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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen
Autoren: Stefan Burban
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David nervös, aber Geduld wurde beim MAD großgeschrieben und so wartete er darauf, dass der Admiral das Gespräch begann und sein seltsames Benehmen erklärte.
»Warum glauben Sie, sind Sie hier, Major?«, ergriff er endlich das Wort.
»Ich bin hier, um die Tests des neuen Prototyps zu beaufsichtigen und danach einen Bericht für meinen Vorgesetzten anzufertigen.«
Karpov starrte immer noch durch das Fenster und nickte nachdenklich zu Davids ernst gemeinten Worten. Er drehte sich um und fixierte ihn mit einem wütenden Blick, der den MAD-Offizier zutiefst überraschte. Hätte er es nicht besser gewusst, er hätte angenommen, dass der Admiral auf ihn persönlich einen Groll hegte. Die beiden waren sich aber noch nie begegnet, daher war das vollkommen unmöglich.
»Soll ich Ihnen verraten, was ich von Ihrem Hiersein halte?« Die Fragestellung allein verriet schon, dass er es auf jeden Fall tun würde, egal was David davon halten mochte.
»Ich glaube, Sie sind hier, damit ein unsinniges Projekt eine Legitimation erhält«, sprach er weiter, ohne auf eine Antwort Davids zu warten. »Sie sind hier, um einen Bericht zu verfassen, der ein Projekt in den höchsten Tönen loben soll, das nie hätte stattfinden dürfen.«
Karpov war während seiner Ausführungen immer lauter geworden. Er drehte sich wieder in Richtung des Fensters um, die Hände zu wütenden Fäusten geballt. Der Anblick der Raumschiffe und Planeten außerhalb des Zimmers schien ihn aber wieder etwas zu beruhigen.
Das war also der Grund. David wusste, dass die Nemesis-Klasse Gegner hatte. Nicht alle waren überzeugt, dass der Einsatz so vieler Geld- und Rohstoffmittel sinnvoll und zweckmäßig war. Nicht gewusst hatte er, dass ausgerechnet der Admiral, der den Bau beaufsichtigte, zu diesen Gegnern zählte.
Vielen Dank, Nogujama. Wäre es zu viel verlangt gewesen, wenn Sie mir das vorher gesagt hätten? Jetzt muss ich wohl erst mal die Wogen glätten. »Hören Sie Admiral. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass die neue Klasse eine Bereicherung der Flotte sein wird und keine Belastung. Ihr Bau ist notwendig und ich stehe voll und ganz hinter dem Projekt.«
Karpov wischte den Einwand nur ungeduldig mit einer Hand beiseite. Er war keinesfalls überzeugt. Das hatte David auch nicht erwartet. Hardliner wie Karpov taten sich immer mit Neuerungen schwer. Trotzdem überraschte er David, als er sagte: »Ich habe von Ihnen auch nichts anderes erwartet. Schließlich verdanken wir unter anderem Ihnen diesen ganzen Schlamassel mit diesem überteuerten Schiff. Dem Helden des Mars.«
David schluckte schwer. Aber nicht, weil er verlegen gewesen wäre, sondern um eine wütende Erwiderung herunterzuschlucken, die vermutlich seine Karriere beendet hätte.
Das war also der Grund für Karpovs Abneigung. Der Admiral spielte auf einen Vorfall vor fünf Jahren an, als er zusammen mit einer Kollegin eine Verschwörung auf dem Mars aufgedeckt hatte, in deren Verlauf die Ruul, eine aggressive Nomadenrasse, darauf aus gewesen war, sich hochwertige menschliche Technologie anzueignen. Es war bis heute nicht gelungen zu klären, in welchem Ausmaß ihnen das tatsächlich gelungen war.
Nur eins war sicher: Es war ihnen gelungen. Die Ruul hatten es geschafft, mithilfe terranischer Technik einen Evolutionssprung zu vollziehen, durch den sie von einem Ärgernis zu einer ernsten Bedrohung aufgestiegen waren, wie die anschließende, furchtbare Saturn-Schlacht bewiesen hatte.
In deren Verlauf hatten zwei mit terranischer Technik aufgerüstete ruulanische Kriegsschiffe das Schlachtschiff Berlin und seine zwei Begleitzerstörer angegriffen. Nur durch eine gehörige Portion Glück hatte die Berlin – schwer beschädigt und mit dezimierter Besatzung – die Schlacht gewonnen. Einer der Zerstörer hatte weniger Glück gehabt. Der Ausgang war so knapp gewesen, dass viele Politiker und auch Admiräle furchtbar nervös geworden waren. Das hatte letztendlich dafür gesorgt, dass das Projekt Lydia in die Tat umgesetzt worden war.
Der Vorfall an sich war streng geheim. Nicht zuletzt deshalb, weil der Gouverneur der Mars-Kolonie und sein Sicherheitschef in die Sache involviert gewesen waren. Aber anscheinend hatte der Admiral die nötige Berechtigungsstufe, um über derlei Dinge informiert zu werden.
David atmete einmal tief durch. »Sir, erstens bin ich kein Held, sondern habe einfach nur meinen Job gemacht. Zweitens waren Sie damals nicht dabei. Sie haben nicht erlebt, wie zwei ruulanische
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