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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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Berührung gespürt hatte. Es fühlte sich an wie eine Fliege. Aber es war keine Fliege, denn der Mann brach zusammen und blieb besinnungslos liegen.
    Doc zog sich so lautlos zurück, wie er sich dem Schützen genähert hatte.
    Hastig löste er die Metallkappen, die er sich über die Fingerspitzen gestülpt hatte. Sie waren von der gleichen Farbe wie seine Haut und so vollendet geformt, daß sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen waren. Die Kappen enthielten winzige haarscharfe Spitzen, die mit einer von Doc entdeckten chemischen Substanz getränkt wurden. Eine kaum wahrnehmbare Berührung genügte, um sofort das Bewußtsein zu verlieren.
    Das war das Geheimnis der magischen Kraft, die von dem Bronzemann ausging.
    Doc erkannte Männer, die sich auf dem Heck sammelten. Es waren Ben O’Gards Banditen, die offensichtlich den Sieg davongetragen hatten. Ein Gefangener befand sich in ihrer Mitte. Er jammerte und bat flehentlich um Gnade.
    Zwei Piraten hielten ihn fest. Ein Revolver in Ben O’Gards Hand bellte auf. Der Gefangene brach tot zusammen.
    Der Mann, der ermordet worden war, war kein anderer als Kielhol de Rosa.
    Doc ließ plötzlich laut seine Stimme erschallen.
    Ben O’Gard sah ihn und brüllte: »Der Bronzemann, Kameraden! Laßt ihn nicht entwischen! Befördert ihn ins Jenseits!«
    Mit einem Satz schwang Doc sich über die Reling. Sein Plan schien zu gelingen. Er war nur zurückgeblieben, um die Verfolgung durch Ben O’Gard und seine Halsabschneider herauszufordern.
     
     

18.
     
    In schnellem Lauf entfernte sich Doc Savage von der ›Oceanic‹. Kugeln umsirrten ihn und zerfetzten das Eis zu seinen Füßen. Doc schlug Haken wie ein gehetzter Hase, um den Piraten kein allzu leichtes Ziel zu bieten.
    Docs Blick suchte die weite Fläche, die vor ihm lag, ab. Hatten seine Freunde die bezeichnete Stelle schon erreicht?
    Dann sah er, daß sie es geschafft hatten. Er sah, wie Monk einem Gorilla gleich auf und ab sprang, während er die erregende Jagd beobachtete. Monks Schrei drang laut an Docs Ohr. Er dröhnte wie die Stimme eines wütenden Stieres.
    Doc beschleunigte seinen Lauf. Offensichtlich hatten die Piraten geglaubt, daß er bereits mit äußerster Schnelligkeit lief, denn ein ohrenbetäubendes Geheul der Enttäuschung stieg hinter ihm auf, als die Verfolger fast stehenzubleiben schienen.
    Doc erreichte das ansteigende Gelände. Das Packeis hatte sich hier hoch aufgetürmt. Es sah aus, als wären alle Häuser einer weißen Stadt von einer Riesenfaust aufeinander geschoben worden.
    Kugeln aus MGs und automatischen Gewehren pfiffen durch das Gewirr von Eisblöcken.
    Endlich erreichte Doc die eisüberzogene Landzunge, die sich wie ein langer Finger ins Meer reckte. Auch auf sie hatte sich das Packeis geschoben. Das Vorankommen war schwer. An einer Stelle verengte sich die Landzunge. Es sah wie eine Einschnürung aus. In Wahrheit endete der feste Untergrund hier. Was sich anschloß, war reines Eis, das die Fortsetzung der Landzunge bildete.
    An dieser schmalen Stelle, die nur noch knapp dreißig Schritte maß, ragte eine etwas unnatürlich wirkende Schneeverwehung auf. Doc lief an ihr vorüber, als bemerkte er sie nicht.
    Eine Gewehrkugel zischte so laut an seinem Ohr, daß er glaubte, getroffen worden zu sein. Aber die Kugel hatte nur die Kapuze seines Anoraks zerfetzt.
    Doc lief geduckt weiter und fand endlich Deckung. Hier verbreiterte sich das Eis wieder, so daß Doc sich zu seinen wartenden Freunden gesellen konnte.
    Victor Vail stand mit seiner Frau und Roxey abseits. Die Wiedersehensfreude war unbeschreiblich und beschäftigte die drei vollauf.
    Monk wandte sich grinsend an Doc.
    »Ich hoffe, du hast noch einen guten Trumpf im Ärmel«, sagte er blinzelnd. »Wenn nicht, sitzen wir ganz schön in der Tinte.«
    Monks Andeutung schien berechtigt. Es sah aus, als säßen sie in der Falle. Ben O’Gard und seine Halsabschneider hatten die schmale Stelle bereits passiert. Die Rückkehr aufs feste Land war unmöglich geworden.
    Victor Vail trat heran, um Doc mit seiner wiedergefundenen Frau bekannt zu machen. Die Vorstellung entsprach nicht ganz den gesellschaftlichen Regeln, da sie sich wegen des Kugelhagels zumeist dicht über dem Eis abspielte. Niemand verspürte das Verlangen, in dieser Phase des Geschehens noch mit Blei gespickt zu werden.
    Doc wandte sich hastig wieder seinen Freunden zu, um den Dankesbezeugungen Mrs. Vails und ihrer Tochter zu entgehen.
    »Gebt mir einen Revolver!« forderte
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