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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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er.
    Seine Freunde waren überrascht. Nur in den seltensten Fällen benutzte Doc gegen seine Feinde eine Schußwaffe.
    Doc entfernte sich mit der Waffe, die Renny einem ihrer Eskimowärter abgenommen hatte. Sekunden später war er ihren Bücken entschwunden, so gute Deckung hatte er gefunden.
    Der Revolver bellte auf – vier weitere Schüsse schlossen sich an.
    Die Freunde starrten den sich nähernden Piraten entgegen. Keiner der Banditen stürzte getroffen nieder. Die fünf Freunde schüttelten die Köpfe. Sie wußten, daß Doc einer der besten Schützen war, den sie je gesehen hatten. Sie waren Zeugen gewesen, als er ein halbes Dutzend Münzen zu gleicher Zeit in die Luft warf und sie traf, bevor sie den Boden berührten.
    Sie begriffen nicht, wie er die Piraten verfehlen konnte.
    »He – seht euch das an!« schrie Monk plötzlich.
    Hinter den Piraten, an der Stelle, an der sich der ins Meer ragende Finger verengte, geschah etwas Rätselhaftes.
    Das Eis schmolz plötzlich mit erstaunlicher Geschwindigkeit!
    Monk war der erste, der erfaßte, was vor seinen Augen geschah. »Meine chemische Mischung zum Schmelzen von Eis«, stieß er grinsend hervor. »Doc hat einen kleinen Vorrat davon unter der Schneeverwehung deponiert. Mit den Kugeln hat er die Behälter durchlöchert, so daß das Mittel seine Wirkung entfalten kann.«
    Ben O’Gard und seine Gangster unterbrachen ihren Vormarsch. Sie hatten das schmelzende Eis entdeckt. Es verursachte ihnen Kopfzerbrechen. Aber ihr Blutdurst war stärker. Wieder stürmten sie vor.
    »Mitkommen!« rief Doc seinen Freunden und den Vails zu. »Aber die Augen aufhalten und in Deckung bleiben!«
    Er führte die Gruppe zum Ende des Eisfingers, dessen letztes Drittel sich plötzlich von der Landzunge löste. Jetzt war es nur noch eine ganz gewöhnliche, wenn auch lange und schmale Eisscholle, ein Spielball der Strömungen des Polarmeeres.
    Doc, der vorausgeeilt war, hielt an und deutete hinter eine breite Mauer übereinandergeschobenen Packeises.
    »Nun, wie gefällt euch das?« fragte er verschmitzt.
    Monk grinste von einem Ohr bis zum anderen. »Das Paradies kann nicht herrlicher sein«, erwiderte er und rieb sich die Hände.
    Vor ihnen lag das U-Boot ›Helldiver‹, mit dem sie die Fahrt in die Arktis angetreten hatten. Seine Anker ruhten in Vertiefungen des Eises, die offenbar Monks bemerkenswerter Mischung zu verdanken waren.
    Sie legten ab und stiegen durch das Turmluk in den Rumpf des Bootes.
    Doc setze die Elektromaschinen in Betrieb – für die Diesel reichte die Zeit nicht. Die ›Helldiver‹ nahm Fahrt auf und entfernte sich von der Eisscholle.
    »Wie kommt es, daß die ›Helldiver‹ so programmgemäß hier lag?« fragte Monk neugierig.
    Doc lächelte schwach. »Ich muß gestehen, daß ich das Boot entführte«, sagte er. »Ben O’Gard erleichterte es mir, da er niemanden an Bord zurückließ. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, jemals geschäftiger als in den zwanzig Minuten gewesen zu sein, die ich brauchte, um die stählerne Zigarre ganz allein hierherzubringen.«
    Zwei MG-Salven dröhnten auf, Kugeln klirrten wie hühnereigroße Hagelschloßen gegen den Rumpf. Aber das Boot war schon zu weit entfernt, die Geschosse vermochten die stählerne Hülle nicht mehr zu durchdringen.
    Das Schießen endete plötzlich.
    Renny riskierte es, das Turmluk zu öffnen. Niemand nahm ihn unter Feuer.
    »Wenn ihr ein echtes Drama mit ansehen wollt, dann schaut euch das an«, forderte er die Freunde auf.
    Roxey Vail und ihre Mutter warfen nur einen Blick auf die Szene, dann wandten sie ihr den Rücken.
    Ben O’Gard und seine Piraten erlitten endlich das Schicksal, das sie längst verdient hatten.
    Sie waren sich klar darüber, daß der Verbleib auf der treibenden Scholle gleichbedeutend mit langsamem Verhungern war. Also unternahmen sie verzweifelte Anstrengungen, um die Küste zu erreichen. Einige der Männer hatten sich bereits in das eiskalte Wasser gestürzt und kämpften verzweifelt gegen die Strömung an.
    Andere, die nicht schwimmen konnten, kämpften mit den im Wasser Treibenden, die durch die Last in die Tiefe gezerrt zu werden drohten. Vereinzelt fielen Schüsse.
    Nach einer Weile sprang auch der letzte Mann, als er alle Hoffnung aufgegeben hatte, ins eisige Meer, um der Qual ein Ende zu bereiten.
    Zwei Gestalten erreichten tatsächlich die eisbedeckte Küste. Die eine der beiden war unverkennbar die des walroßähnlichen Ben O’Gard. Aber die Männer hatten ihre
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