Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
herabhängendes Tau, das etwa drei Meter über dem Eis endete. Behutsam glitt Doc an ihm herab. Das Mädchen hatte sich auf seinen Rücken geschwungen und klammerte sich mit geschlossenen Augen an ihm fest.
    Unversehrt erreichten sie die Eisfläche und marschierten im heulenden Sturm davon.
    Sekunden später rettete Docs nie erlahmende Wachsamkeit ihnen unzweifelhaft das Leben. Er schnellte sich plötzlich blitzschnell zur Seite und riß Roxey mit sich.
    Ein Hagel von Gewehrkugeln pfiff über die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatten.
    Die Eskimos waren zurückgekehrt, begleitet von Kielhol de Rosa und vier oder fünf Gewehr- und Maschinengewehrschützen.
    Nach der blitzschnellen Ausweichbewegung, die sie aus dem Bereich der tödlichen Kugeln getragen hatte, versteckten Doc und das Mädchen ihre vom scharfen Wind geröteten Gesichter in den weißen Kapuzen ihrer Anoraks, bevor sie den Weg fortsetzten.
    Doc wollte das Mädchen in Sicherheit bringen. Erst wenn er sich um Roxey nicht mehr zu sorgen brauchte, würde er mit Kielhol de Rosa und seinen Mordbanditen abrechnen. Doc hatte sich geschworen, daß Kielhol de Rosa für die furchtbaren Verbrechen an Bord der ›Oceanic‹ bezahlen würde. Er war entschlossen, seinen Schwur zu halten, solange noch ein Atemzug in seiner Bronzegestalt blieb.
    Wieder bellte eine Salve von Schüssen auf. Zu nahe nach Docs Geschmack sirrten die Geschosse an ihm und seiner Begleiterin vorüber.
    Doc schob eine Hand in seinen weiten Anorak. Sie brachte einen Gegenstand zum Vorschein, der nicht größer als eine Jagdpatrone war. Er legte einen winzigen Hebel am Fuß des Gegenstandes um und schleuderte ihn den Angreifern entgegen.
    Ein greller Blitz zuckte auf. Es war, als vollführte der ganze Gletscher einen Satz von mehreren Metern. Eine ungeheure Druckwelle trieb Doc und das Mädchen über das Eis, als hätte eine Riesenfaust sie geschoben. Das Heulen des Sturmes wurde von der Detonation übertönt.
    In der kleinen, von Doc geschleuderten Patrone hatte sich hochbrisanter Sprengstoff befunden.
    Der Detonation folgte unheimliche Stille.
    Selbst der Blizzard schien für Sekunden den Atem angehalten zu haben.
    Ein Chor von Schmerzensrufen erklang. Mehrere der Angreifer waren außer Gefecht gesetzt worden. Alle aber hatte der Schock gelähmt. Die Eskimos waren von panischem Entsetzen gepackt.
    »Auf sie, Kameraden!« gellte eine heisere Stimme. »Jetzt können sie uns nicht mehr entwischen!«
    Es war Kielhol de Rosas Stimme. Er schien nicht verwundet worden zu sein.
    Wieder ergoß sich ein Kugelhagel über den Gletscher, aber Doc und seine Gefährtin waren in der allgemeinen Verwirrung außer Reichweite der Waffen geraten.
    Doc stieß das junge Mädchen plötzlich in eine Schneeverwehung. »Bleiben Sie hier!« befahl er mit einer Stimme, gegen die es keinen Widerspruch gab. »Ich meine es wörtlich! Sie kriegen genügend Luft durch den Schnee. Niemand wird Sie hier entdecken.«
    »Ich tue alles, was Sie sagen«, erwiderte sie, und aus ihrer Stimme klang unverkennbar Bewunderung für den bronzenen Riesen.
    Doc lächelte schwach, dann tauchte er im heulenden Sturm unter.
    Kielhol de Rosa tobte. Er kochte vor Wut. Seine Verwünschungen dröhnten durch den Blizzard.
    »Ihr idiotischen Stinktiere!« beschimpfte er die Eskimos, ohne daran zu denken, daß sie kein Englisch verstanden. »Kielholt mich! Der Bronzebulle lag auf dem Präsentierteller, und ihr habt es nicht geschafft, ihm das Lebenslicht auszublasen!«
    »Und ich sage dir, daß der Bursche reinstes Gift ist«, murmelte einer der weißen Schützen. »Man kann ihn nicht mit menschlichen Maßstäben messen. Seit jenem Abend vor der Konzerthalle ist er uns immer wieder durch die Finger geschlüpft.«
    Ein anderer weißer Mann schauderte. Er war wohlbeleibter als Kielhol de Rosa oder die anderen Schützen. Wahrscheinlich hatte er einen Schuß Eskimoblut in den Adern.
    Der Bursche war tatsächlich ein Gauner, der in Grönland angeworben worden war. Er kannte die Arktis. In allen Verhandlungen mit den Eskimos diente er als Dolmetscher.
    »Das war eine fürchterliche Explosion«, jammerte dieser Mann. »Ich hoffe nur, daß wir den Burschen bald erwischen.«
    »Schwärmt aus!« befahl Kielhol de Rosa. »Er kann uns nicht entwischen.«
    Die Eskimos schwärmten aus. Die Weißen blieben in einer Gruppe beisammen, um sich gegenseitig Deckung zu geben.
    Einer der Eskimos hatte sich etwas weiter von seinen Gefährten entfernt. Er mußte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher