Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
beiden miteinander Kämpfenden und entpuppte sich als herkulischer Riese aus hartem Metall. Hände zuckten vor.
    Es waren Hände, die der Ratte, die gegen das sich verzweifelt zur Wehr setzende Mädchen kämpfte, mit einem einzigen Ruck hätten den Kopf abreißen können. Aber diese Hände begnügten sich damit, das Gesicht des Banditen nur flüchtig zu berühren.
    Der Pirat stürzte besinnungslos zu Boden.
    Roxey Vail musterte ihren Retter aus großen Augen. Offenbar traute sie dem, was sie sah, nicht.
    »Und ich dachte – danke – danke«, stammelte sie atemlos.
    »Hören Sie zu! Ich sage Ihnen jetzt, was Sie tun werden«, unterbrach Doc das Mädchen. Es war ihm peinlich, Dank von bebenden weiblichen Lippen zu hören, mochten sie einer häßlichen oder einer noch so schönen Frau gehören.
    »Sie verschwinden und holen Ihre Mutter! Kennen Sie die Stelle, an der das Land wie ein Zeigefinger ins Meer ragt? Sie liegt etwa eine halbe Meile nördlich von hier.«
    »Ja, ich kenne sie.«
    »Bringen Sie Ihre Mutter dorthin. Der Sturm hat eine Eisscholle an die Spitze dieses Landfingers getrieben. Die Scholle ist lang und schmal und ragt ebenfalls eine halbe Meile ins Meer hinaus. Kleinere Eisschollen sind am Rand der Scholle übereinander geschoben worden. Es sind genug Verstecke entstanden, in denen Sie sich mit Ihrer Mutter verbergen können.«
    Roxey Vail nickte, wollte aber mehr wissen.
    »Was …«
    »Keine Zeit für Erklärungen«, schnitt ihr Doc das Wort ab und deutete zum Heck des Dampfers. Nach den Geräuschen zu urteilen, war dort ein blutiger Kampf im Gange.
    Doc gab dem Mädchen einen sanften Stoß. »Verschwinden Sie, Roxey. Ich kümmere mich um Ihren Vater. Seien Sie so bald wie möglich mit Ihrer Mutter an der Stelle, über die wir sprachen. Die Dinge werden sich schneller entwickeln, als wir erwarten.«
    Gehorsam setzte sich das Mädchen in Richtung des Bugs in Bewegung. Dort war es ruhig, da sich der Kampf auf dem Heck abspielte. Doc bezweifelte nicht, daß Roxey Vail das Schiff unbehelligt verlassen würde.
    Doc verschwand in einem Niedergang. Er kannte sein Ziel. Vor wenigen Minuten hatte er zufällig eine Bemerkung mit angehört, die ihm den Weg wies.
    Doc drückte eine Kabinentür nach innen auf. Ein mächtiger Satz – und er beugte sich über die festen Fesseln aus Walroßhaut, mit denen Victor Vail gebunden war.
    »Sie sagten mir, daß Sie tot seien«, keuchte der Geiger.
    »Haben Sie Ihre Tochter schon gesehen?« Doc lächelte.
    Bewegung zeigte sich in dem gutgeschnittenen Gesicht Victor Vails. Er mußte schlucken, und es dauerte Sekunden, bis er
    etwas sagen konnte.
    »Ist sie nicht ein wunderbares Mädchen?« fragte er stolz.
    Also hatte er sie gesehen.
    »Sie ist reizend«, sagte Doc lächelnd. »Sie ist unterwegs, um ihre Mutter zu holen. Die beiden erwarten uns.«
    Victor Vail wurde ein Opfer seiner Empfindungen. Er brach in lautes, befreites Schluchzen aus.
    Die Kampfgeräusche vom Heck näherten sich. Automatische Waffen bellten, MGs hämmerten. Männer fluchten im Eifer des Gefechtes, andere stießen Schmerzensschreie aus.
    »Es ist besser, wir verschwinden von hier«, erklärte Doc.
    Sie liefen über einen langen, zum Bug führenden Gang.
    Dann geschah etwas Überraschendes. Eine Kabinentür, die mehrere Meter vor ihnen lag, begann plötzlich lebendig zu werden. Ein großes Stück der Täfelung brach krachend heraus und polterte auf den Gang. Ein Unterarm und eine mächtige Faust zeigten sich in der Lücke. Es gab nur einen Menschen, der eine solche Faust sein eigen nannte.
    »Renny!« rief Doc Savage.
    Ein zweiter Fausthieb verbreiterte die Lücke im Holz. Kein anderer als Renny zwängte sich hindurch. Sein Gesicht strahlte wie ein Weihnachtsbaum mit brennenden Kerzen.
    Ein tranglänzender Eskimo kroch gleich darauf durch das Loch in der Tür. Seine Augen waren schreckgeweitet, der Mund stand ihm offen, als wäre er in dieser Stellung erstarrt. Er sprang mit zwei Sätzen in den Gang.
    Bevor er die Flucht fortsetzen konnte, krachten Monks zweihundertsechzig Pfund durch die Reste der Türfüllung. Er überholte den Eskimo, als wäre dieser eine Schnecke.
    Mit beiden Händen packte er zu und riß den Eskimo zurück. Gleichzeitig schnellte sein Knie hoch. Der Eskimo landete mit dem Rücken auf diesem Knie. Um ein Haar wäre er in zwei Hälften zerbrochen.
    Doc blickte in die Kabine.
    Ham, nicht ganz so elegant wie gewohnt, befand sich darin. Long Tom hockte auf einem zweiten Eskimo. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher