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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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fettglänzende Mann war doppelt so umfangreich wie der dürre Elektronenexperte, was ihn aber nicht davor bewahrte, die Prügel seines Lebens zu beziehen.
    Johnny, der hagere Archäologe, führte einen Indianertanz auf. Die Brille mit dem Vergrößerungsglas auf der linken Seite hing ihm schief auf der Nase.
    Doc suchte nach Worten, um die Freude auszudrücken, die er beim Anblick der totgeglaubten Freunde empfand. Er fand sie nicht. Die Kehle war ihm wie zugeschnürt.
    »Was für prächtige Halunken!« brachte er endlich mühsam hervor.
    »Wir haben gebetet, daß die Sonne hervorkommen möge«, berichtete Ham und deutete auf ein Bullauge, durch das ein heller Sonnenstrahl fiel. »Johnny benutzte sein Vergrößerungsglas, um seine Fesseln durchzuschmoren. Ein Glück, daß unsere Wächter wie die Pest stinken – sie riechen nur sich selbst, sonst nichts. Auch nicht den Rauch, den Johnny bei seinem Experiment nicht vermeiden konnte.«
    Die Gruppe lief zum Heck. Renny nahm dem Eskimo, den Ham mit seinem Stockdegen aufgespießt hatte, eine Maschinenpistole ab, Long Tom erleichterte seinen Gegner um eine ebensolche Waffe. Auch Monk hatte sich in den Besitz einer Automatik gebracht.
    »Ich hatte euch Brüder schon abgeschrieben«, dröhnte Docs mächtige Stimme. »Wie habt ihr euch aus der brennenden Maschine retten können?«
    »Was glaubst du, wofür Fallschirme erfunden wurden?« fragte Monk ironisch.
    »Aber ich sah nichts von euch, als ich über das Eis flog«, sagte Doc kopfschüttelnd.
    Monk grinste breit. »Ich will es gerade erklären, Doc. Wir vergeudeten jedenfalls keine Zeit, nachdem wir gelandet waren. Der Wind trug uns mitten in eine Gruppe wilder Eskimos. Sie bewarfen uns mit allen möglichen Gegenständen – zumeist Harpunen. Unsere Munition war erschöpft. Wir hatten die letzte Kugel gegen das Flugzeug, das uns abschoß, verfeuert. Also blieb nur die Flucht. Wir dachten, die Eskimos seien Kannibalen oder so etwas …«
    Ham musterte Monk finster.
    »Und du, du fehlendes Glied zwischen Affe und Mensch, warst dafür, mich zurückzulassen – sozusagen als Leckerbissen für ihren Freßnapf, stimmt’s?«
    Ham war nicht wirklich verärgert. Er hielt es nur nicht aus, lange Zeit in Frieden mit Monk zu leben. Ein kleiner Streit dann und wann gehörte zum normalen Alltag.
    »Hör zu, du lackierter Fatzke von einem Winkeladvokaten«, brummte Monk. »Du hattest die Besinnung verloren, als dein Fallschirm mit dir gegen einen Eisberg bumste. Mit dem Erfolg, daß ich dich abschleppen durfte. Ist das der Dank? Das nächste Mal überlasse ich dich bestimmt den Wilden!«
    »Die Eskimos lockten uns in eine Falle«, beendete Renny die Geschichte. »Wir kämpften wie die Löwen, aber sie waren in der Überzahl. Den Rest kannst du dir selbst zusammenreimen.«
    Der Bug der ›Oceanic‹ lag verlassen, denn der Kampf auf dem Heck hatte alle Streitenden angezogen. Nach dem sich immer mehr steigernden Kampflärm mußte ein blutiges Gemetzel im Gange sein.
    Doc blieb neben einem eisüberzogenen Tau stehen, das einen nicht ganz gefahrlosen Weg bot, den Dampfer unbemerkt 2x1 verlassen.
    »Eine halbe Meile nördlich von hier ragt ein schmaler Eisvorsprung weit ins Meer hinaus«, sagte Doc schnell. »Begebt euch alle dorthin! Roxey Vail und ihre Mutter müßten schon da sein. Wartet dort auf mich.«
    »Was hast du vor?« fragte Ham.
    »Ich bleibe noch kurze Zeit hier«, erwiderte Doc. »Los, Abmarsch! Über die Reling mit euch, Freunde!«
    Monk war der letzte, der sich an dem glatten Tau herabgleiten ließ. Er versuchte zu protestieren.
    »Hör zu, Doc, wäre es nicht besser, wenn wenigstens ich …«
    Doc lächelte und half mit sanfter Gewalt nach, bis Monk auf dem Eis landete.
    »Ab mit euch!« rief der Bronzemann den Freunden nach. »Beweist, daß ihr von der schnellen Truppe seid!«
    Seine Gestalt versank hinter einem Gangspill.
    Die Freunde winkelten die Arme an und setzten sich in Bewegung. Einer der Kämpfer auf dem Heck des Dampfers erkannte die Flüchtenden. Er riß sein Gewehr an die Schulter und feuerte. Die Kugel verfehlte ihr Ziel. Der Mann lief nach vorn, um die Freunde besser aufs Korn nehmen zu können.
    Der Mann war einer von Ben O’Gards Gangstern. Er kauerte sich hinter der Reling nieder und visierte sorgsam. Er hätte kaum sein Ziel verfehlen können. Er kniff ein Auge zu und traf Anstalten, den Finger um den Abzug zu krümmen. Dann fuhr er sich instinktiv mit dem Handrücken über die Wange, an der er eine
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