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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen
Autoren: Stefan Burban
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meine Herren?«, verlangte er zu wissen, als wäre nichts passiert. Wetherby ergriff als Erster das Wort und berichtete. »Meine Marines sind, bis auf zwei Kompanien, vollständig an Bord. Wir erwarten ihre Ankunft innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden. Dann dürfte auch die restliche Ausrüstung endlich hier sein. Es fehlen noch zwei Stingrays, drei Null-G-Kampfanzüge, zwei Laser-Gefechtspanzer vom Typen Cherokee und fast eine Tonne an Infanterieausrüstung.«
»Ausgezeichnet, Colonel. Nun Ihr Bericht, Commander.«
Der Offizier antwortete nicht auf die Aufforderung. Wetherby atmete hörbar auf und Hassan warf Ivanov einen weiteren Blick zu, den dieser aber überhaupt nicht wahrnahm, da es schien, als wäre er tief in Gedanken versunken. Erst als Vincent plötzlich stehen blieb und sich umdrehte, wurde er gezwungen, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
»Ihr Bericht, Commander«, forderte Vincent erneut und diesmal nachdrücklicher. Normalerweise war er nur schwer aus der Ruhe zu bringen, aber im Augenblick war ihm sein Ärger deutlich anzumerken. So ein Verhalten war er von einem Kommandooffizier nicht gewohnt.
Der Waffenoffizier der Lydia riss sich sichtlich zusammen. Seine Kiefermuskeln mahlten und er war um Fassung bemüht. Seltsamerweise machte er den Eindruck, eher wütend als peinlich berührt zu sein.
»Lieutenant Commander Ivanov«, flüsterte er ihm ruhig zu. »Ich bin jetzt gerade mal fünf Minuten auf dem Schiff und Sie geben sich bereits alle Mühe, mir einen negativen Eindruck von sich zu vermitteln. Entweder Sie kommen Ihren Pflichten nach oder ich suche mir einen Waffenoffizier, der das kann. Verstehen wir uns?«
Ivanov schluckte mühsam, nickte dann aber.
»Ja, Sir«, bestätigte er.
Zufrieden drehte sich Vincent wieder um und setzte den Weg fort. Die beiden anderen Offiziere hatten sich während des kurzen Wortwechsels diskret zurückgezogen. Wetherby, der mit seiner Meinung über Ivanov nicht hinter dem Berg hielt, feixte schadenfroh. Hassan hingegen trug eine undurchdringliche Miene zur Schau. Für Ivanov war die Angelegenheit noch lange nicht ausgestanden.
Vincent hatte den Mann nicht gern persönlich zur Räson gebracht. Damit hatte er sich in Hassans Zuständigkeit eingemischt, aber die Einstellung des Offiziers war für ihn einfach nicht länger zu ertragen. Morgen war Stapellauf und er tat, als ginge ihn das alles nichts an. Hassan würde sein Eingreifen sicherlich verstehen.
»Nun, Commander? Ich warte auf Ihren Bericht.«
»Aye, Sir«, antwortete Ivanov diesmal sofort, »Unsere Techniker sind gerade dabei, die Sensoren abschließend zu eichen. Im Lauf des Tages werden noch drei Laserbatterien und zwei Raketenwerfer montiert. Unsere Leute arbeiten rund um die Uhr, um das Schiff rechtzeitig fertig zu bekommen. Morgen früh werden unsere Torpedos ins Magazin verladen. Außerdem sollten wir in den nächsten Stunden die letzten Jäger an Bord bekommen. Alles Zerberus. Die Arrow- und Skull-Staffeln sind bereits vollständig an Bord. Die Piloten sind übrigens bereits seit fast drei Tagen in ihren Quartieren und drehen Däumchen. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass unsere Schutzschilde nicht einwandfrei funktionieren. Unsere Techniker versicherten mir aber, dass das Problem bereits eingegrenzt ist.«
Vincent nickte. Dass es mit dem Termin knapp werden würde, war abzusehen gewesen und einkalkuliert worden, aber alles in allem war die Mannschaft weiter, als er es für möglich gehalten hätte. Ein Beweis für die Effizienz seiner Besatzung. Die eigentlichen Probleme würden sich aber erst mit Beginn der Testfahrt herauskristallisieren. Er war recht zufrieden. Wenn man vom Verhalten Ivanovs einmal absah.
Fürs Erste würde er ihn aber vom Haken lassen. Ein Blick zu Hassan zeigte ihm, dass sein Erster Offizier das sicher nicht tun würde. Fast hätte ihm Ivanov leidgetan. Aber nur fast. Die Situation hatte er sich selbst zuzuschreiben.

Lieutenant Sabrina Mendez, Navigationsoffizier der Lydia, unterdrückte den Fluch, der ihr gerade auf den Lippen lag, als die Konsole, unter der sie gerade arbeitete, mit einem leichten Stromschlag ihre Fingerspitzen versengte. Ein Drittel aller Systeme auf dem Schiff arbeitete immer noch nicht korrekt. Inklusive der Kommunikation, an der sie gerade arbeitete, der Jägerkontrolle sowie ihrer Navigation. So etwas hatte sie nicht mehr reparieren müssen, seit sie die Akademie abgeschlossen hatte. Vorgestern hatte sie die Taradan-Basis erreicht
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