nicht.
Mein Schiff!, dachte Vincent stolz.
Na ja, wenn man es genau betrachtete, noch nicht ganz. Vincent hatte nur auf diesem Jungfernflug das Kommando. Er würde die Waffen-, Antriebs- und Sensorentests überwachen. Falls das Schiff als einsatztauglich eingestuft wurde, würde er dauerhaft
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